andern Vögeln, mehrere Robbenarten, womit die Klippen am Strande bedeckt waren, kurz eine nicht unbeträchtliche Menge von Arten und Individuen des Thierreichs (c). Sandwichland, welches nur um 4° südlicher liegt, ist vermuthlich ganz unfä- hig, irgend einer Pflanze Nahrung zu verschaf- fen (d), da doch Pinguine noch jenseits des südli- chen Polarzirkels leben (e).
Keine Pflanze bewohnt das Meer, ausser den Zosteren, die aber vielleicht zu den Phytozoen ge- hören, und dem anomalischen Cynomorium. Nie traf man Pflanzen in unterirdischen Höhlen, nie in Schwefelseen und heissen Quellen an. Zwar sollen nach der Versicherung des Plinius(f) und Mappus(g) in einer Quelle von Abano, deren Hi- tze 521/2° R. beträgt, verschiedene Kräuter wachsen. Aber Vallisnieri(h), der die Sache näher unter- suchte, fand weder in dieser Quelle, noch an de- ren Ufern eine Spuhr von Vegetabilien. Erst in ei- ner gewissen Entfernung, wo das Wasser seine Hitze schon grösstentheils verlohren hatte, und wo
es
(c)Forster's Bemerk. auf einer Reise um die Welt. S. 164.
(d)Forster ebendas. S. 146.
(e)Forster's Reise. Th. 1. S. 410.
(f) Hist. nat. L. II. c. 103. L. XXXI. c. 6.
(g) De potu calido. p. 27.
(h) Opere fisico-mediche. T. II. p. 433.
andern Vögeln, mehrere Robbenarten, womit die Klippen am Strande bedeckt waren, kurz eine nicht unbeträchtliche Menge von Arten und Individuen des Thierreichs (c). Sandwichland, welches nur um 4° südlicher liegt, ist vermuthlich ganz unfä- hig, irgend einer Pflanze Nahrung zu verschaf- fen (d), da doch Pinguine noch jenseits des südli- chen Polarzirkels leben (e).
Keine Pflanze bewohnt das Meer, ausser den Zosteren, die aber vielleicht zu den Phytozoen ge- hören, und dem anomalischen Cynomorium. Nie traf man Pflanzen in unterirdischen Höhlen, nie in Schwefelseen und heissen Quellen an. Zwar sollen nach der Versicherung des Plinius(f) und Mappus(g) in einer Quelle von Abano, deren Hi- tze 52½° R. beträgt, verschiedene Kräuter wachsen. Aber Vallisnieri(h), der die Sache näher unter- suchte, fand weder in dieser Quelle, noch an de- ren Ufern eine Spuhr von Vegetabilien. Erst in ei- ner gewissen Entfernung, wo das Wasser seine Hitze schon gröſstentheils verlohren hatte, und wo
es
(c)Forster’s Bemerk. auf einer Reise um die Welt. S. 164.
(d)Forster ebendas. S. 146.
(e)Forster’s Reise. Th. 1. S. 410.
(f) Hist. nat. L. II. c. 103. L. XXXI. c. 6.
(g) De potu calido. p. 27.
(h) Opere fisico-mediche. T. II. p. 433.
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[29/0039]
andern Vögeln, mehrere Robbenarten, womit die
Klippen am Strande bedeckt waren, kurz eine nicht
unbeträchtliche Menge von Arten und Individuen
des Thierreichs (c). Sandwichland, welches nur
um 4° südlicher liegt, ist vermuthlich ganz unfä-
hig, irgend einer Pflanze Nahrung zu verschaf-
fen (d), da doch Pinguine noch jenseits des südli-
chen Polarzirkels leben (e).
Keine Pflanze bewohnt das Meer, ausser den
Zosteren, die aber vielleicht zu den Phytozoen ge-
hören, und dem anomalischen Cynomorium. Nie
traf man Pflanzen in unterirdischen Höhlen, nie in
Schwefelseen und heissen Quellen an. Zwar
sollen nach der Versicherung des Plinius (f) und
Mappus (g) in einer Quelle von Abano, deren Hi-
tze 52½° R. beträgt, verschiedene Kräuter wachsen.
Aber Vallisnieri (h), der die Sache näher unter-
suchte, fand weder in dieser Quelle, noch an de-
ren Ufern eine Spuhr von Vegetabilien. Erst in ei-
ner gewissen Entfernung, wo das Wasser seine
Hitze schon gröſstentheils verlohren hatte, und wo
es
(c) Forster’s Bemerk. auf einer Reise um die Welt.
S. 164.
(d) Forster ebendas. S. 146.
(e) Forster’s Reise. Th. 1. S. 410.
(f) Hist. nat. L. II. c. 103. L. XXXI. c. 6.
(g) De potu calido. p. 27.
(h) Opere fisico-mediche. T. II. p. 433.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/39>, abgerufen am 03.12.2024.
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