Marias, Evanos, Grenadillos, und viele andere grosse, starke, dickbelaubte und durch eine unend- liche Menge von Schlingstauden dicht unter einan- der verflochtene Bäume.
Von dem niedrigen bis zum hohen Lande be- merkt man eine, sich stufenweise zeigende Ver- schiedenheit in den Produkten. In den tiefen Grün- den, die durch häufigen Regen gewässert werden, geht die Vegetation des Zuckerrohrs sehr wohl, obgleich weniger geschwind, als in dem flachen Lande, von statten. In den höher gelegenen Ge- genden kommen alle Pflanzen des mittlern Europa fort. Hier wachsen Weitzen, Gerste und andere Kornarten. Bäume aber sind hier selten. Man fin- det keine Fichten, Eichen, Kastanien- und Kork- bäume. Nur in Chili sollen Fichten wachsen. In allen übrigen Theilen der Cordilleras von der Linie bis zum 23 oder 24ten Grade südlicher Breite trifft man nirgends diese Bäume an. Doch sind die Wei- den in diesen gemässigten Climaten sehr gemein, und die Cedern kommen hier ebenfalls, obgleich langsam, fort.
Die hohen kalten Gegenden bringen drey, ih- nen eigene Gattungen von Bäumen hervor: die Quinuales, Especias und Casis. Die Quinuales haben eine mittelmässige Höhe und Stärke. Merk- würdig ist ihre Rinde, wegen der zahlreichen Häu-
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Marias, Evanos, Grenadillos, und viele andere groſse, starke, dickbelaubte und durch eine unend- liche Menge von Schlingstauden dicht unter einan- der verflochtene Bäume.
Von dem niedrigen bis zum hohen Lande be- merkt man eine, sich stufenweise zeigende Ver- schiedenheit in den Produkten. In den tiefen Grün- den, die durch häufigen Regen gewässert werden, geht die Vegetation des Zuckerrohrs sehr wohl, obgleich weniger geschwind, als in dem flachen Lande, von statten. In den höher gelegenen Ge- genden kommen alle Pflanzen des mittlern Europa fort. Hier wachsen Weitzen, Gerste und andere Kornarten. Bäume aber sind hier selten. Man fin- det keine Fichten, Eichen, Kastanien- und Kork- bäume. Nur in Chili sollen Fichten wachsen. In allen übrigen Theilen der Cordilleras von der Linie bis zum 23 oder 24ten Grade südlicher Breite trifft man nirgends diese Bäume an. Doch sind die Wei- den in diesen gemäſsigten Climaten sehr gemein, und die Cedern kommen hier ebenfalls, obgleich langsam, fort.
Die hohen kalten Gegenden bringen drey, ih- nen eigene Gattungen von Bäumen hervor: die Quinuales, Especias und Casis. Die Quinuales haben eine mittelmäſsige Höhe und Stärke. Merk- würdig ist ihre Rinde, wegen der zahlreichen Häu-
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Marias, Evanos, Grenadillos, und viele andere
groſse, starke, dickbelaubte und durch eine unend-
liche Menge von Schlingstauden dicht unter einan-
der verflochtene Bäume.
Von dem niedrigen bis zum hohen Lande be-
merkt man eine, sich stufenweise zeigende Ver-
schiedenheit in den Produkten. In den tiefen Grün-
den, die durch häufigen Regen gewässert werden,
geht die Vegetation des Zuckerrohrs sehr wohl,
obgleich weniger geschwind, als in dem flachen
Lande, von statten. In den höher gelegenen Ge-
genden kommen alle Pflanzen des mittlern Europa
fort. Hier wachsen Weitzen, Gerste und andere
Kornarten. Bäume aber sind hier selten. Man fin-
det keine Fichten, Eichen, Kastanien- und Kork-
bäume. Nur in Chili sollen Fichten wachsen. In
allen übrigen Theilen der Cordilleras von der Linie
bis zum 23 oder 24ten Grade südlicher Breite trifft
man nirgends diese Bäume an. Doch sind die Wei-
den in diesen gemäſsigten Climaten sehr gemein,
und die Cedern kommen hier ebenfalls, obgleich
langsam, fort.
Die hohen kalten Gegenden bringen drey, ih-
nen eigene Gattungen von Bäumen hervor: die
Quinuales, Especias und Casis. Die Quinuales
haben eine mittelmäſsige Höhe und Stärke. Merk-
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/132>, abgerufen am 21.11.2024.
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