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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

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zeugte Sauerstoffgas, welches aber bald völlig wie-
der verschluckt wurde (p). Schaafblut und Schöp-
sentalg hingegen gaben gar keine grüne Materie (q).

Von Fischen, welche unter Wasser dem Son-
nenlichte ausgesetzt wurden, trennte sich sehr bald
eine dünne häutige Substanz, dann sonderte sich
eine rothe Materie ab, welche sich in der ganzen
Masse des Wassers ausbreitete, und diese verwan-
delte sich endlich in grüne Materie (r).

Bey einem ähnlichen Versuche mit einer gebra-
tenen Flechse aus dem Halse eines Kalbes zeigte
sich, dass überhaupt alles Wasser, ehe es grün
wurde, eine röthliche Farbe bekam, wenn auch
kein Blut oder andere rothe Theile sich innerhalb
oder ausserhalb dem der Untersuchung ausgesetzten
Körper befanden (s).

So viel Merkwürdiges uns diese Priestley-
schen Beobachtungen von der grünen Materie auch
schon lehren, so wenig ist dies doch mit dem zu
vergleichen, was in der Folge Ingenhouss (t) an
derselben entdeckte. Nachdem dieser sich drey
Jahre hindurch bemühet hatte, die Natur jener Sub-

stanz
(p) S. 52.
(q) S. 51.
(r) S. 45.
(s) S. 48.
(t) Vermischte Schriften physisch-medicinischen Inhalts.
B. 2. No. 3.

zeugte Sauerstoffgas, welches aber bald völlig wie-
der verschluckt wurde (p). Schaafblut und Schöp-
sentalg hingegen gaben gar keine grüne Materie (q).

Von Fischen, welche unter Wasser dem Son-
nenlichte ausgesetzt wurden, trennte sich sehr bald
eine dünne häutige Substanz, dann sonderte sich
eine rothe Materie ab, welche sich in der ganzen
Masse des Wassers ausbreitete, und diese verwan-
delte sich endlich in grüne Materie (r).

Bey einem ähnlichen Versuche mit einer gebra-
tenen Flechse aus dem Halse eines Kalbes zeigte
sich, daſs überhaupt alles Wasser, ehe es grün
wurde, eine röthliche Farbe bekam, wenn auch
kein Blut oder andere rothe Theile sich innerhalb
oder ausserhalb dem der Untersuchung ausgesetzten
Körper befanden (s).

So viel Merkwürdiges uns diese Priestley-
schen Beobachtungen von der grünen Materie auch
schon lehren, so wenig ist dies doch mit dem zu
vergleichen, was in der Folge Ingenhouss (t) an
derselben entdeckte. Nachdem dieser sich drey
Jahre hindurch bemühet hatte, die Natur jener Sub-

stanz
(p) S. 52.
(q) S. 51.
(r) S. 45.
(s) S. 48.
(t) Vermischte Schriften physisch-medicinischen Inhalts.
B. 2. No. 3.
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[301/0311] zeugte Sauerstoffgas, welches aber bald völlig wie- der verschluckt wurde (p). Schaafblut und Schöp- sentalg hingegen gaben gar keine grüne Materie (q). Von Fischen, welche unter Wasser dem Son- nenlichte ausgesetzt wurden, trennte sich sehr bald eine dünne häutige Substanz, dann sonderte sich eine rothe Materie ab, welche sich in der ganzen Masse des Wassers ausbreitete, und diese verwan- delte sich endlich in grüne Materie (r). Bey einem ähnlichen Versuche mit einer gebra- tenen Flechse aus dem Halse eines Kalbes zeigte sich, daſs überhaupt alles Wasser, ehe es grün wurde, eine röthliche Farbe bekam, wenn auch kein Blut oder andere rothe Theile sich innerhalb oder ausserhalb dem der Untersuchung ausgesetzten Körper befanden (s). So viel Merkwürdiges uns diese Priestley- schen Beobachtungen von der grünen Materie auch schon lehren, so wenig ist dies doch mit dem zu vergleichen, was in der Folge Ingenhouss (t) an derselben entdeckte. Nachdem dieser sich drey Jahre hindurch bemühet hatte, die Natur jener Sub- stanz (p) S. 52. (q) S. 51. (r) S. 45. (s) S. 48. (t) Vermischte Schriften physisch-medicinischen Inhalts. B. 2. No. 3.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/311>, abgerufen am 25.11.2024.