Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite

fördern dadurch den Anwuchs der letztern nach
oben. Sie nehmen auch Saamen von andern Pflan-
zen auf, die darin wie in Moosen wachsen und
forttreiben. Die Hügel aber breiten sich stets wei-
ter aus, bis ganze Berge und Felsen mit dieser
Pflanze bekleidet, und mit einer kleinen Lage von
Erde bedeckt sind, wodurch ein Bett zur Aufnah-
me von grössern Gewächsen bereitet ist. Auf den
Falklandsinseln fand Penrose solche Hügel, die
von aussen ganz wie die Arbeit eines Maulwurfs
oder eines sonstigen unterirdischen Thiers aussahen,
deren innere, von einer sammtweichen, einen hal-
ben Zoll dicken Rinde umgebene Höhlung aber mit
einer unzähligen Menge von kleinen Stengeln ange-
füllt war, welche kleine, denen der Tanne ähnli-
che Blätter hatten, und einen harzigen Saft aus-
schwitzten (v).

In Neuseeland trafen Banks und Solander (v*)
unter 400 verschiedenen Pflanzen nicht mehr als
einige an, welche Europäischen Gewächsen gleich
waren, nehmlich Saudisteln, Garten-Nachtschat-
ten und ein oder zwey Gräser; ein Paar andere
Arten gehörten zu den Gattungen, die man fast
in allen Welttheilen antrifft; die übrigen aber wa-
ren ihnen nirgends vorgekommen, bis auf fünf

oder
(v) Forster's u. Sprengel's Beyträge zur Völker- und
Länderkunde. Th. 1. S. 161. 162.
(v*) Hawkesworth a. a. O. B. 3. S. 32. 33.

fördern dadurch den Anwuchs der letztern nach
oben. Sie nehmen auch Saamen von andern Pflan-
zen auf, die darin wie in Moosen wachsen und
forttreiben. Die Hügel aber breiten sich stets wei-
ter aus, bis ganze Berge und Felsen mit dieser
Pflanze bekleidet, und mit einer kleinen Lage von
Erde bedeckt sind, wodurch ein Bett zur Aufnah-
me von gröſsern Gewächsen bereitet ist. Auf den
Falklandsinseln fand Penrose solche Hügel, die
von aussen ganz wie die Arbeit eines Maulwurfs
oder eines sonstigen unterirdischen Thiers aussahen,
deren innere, von einer sammtweichen, einen hal-
ben Zoll dicken Rinde umgebene Höhlung aber mit
einer unzähligen Menge von kleinen Stengeln ange-
füllt war, welche kleine, denen der Tanne ähnli-
che Blätter hatten, und einen harzigen Saft aus-
schwitzten (v).

In Neuseeland trafen Banks und Solander (v*)
unter 400 verschiedenen Pflanzen nicht mehr als
einige an, welche Europäischen Gewächsen gleich
waren, nehmlich Saudisteln, Garten-Nachtschat-
ten und ein oder zwey Gräser; ein Paar andere
Arten gehörten zu den Gattungen, die man fast
in allen Welttheilen antrifft; die übrigen aber wa-
ren ihnen nirgends vorgekommen, bis auf fünf

oder
(v) Forster’s u. Sprengel’s Beyträge zur Völker- und
Länderkunde. Th. 1. S. 161. 162.
(v*) Hawkesworth a. a. O. B. 3. S. 32. 33.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <div n="7">
                    <p><pb facs="#f0144" n="134"/>
fördern dadurch den Anwuchs der letztern nach<lb/>
oben. Sie nehmen auch Saamen von andern Pflan-<lb/>
zen auf, die darin wie in Moosen wachsen und<lb/>
forttreiben. Die Hügel aber breiten sich stets wei-<lb/>
ter aus, bis ganze Berge und Felsen mit dieser<lb/>
Pflanze bekleidet, und mit einer kleinen Lage von<lb/>
Erde bedeckt sind, wodurch ein Bett zur Aufnah-<lb/>
me von grö&#x017F;sern Gewächsen bereitet ist. Auf den<lb/>
Falklandsinseln fand <hi rendition="#k">Penrose</hi> solche Hügel, die<lb/>
von aussen ganz wie die Arbeit eines Maulwurfs<lb/>
oder eines sonstigen unterirdischen Thiers aussahen,<lb/>
deren innere, von einer sammtweichen, einen hal-<lb/>
ben Zoll dicken Rinde umgebene Höhlung aber mit<lb/>
einer unzähligen Menge von kleinen Stengeln ange-<lb/>
füllt war, welche kleine, denen der Tanne ähnli-<lb/>
che Blätter hatten, und einen harzigen Saft aus-<lb/>
schwitzten <note place="foot" n="(v)"><hi rendition="#k">Forster</hi>&#x2019;s u. <hi rendition="#k">Sprengel</hi>&#x2019;s Beyträge zur Völker- und<lb/>
Länderkunde. Th. 1. S. 161. 162.</note>.</p><lb/>
                    <p>In Neuseeland trafen <hi rendition="#k">Banks</hi> und <hi rendition="#k">Solander</hi> <note place="foot" n="(v*)"><hi rendition="#k">Hawkesworth</hi> a. a. O. B. 3. S. 32. 33.</note><lb/>
unter 400 verschiedenen Pflanzen nicht mehr als<lb/>
einige an, welche Europäischen Gewächsen gleich<lb/>
waren, nehmlich Saudisteln, Garten-Nachtschat-<lb/>
ten und ein oder zwey Gräser; ein Paar andere<lb/>
Arten gehörten zu den Gattungen, die man fast<lb/>
in allen Welttheilen antrifft; die übrigen aber wa-<lb/>
ren ihnen nirgends vorgekommen, bis auf fünf<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">oder</fw><lb/></p>
                  </div>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[134/0144] fördern dadurch den Anwuchs der letztern nach oben. Sie nehmen auch Saamen von andern Pflan- zen auf, die darin wie in Moosen wachsen und forttreiben. Die Hügel aber breiten sich stets wei- ter aus, bis ganze Berge und Felsen mit dieser Pflanze bekleidet, und mit einer kleinen Lage von Erde bedeckt sind, wodurch ein Bett zur Aufnah- me von gröſsern Gewächsen bereitet ist. Auf den Falklandsinseln fand Penrose solche Hügel, die von aussen ganz wie die Arbeit eines Maulwurfs oder eines sonstigen unterirdischen Thiers aussahen, deren innere, von einer sammtweichen, einen hal- ben Zoll dicken Rinde umgebene Höhlung aber mit einer unzähligen Menge von kleinen Stengeln ange- füllt war, welche kleine, denen der Tanne ähnli- che Blätter hatten, und einen harzigen Saft aus- schwitzten (v). In Neuseeland trafen Banks und Solander (v*) unter 400 verschiedenen Pflanzen nicht mehr als einige an, welche Europäischen Gewächsen gleich waren, nehmlich Saudisteln, Garten-Nachtschat- ten und ein oder zwey Gräser; ein Paar andere Arten gehörten zu den Gattungen, die man fast in allen Welttheilen antrifft; die übrigen aber wa- ren ihnen nirgends vorgekommen, bis auf fünf oder (v) Forster’s u. Sprengel’s Beyträge zur Völker- und Länderkunde. Th. 1. S. 161. 162. (v*) Hawkesworth a. a. O. B. 3. S. 32. 33.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/144
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/144>, abgerufen am 21.11.2024.