von lebenden Körpern hervorzubringen ver- mag. Ausserhalb dieser Gränzen liegen z. B. siedende Quellen und alle Erdstriche, in wel- chen die mittlere Temperatur weniger, als 3° R. beträgt, also die Gipfel hoher Gebirge und die Polarländer. Alles, was innerhalb dieser Gränzen liegt, enthält eine ähnliche lebende Natur. Nirgends treffen wir hier nur einzelne Classen von lebenden Körpern, nirgends Säug- thiere ohne Vögel, diese ohne Amphibien u. s. w. an.
Von jenen Gränzen an bis zu gewissen Mit- telpunkten der belebten Erde zeigt sich eine ähnliche Gradation vom Einfachern zum Man- nichfaltigern in der Verbreitung, wie in der Struktur der lebenden Organismen. Aber wie bey dieser jene Stufenfolge nur von der Menge der ungleichartigen Theile überhaupt gilt, so ist dasselbe auch bey jener der Fall. Nur die Menge der Geschlechter und Arten überhaupt ist z. B. grösser in den heissen Zonen, als in den gemässigten, und grösser in diesen, als in den Polarländern. Hingegen bey einzelnen Geschlechtern findet eine ganz entgegengesetz- te, oder auch gar keine Gradation statt.
Der folgende Abschnitt wird den Beweis dieser Sätze enthalten.
Zwey-
B 5
von lebenden Körpern hervorzubringen ver- mag. Ausserhalb dieser Gränzen liegen z. B. siedende Quellen und alle Erdstriche, in wel- chen die mittlere Temperatur weniger, als 3° R. beträgt, also die Gipfel hoher Gebirge und die Polarländer. Alles, was innerhalb dieser Gränzen liegt, enthält eine ähnliche lebende Natur. Nirgends treffen wir hier nur einzelne Classen von lebenden Körpern, nirgends Säug- thiere ohne Vögel, diese ohne Amphibien u. s. w. an.
Von jenen Gränzen an bis zu gewissen Mit- telpunkten der belebten Erde zeigt sich eine ähnliche Gradation vom Einfachern zum Man- nichfaltigern in der Verbreitung, wie in der Struktur der lebenden Organismen. Aber wie bey dieser jene Stufenfolge nur von der Menge der ungleichartigen Theile überhaupt gilt, so ist dasselbe auch bey jener der Fall. Nur die Menge der Geschlechter und Arten überhaupt ist z. B. gröſser in den heissen Zonen, als in den gemäſsigten, und gröſser in diesen, als in den Polarländern. Hingegen bey einzelnen Geschlechtern findet eine ganz entgegengesetz- te, oder auch gar keine Gradation statt.
Der folgende Abschnitt wird den Beweis dieser Sätze enthalten.
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[25/0035]
von lebenden Körpern hervorzubringen ver-
mag. Ausserhalb dieser Gränzen liegen z. B.
siedende Quellen und alle Erdstriche, in wel-
chen die mittlere Temperatur weniger, als 3°
R. beträgt, also die Gipfel hoher Gebirge und
die Polarländer. Alles, was innerhalb dieser
Gränzen liegt, enthält eine ähnliche lebende
Natur. Nirgends treffen wir hier nur einzelne
Classen von lebenden Körpern, nirgends Säug-
thiere ohne Vögel, diese ohne Amphibien u. s.
w. an.
Von jenen Gränzen an bis zu gewissen Mit-
telpunkten der belebten Erde zeigt sich eine
ähnliche Gradation vom Einfachern zum Man-
nichfaltigern in der Verbreitung, wie in der
Struktur der lebenden Organismen. Aber wie
bey dieser jene Stufenfolge nur von der Menge
der ungleichartigen Theile überhaupt gilt, so
ist dasselbe auch bey jener der Fall. Nur die
Menge der Geschlechter und Arten überhaupt
ist z. B. gröſser in den heissen Zonen, als in
den gemäſsigten, und gröſser in diesen, als in
den Polarländern. Hingegen bey einzelnen
Geschlechtern findet eine ganz entgegengesetz-
te, oder auch gar keine Gradation statt.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/35>, abgerufen am 03.12.2024.
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