St. Imbert (n); und der Frankenberger Kornähren in Fahlerz (o).
Aber manche solcher Abdrücke und Verstei- nerungen sind von noch neuerer Entstehung: denn auch in heutigen Zeiten fährt die Natur noch fort, Steinschichten und Petrefakten zu er- zeugen. Ich habe, sagt Saussure, am Ufer des mittelländischen Meers auf dem Faro di Messina, nahe am Schlunde der Charybdis, Sand gesehen, welcher noch beweglich ist, wenn ihn die Wel- len am Ufer anhäufen, der aber, durch den vom Meere hinein filtrirten kalkartigen Kütt, nach und nach bis zur Festigkeit eines Mühl- steins verhärtet. Diese Thatsache ist in Mes- sina bekannt; man nimmt täglich vom Ufer Stei- ne hinweg, ohne dass der Vorrath erschöpft, oder das Ufer niedriger würde. Die Wellen werfen wieder Sand in die leeren Plätze, und in wenig Jahren küttet sich dieser so zusammen, dass die neu gebildeten Steine von den alten nicht zu un- terscheiden sind (p). Eine ähnliche Thatsache erzählt Molina. Dieser versichert, dass man in Chili nicht weit von Valparaiso einige vier-
(p)Saussure's Reisen durch die Alpen. Th. 1. S. 281.
St. Imbert (n); und der Frankenberger Kornähren in Fahlerz (o).
Aber manche solcher Abdrücke und Verstei- nerungen sind von noch neuerer Entstehung: denn auch in heutigen Zeiten fährt die Natur noch fort, Steinschichten und Petrefakten zu er- zeugen. Ich habe, sagt Saussure, am Ufer des mittelländischen Meers auf dem Faro di Messina, nahe am Schlunde der Charybdis, Sand gesehen, welcher noch beweglich ist, wenn ihn die Wel- len am Ufer anhäufen, der aber, durch den vom Meere hinein filtrirten kalkartigen Kütt, nach und nach bis zur Festigkeit eines Mühl- steins verhärtet. Diese Thatsache ist in Mes- sina bekannt; man nimmt täglich vom Ufer Stei- ne hinweg, ohne daſs der Vorrath erschöpft, oder das Ufer niedriger würde. Die Wellen werfen wieder Sand in die leeren Plätze, und in wenig Jahren küttet sich dieser so zusammen, daſs die neu gebildeten Steine von den alten nicht zu un- terscheiden sind (p). Eine ähnliche Thatsache erzählt Molina. Dieser versichert, daſs man in Chili nicht weit von Valparaiso einige vier-
(p)Saussure’s Reisen durch die Alpen. Th. 1. S. 281.
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[104/0114]
St. Imbert (n); und der Frankenberger Kornähren
in Fahlerz (o).
Aber manche solcher Abdrücke und Verstei-
nerungen sind von noch neuerer Entstehung:
denn auch in heutigen Zeiten fährt die Natur
noch fort, Steinschichten und Petrefakten zu er-
zeugen. Ich habe, sagt Saussure, am Ufer des
mittelländischen Meers auf dem Faro di Messina,
nahe am Schlunde der Charybdis, Sand gesehen,
welcher noch beweglich ist, wenn ihn die Wel-
len am Ufer anhäufen, der aber, durch den
vom Meere hinein filtrirten kalkartigen Kütt,
nach und nach bis zur Festigkeit eines Mühl-
steins verhärtet. Diese Thatsache ist in Mes-
sina bekannt; man nimmt täglich vom Ufer Stei-
ne hinweg, ohne daſs der Vorrath erschöpft, oder
das Ufer niedriger würde. Die Wellen werfen
wieder Sand in die leeren Plätze, und in wenig
Jahren küttet sich dieser so zusammen, daſs die
neu gebildeten Steine von den alten nicht zu un-
terscheiden sind (p). Eine ähnliche Thatsache
erzählt Molina. Dieser versichert, daſs man
in Chili nicht weit von Valparaiso einige vier-
eckige,
(n) Von Beroldingen a. a. O. S. 129.
(o) Waldin’s Frankenberger Versteinerungen. Tab. 1.
fig. 1-5.
(p) Saussure’s Reisen durch die Alpen. Th. 1. S.
281.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/114>, abgerufen am 21.11.2024.
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