Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite

der Eiche kannte schon Rösel (o) 200 Insektenar-
ten, und Linne (p) auf der Weide 55, auf dem
Pflaumenbaume über 30, auf dem Grase 16, auf
der Pappel 22, auf der Linde 13, auf dem Birnbau-
me über 40, auf der Birke 19 und auf der Distel
8 Arten.

Das Thier ernährt andere Thiere sowohl auf
seiner Oberfläche, als in seinem Innern. Seine
Oberfläche wird von Onisken, Lernäen, Milben,
Fliegenlarven u. s. w., sein Inneres von Eingeweide-
würmern bewohnt. Unter jenen Insekten giebt es
einige, die, gleich den parasitischen Pflanzen, an
einem Flecke der Oberfläche des Thiers angeheftet,
daselbst eine Art von vegetirendem Leben führen,
und wieder andern Insekten zur Befestigung und
Nahrung dienen. De Geer fand auf einem Staphy-
linus eine Art von Milben (Acarus coleoptratorum ru-
fus, ano albicante. Linn. Faun. Suec. Ed. 2. n. 1983),
und auf einer Pflanze eine Art von Lepturen (Lep-
tura nigra, thorace elytrisque rufis. Linn. ibid.
n. 681. b.), wovon einige vermittelst eines langen
Fadens, der wie ein Stengel aus ihrem Hintertheile
hervorging, an dem Körper des Insekts und der
Pflanze befestigt waren, und andere auf eben die
Art wieder mit ihnen zusammenhingen. Der

Kör-
(o) Insekten-Belust. B. 1. S. 270.
(p) Pand. Ins. in Amoen. Acad. Vol. V. p. 230.
B 3

der Eiche kannte schon Rösel (o) 200 Insektenar-
ten, und Linné (p) auf der Weide 55, auf dem
Pflaumenbaume über 30, auf dem Grase 16, auf
der Pappel 22, auf der Linde 13, auf dem Birnbau-
me über 40, auf der Birke 19 und auf der Distel
8 Arten.

Das Thier ernährt andere Thiere sowohl auf
seiner Oberfläche, als in seinem Innern. Seine
Oberfläche wird von Onisken, Lernäen, Milben,
Fliegenlarven u. s. w., sein Inneres von Eingeweide-
würmern bewohnt. Unter jenen Insekten giebt es
einige, die, gleich den parasitischen Pflanzen, an
einem Flecke der Oberfläche des Thiers angeheftet,
daselbst eine Art von vegetirendem Leben führen,
und wieder andern Insekten zur Befestigung und
Nahrung dienen. De Geer fand auf einem Staphy-
linus eine Art von Milben (Acarus coleoptratorum ru-
fus, ano albicante. Linn. Faun. Suec. Ed. 2. n. 1983),
und auf einer Pflanze eine Art von Lepturen (Lep-
tura nigra, thorace elytrisque rufis. Linn. ibid.
n. 681. β.), wovon einige vermittelst eines langen
Fadens, der wie ein Stengel aus ihrem Hintertheile
hervorging, an dem Körper des Insekts und der
Pflanze befestigt waren, und andere auf eben die
Art wieder mit ihnen zusammenhingen. Der

Kör-
(o) Insekten-Belust. B. 1. S. 270.
(p) Pand. Ins. in Amoen. Acad. Vol. V. p. 230.
B 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0031" n="21"/>
der Eiche kannte schon <hi rendition="#k">Rösel</hi> <note place="foot" n="(o)">Insekten-Belust. B. 1. S. 270.</note> 200 Insektenar-<lb/>
ten, und <hi rendition="#k">Linné</hi> <note place="foot" n="(p)">Pand. Ins. in Amoen. Acad. Vol. V. p. 230.</note> auf der Weide 55, auf dem<lb/>
Pflaumenbaume über 30, auf dem Grase 16, auf<lb/>
der Pappel 22, auf der Linde 13, auf dem Birnbau-<lb/>
me über 40, auf der Birke 19 und auf der Distel<lb/>
8 Arten.</p><lb/>
            <p>Das Thier ernährt andere Thiere sowohl auf<lb/>
seiner Oberfläche, als in seinem Innern. Seine<lb/>
Oberfläche wird von Onisken, Lernäen, Milben,<lb/>
Fliegenlarven u. s. w., sein Inneres von Eingeweide-<lb/>
würmern bewohnt. Unter jenen Insekten giebt es<lb/>
einige, die, gleich den parasitischen Pflanzen, an<lb/>
einem Flecke der Oberfläche des Thiers angeheftet,<lb/>
daselbst eine Art von vegetirendem Leben führen,<lb/>
und wieder andern Insekten zur Befestigung und<lb/>
Nahrung dienen. <hi rendition="#k">De Geer</hi> fand auf einem Staphy-<lb/>
linus eine Art von Milben (Acarus coleoptratorum ru-<lb/>
fus, ano albicante. <hi rendition="#k">Linn</hi>. Faun. Suec. Ed. 2. n. 1983),<lb/>
und auf einer Pflanze eine Art von Lepturen (Lep-<lb/>
tura nigra, thorace elytrisque rufis. <hi rendition="#k">Linn</hi>. ibid.<lb/>
n. 681. &#x03B2;.), wovon einige vermittelst eines langen<lb/>
Fadens, der wie ein Stengel aus ihrem Hintertheile<lb/>
hervorging, an dem Körper des Insekts und der<lb/>
Pflanze befestigt waren, und andere auf eben die<lb/>
Art wieder mit ihnen zusammenhingen. Der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Kör-</fw><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B 3</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[21/0031] der Eiche kannte schon Rösel (o) 200 Insektenar- ten, und Linné (p) auf der Weide 55, auf dem Pflaumenbaume über 30, auf dem Grase 16, auf der Pappel 22, auf der Linde 13, auf dem Birnbau- me über 40, auf der Birke 19 und auf der Distel 8 Arten. Das Thier ernährt andere Thiere sowohl auf seiner Oberfläche, als in seinem Innern. Seine Oberfläche wird von Onisken, Lernäen, Milben, Fliegenlarven u. s. w., sein Inneres von Eingeweide- würmern bewohnt. Unter jenen Insekten giebt es einige, die, gleich den parasitischen Pflanzen, an einem Flecke der Oberfläche des Thiers angeheftet, daselbst eine Art von vegetirendem Leben führen, und wieder andern Insekten zur Befestigung und Nahrung dienen. De Geer fand auf einem Staphy- linus eine Art von Milben (Acarus coleoptratorum ru- fus, ano albicante. Linn. Faun. Suec. Ed. 2. n. 1983), und auf einer Pflanze eine Art von Lepturen (Lep- tura nigra, thorace elytrisque rufis. Linn. ibid. n. 681. β.), wovon einige vermittelst eines langen Fadens, der wie ein Stengel aus ihrem Hintertheile hervorging, an dem Körper des Insekts und der Pflanze befestigt waren, und andere auf eben die Art wieder mit ihnen zusammenhingen. Der Kör- (o) Insekten-Belust. B. 1. S. 270. (p) Pand. Ins. in Amoen. Acad. Vol. V. p. 230. B 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/31
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/31>, abgerufen am 21.11.2024.