Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

Bild:
<< vorherige Seite

können. Viele sind von einer solchen baumarti-
gen Grösse, wie unter den heutigen Farrnkräu-
tern die Zamia, Cycas, das Polypodium medul-
lare Forst., Equisetum giganteum und andere
den Inseln Westindiens, des Indischen Oceans
und des stillen Meers eigene Pflanzen.

Eine Vergleichung jener Abdrücke mit den
heutigen Farrnkräutern zeigt aber nicht nur,
dass jene blos in einem wärmern Clima erzeugt
seyn können; sie beweist auch, dass jene Ab-
drücke, gleich den Zoophyten und Mollusken der
Uebergangsgebirge und der ältern Flötzgebirge,
sich von den Körpern der jetzigen lebenden Na-
tur merklich unterscheiden. Zwar giebt es eini-
ge, welche heutigen Farrnkräutern ähnlich sind,
z. B. eine Art, die sich der Pteris aquilina L. nä-
hert (d), eine andere, die mit dem Polypodium
Oreopteris Ehrh. Aehnlichkeit hat (e), eine drit-
te, welche dem Polypodium fragile L. verwandt
ist (f), und eine vierte, worauf die Charaktere
des Adianthum Chusanum L. zu passen schei-
nen (g). Allein von keiner dieser Arten lässt

sich
(d) Von Schlotheim a. a. O. Tab. IV. fig. 7. 8. S. 34.
(e) Ebendas. Tab. IV. fig. 12. S. 40.
(f) Ebendas. Tab. X. fig. 17. S. 47.
(g) Ebendas. Tab. X. fig. 18. S. 49.

können. Viele sind von einer solchen baumarti-
gen Gröſse, wie unter den heutigen Farrnkräu-
tern die Zamia, Cycas, das Polypodium medul-
lare Forst., Equisetum giganteum und andere
den Inseln Westindiens, des Indischen Oceans
und des stillen Meers eigene Pflanzen.

Eine Vergleichung jener Abdrücke mit den
heutigen Farrnkräutern zeigt aber nicht nur,
daſs jene blos in einem wärmern Clima erzeugt
seyn können; sie beweist auch, daſs jene Ab-
drücke, gleich den Zoophyten und Mollusken der
Uebergangsgebirge und der ältern Flötzgebirge,
sich von den Körpern der jetzigen lebenden Na-
tur merklich unterscheiden. Zwar giebt es eini-
ge, welche heutigen Farrnkräutern ähnlich sind,
z. B. eine Art, die sich der Pteris aquilina L. nä-
hert (d), eine andere, die mit dem Polypodium
Oreopteris Ehrh. Aehnlichkeit hat (e), eine drit-
te, welche dem Polypodium fragile L. verwandt
ist (f), und eine vierte, worauf die Charaktere
des Adianthum Chusanum L. zu passen schei-
nen (g). Allein von keiner dieser Arten läſst

sich
(d) Von Schlotheim a. a. O. Tab. IV. fig. 7. 8. S. 34.
(e) Ebendas. Tab. IV. fig. 12. S. 40.
(f) Ebendas. Tab. X. fig. 17. S. 47.
(g) Ebendas. Tab. X. fig. 18. S. 49.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0102" n="92"/>
können. Viele sind von einer solchen baumarti-<lb/>
gen Grö&#x017F;se, wie unter den heutigen Farrnkräu-<lb/>
tern die Zamia, Cycas, das Polypodium medul-<lb/>
lare <hi rendition="#k">Forst</hi>., Equisetum giganteum und andere<lb/>
den Inseln Westindiens, des Indischen Oceans<lb/>
und des stillen Meers eigene Pflanzen.</p><lb/>
            <p>Eine Vergleichung jener Abdrücke mit den<lb/>
heutigen Farrnkräutern zeigt aber nicht nur,<lb/>
da&#x017F;s jene blos in einem wärmern Clima erzeugt<lb/>
seyn können; sie beweist auch, da&#x017F;s jene Ab-<lb/>
drücke, gleich den Zoophyten und Mollusken der<lb/>
Uebergangsgebirge und der ältern Flötzgebirge,<lb/>
sich von den Körpern der jetzigen lebenden Na-<lb/>
tur merklich unterscheiden. Zwar giebt es eini-<lb/>
ge, welche heutigen Farrnkräutern ähnlich sind,<lb/>
z. B. eine Art, die sich der Pteris aquilina L. nä-<lb/>
hert <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#k">Von Schlotheim</hi> a. a. O. Tab. IV. fig. 7. 8. S. 34.</note>, eine andere, die mit dem Polypodium<lb/>
Oreopteris <hi rendition="#k">Ehrh</hi>. Aehnlichkeit hat <note place="foot" n="(e)">Ebendas. Tab. IV. fig. 12. S. 40.</note>, eine drit-<lb/>
te, welche dem Polypodium fragile L. verwandt<lb/>
ist <note place="foot" n="(f)">Ebendas. Tab. X. fig. 17. S. 47.</note>, und eine vierte, worauf die Charaktere<lb/>
des Adianthum Chusanum L. zu passen schei-<lb/>
nen <note place="foot" n="(g)">Ebendas. Tab. X. fig. 18. S. 49.</note>. Allein von keiner dieser Arten lä&#x017F;st<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">sich</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[92/0102] können. Viele sind von einer solchen baumarti- gen Gröſse, wie unter den heutigen Farrnkräu- tern die Zamia, Cycas, das Polypodium medul- lare Forst., Equisetum giganteum und andere den Inseln Westindiens, des Indischen Oceans und des stillen Meers eigene Pflanzen. Eine Vergleichung jener Abdrücke mit den heutigen Farrnkräutern zeigt aber nicht nur, daſs jene blos in einem wärmern Clima erzeugt seyn können; sie beweist auch, daſs jene Ab- drücke, gleich den Zoophyten und Mollusken der Uebergangsgebirge und der ältern Flötzgebirge, sich von den Körpern der jetzigen lebenden Na- tur merklich unterscheiden. Zwar giebt es eini- ge, welche heutigen Farrnkräutern ähnlich sind, z. B. eine Art, die sich der Pteris aquilina L. nä- hert (d), eine andere, die mit dem Polypodium Oreopteris Ehrh. Aehnlichkeit hat (e), eine drit- te, welche dem Polypodium fragile L. verwandt ist (f), und eine vierte, worauf die Charaktere des Adianthum Chusanum L. zu passen schei- nen (g). Allein von keiner dieser Arten läſst sich (d) Von Schlotheim a. a. O. Tab. IV. fig. 7. 8. S. 34. (e) Ebendas. Tab. IV. fig. 12. S. 40. (f) Ebendas. Tab. X. fig. 17. S. 47. (g) Ebendas. Tab. X. fig. 18. S. 49.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/102
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/102>, abgerufen am 21.11.2024.