Die Bewohner des männlichen Saamens gehö- ren also in dieselbe Classe, wohin alle übrige In- fusionsthiere zu rechnen sind, und das nehmliche Princip, das in Aufgüssen anderer vegetabilischer und animalischer Substanzen thätig ist, wirkt auch in jener Flüssigkeit.
§. 5.
Bey den bisher angeführten Beobachtungen zeigte sich jenes Princip meist nur noch unter ani- malischen Formen, (das Wort animalisch nach dem Sprachgebrauche des gemeinen Lebens als gleichbedeutend mit beseelt genommen). Allein wenn die lebende Materie jeder Form des Lebens fähig ist, so muss sie an sich gestaltlos seyn, und ihre bestimmten Formen nur durch äussere Ein- flüsse erhalten, und auch nur durch diese darin er- halten werden. In eben den Aufgüssen, worin sie uns bisher unter der Gestalt von Thieren erschien, muss sie also bey veränderten Umständen auch ve- getabilische Organismen hervorbringen können.
Eine Bestätigung dieses Schlusses finden wir schon in den Needhamschen und Ingenhoussschen Versuchen. Aber auch die Erzeugung des Schim- mels stimmet ganz damit überein. Fast in allen den Aufgüssen, woran Wrisberg seine angeführ- ten Beobachtungen über die Infusionsthiere machte, sahe er auch, nachdem die Fäulniss ihren Anfang genommen hatte, verschiedene Arten von Schim-
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Die Bewohner des männlichen Saamens gehö- ren also in dieselbe Classe, wohin alle übrige In- fusionsthiere zu rechnen sind, und das nehmliche Princip, das in Aufgüssen anderer vegetabilischer und animalischer Substanzen thätig ist, wirkt auch in jener Flüssigkeit.
§. 5.
Bey den bisher angeführten Beobachtungen zeigte sich jenes Princip meist nur noch unter ani- malischen Formen, (das Wort animalisch nach dem Sprachgebrauche des gemeinen Lebens als gleichbedeutend mit beseelt genommen). Allein wenn die lebende Materie jeder Form des Lebens fähig ist, so muſs sie an sich gestaltlos seyn, und ihre bestimmten Formen nur durch äussere Ein- flüsse erhalten, und auch nur durch diese darin er- halten werden. In eben den Aufgüssen, worin sie uns bisher unter der Gestalt von Thieren erschien, muſs sie also bey veränderten Umständen auch ve- getabilische Organismen hervorbringen können.
Eine Bestätigung dieses Schlusses finden wir schon in den Needhamschen und Ingenhoussschen Versuchen. Aber auch die Erzeugung des Schim- mels stimmet ganz damit überein. Fast in allen den Aufgüssen, woran Wrisberg seine angeführ- ten Beobachtungen über die Infusionsthiere machte, sahe er auch, nachdem die Fäulniſs ihren Anfang genommen hatte, verschiedene Arten von Schim-
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Die Bewohner des männlichen Saamens gehö-
ren also in dieselbe Classe, wohin alle übrige In-
fusionsthiere zu rechnen sind, und das nehmliche
Princip, das in Aufgüssen anderer vegetabilischer
und animalischer Substanzen thätig ist, wirkt auch
in jener Flüssigkeit.
§. 5.
Bey den bisher angeführten Beobachtungen
zeigte sich jenes Princip meist nur noch unter ani-
malischen Formen, (das Wort animalisch nach
dem Sprachgebrauche des gemeinen Lebens als
gleichbedeutend mit beseelt genommen). Allein
wenn die lebende Materie jeder Form des Lebens
fähig ist, so muſs sie an sich gestaltlos seyn, und
ihre bestimmten Formen nur durch äussere Ein-
flüsse erhalten, und auch nur durch diese darin er-
halten werden. In eben den Aufgüssen, worin sie
uns bisher unter der Gestalt von Thieren erschien,
muſs sie also bey veränderten Umständen auch ve-
getabilische Organismen hervorbringen können.
Eine Bestätigung dieses Schlusses finden wir
schon in den Needhamschen und Ingenhoussschen
Versuchen. Aber auch die Erzeugung des Schim-
mels stimmet ganz damit überein. Fast in allen
den Aufgüssen, woran Wrisberg seine angeführ-
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sahe er auch, nachdem die Fäulniſs ihren Anfang
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/321>, abgerufen am 26.11.2024.
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