stehende Haut verwandelt, und jetzt zeigte sich in dieser Infusion auch eine Menge sehr kleiner Infu- sionsthiere, theils als schwarze Punkte, theils als durchsichtige Bläschen. In der gelatinösen Substanz von Nro. 2 hingegen zeigten sich noch wenige Mo- lekülen, und zugleich fanden sich in diesem Auf- gusse nur erst wenige, sich willkührlich bewegen- de Bläschen.
Am 17ten Tage entdeckte ich in den beyden Aufgüssen Folgendes: Nro. 1 roch sehr faulicht; in Nro. 2 hingegen war noch kein Geruch zu bemer- ken. Die in Nro. 1 befindlichen Erbsen waren stark aufgequollen, aber nur eine einzige von allen hatte gekeimt; die in Nro. 2 hingegen waren wenig auf- gequollen, hatten aber meist alle gekeimt. In Nro. 1 zeigten sich ovale Infusionsthiere mit einem brei- ten Hintertheile und schmalen Vordertheile, die sich nur langsam bewegten, und zwar zeigten sie sich nur in Tropfen, die aus der Nähe der Saamenkör- ner und nicht von andern Stellen der Infusion ge- nommen waren, und auch dort nur in geringer Anzahl. Eine weit grössere Menge von Infusions- thieren fanden sich in Nro. 2, und zugleich unter- schieden sich diese von denen in Nro. 1 dadurch, dass sie schmäler, vorne und hinten von gleicher Breite, durchsichtiger, weit schneller in ihren Be- wegungen, und fast allenthalben in dem Aufgusse gleichförmig verbreitet waren.
Die
stehende Haut verwandelt, und jetzt zeigte sich in dieser Infusion auch eine Menge sehr kleiner Infu- sionsthiere, theils als schwarze Punkte, theils als durchsichtige Bläschen. In der gelatinösen Substanz von Nro. 2 hingegen zeigten sich noch wenige Mo- lekülen, und zugleich fanden sich in diesem Auf- gusse nur erst wenige, sich willkührlich bewegen- de Bläschen.
Am 17ten Tage entdeckte ich in den beyden Aufgüssen Folgendes: Nro. 1 roch sehr faulicht; in Nro. 2 hingegen war noch kein Geruch zu bemer- ken. Die in Nro. 1 befindlichen Erbsen waren stark aufgequollen, aber nur eine einzige von allen hatte gekeimt; die in Nro. 2 hingegen waren wenig auf- gequollen, hatten aber meist alle gekeimt. In Nro. 1 zeigten sich ovale Infusionsthiere mit einem brei- ten Hintertheile und schmalen Vordertheile, die sich nur langsam bewegten, und zwar zeigten sie sich nur in Tropfen, die aus der Nähe der Saamenkör- ner und nicht von andern Stellen der Infusion ge- nommen waren, und auch dort nur in geringer Anzahl. Eine weit gröſsere Menge von Infusions- thieren fanden sich in Nro. 2, und zugleich unter- schieden sich diese von denen in Nro. 1 dadurch, daſs sie schmäler, vorne und hinten von gleicher Breite, durchsichtiger, weit schneller in ihren Be- wegungen, und fast allenthalben in dem Aufgusse gleichförmig verbreitet waren.
Die
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0343"n="333"/>
stehende Haut verwandelt, und jetzt zeigte sich in<lb/>
dieser Infusion auch eine Menge sehr kleiner Infu-<lb/>
sionsthiere, theils als schwarze Punkte, theils als<lb/>
durchsichtige Bläschen. In der gelatinösen Substanz<lb/>
von Nro. 2 hingegen zeigten sich noch wenige Mo-<lb/>
lekülen, und zugleich fanden sich in diesem Auf-<lb/>
gusse nur erst wenige, sich willkührlich bewegen-<lb/>
de Bläschen.</p><lb/><p>Am 17ten Tage entdeckte ich in den beyden<lb/>
Aufgüssen Folgendes: Nro. 1 roch sehr faulicht; in<lb/>
Nro. 2 hingegen war noch kein Geruch zu bemer-<lb/>
ken. Die in Nro. 1 befindlichen Erbsen waren stark<lb/>
aufgequollen, aber nur eine einzige von allen hatte<lb/>
gekeimt; die in Nro. 2 hingegen waren wenig auf-<lb/>
gequollen, hatten aber meist alle gekeimt. In Nro.<lb/>
1 zeigten sich ovale Infusionsthiere mit einem brei-<lb/>
ten Hintertheile und schmalen Vordertheile, die sich<lb/>
nur langsam bewegten, und zwar zeigten sie sich<lb/>
nur in Tropfen, die aus der Nähe der Saamenkör-<lb/>
ner und nicht von andern Stellen der Infusion ge-<lb/>
nommen waren, und auch dort nur in geringer<lb/>
Anzahl. Eine weit gröſsere Menge von Infusions-<lb/>
thieren fanden sich in Nro. 2, und zugleich unter-<lb/>
schieden sich diese von denen in Nro. 1 dadurch,<lb/>
daſs sie schmäler, vorne und hinten von gleicher<lb/>
Breite, durchsichtiger, weit schneller in ihren Be-<lb/>
wegungen, und fast allenthalben in dem Aufgusse<lb/>
gleichförmig verbreitet waren.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Die</fw><lb/></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[333/0343]
stehende Haut verwandelt, und jetzt zeigte sich in
dieser Infusion auch eine Menge sehr kleiner Infu-
sionsthiere, theils als schwarze Punkte, theils als
durchsichtige Bläschen. In der gelatinösen Substanz
von Nro. 2 hingegen zeigten sich noch wenige Mo-
lekülen, und zugleich fanden sich in diesem Auf-
gusse nur erst wenige, sich willkührlich bewegen-
de Bläschen.
Am 17ten Tage entdeckte ich in den beyden
Aufgüssen Folgendes: Nro. 1 roch sehr faulicht; in
Nro. 2 hingegen war noch kein Geruch zu bemer-
ken. Die in Nro. 1 befindlichen Erbsen waren stark
aufgequollen, aber nur eine einzige von allen hatte
gekeimt; die in Nro. 2 hingegen waren wenig auf-
gequollen, hatten aber meist alle gekeimt. In Nro.
1 zeigten sich ovale Infusionsthiere mit einem brei-
ten Hintertheile und schmalen Vordertheile, die sich
nur langsam bewegten, und zwar zeigten sie sich
nur in Tropfen, die aus der Nähe der Saamenkör-
ner und nicht von andern Stellen der Infusion ge-
nommen waren, und auch dort nur in geringer
Anzahl. Eine weit gröſsere Menge von Infusions-
thieren fanden sich in Nro. 2, und zugleich unter-
schieden sich diese von denen in Nro. 1 dadurch,
daſs sie schmäler, vorne und hinten von gleicher
Breite, durchsichtiger, weit schneller in ihren Be-
wegungen, und fast allenthalben in dem Aufgusse
gleichförmig verbreitet waren.
Die
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/343>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.