Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

Bild:
<< vorherige Seite

nur Ein Stück vorhanden ist, und dass sich bey
jenem, eben so wie beym Crocodil, ein Nasen-
canal findet, welcher von der Kehle bis zum
Ende der Schnauze geht, da dieser Canal bey
den Wallfischen auf der Achse des Schädels senk-
recht steht. Indess beweisen allerdings manche
der Gründe, worauf sich der ältere Camper
stützte, als er jenes Thier für eine Caschelotart
erklärte, eine specifische, und vielleicht gar ge-
nerische Verschiedenheit desselben von allen heu-
tigen Crocodilen. Diese haben insgesammt hohle
Zähne, bey jenem aber sind die Zähne durchaus
dicht; ausserdem hat das Thier von Mastricht
Zähne am Gaumen, die allen übrigen Crocodi-
len fehlen.

Ein anderes Amphibiengeschlecht, wovon
nicht selten fossile Ueberbleibsel vorkommen, ist
das der Schildkröten. Man hat Knochen dieser
Thiere bey Burgtonna, bey Mastricht, in der Ge-
gend von Brüssel, bey Paris und bey Aix an-
getroffen.

Von einem bey Burgtonna in einer Mischung
von Sande und blauem Thone gefundenen Frag-
ment einer Schildkrötenschaale hat Voigt (o) eine
Abbildung geliefert.

Die
(o) Mag. f. d. Neueste aus der Physik u. s. w. B. 3.
St. 4. Tab. I. fig. 3.
H 3

nur Ein Stück vorhanden ist, und daſs sich bey
jenem, eben so wie beym Crocodil, ein Nasen-
canal findet, welcher von der Kehle bis zum
Ende der Schnauze geht, da dieser Canal bey
den Wallfischen auf der Achse des Schädels senk-
recht steht. Indeſs beweisen allerdings manche
der Gründe, worauf sich der ältere Camper
stützte, als er jenes Thier für eine Caschelotart
erklärte, eine specifische, und vielleicht gar ge-
nerische Verschiedenheit desselben von allen heu-
tigen Crocodilen. Diese haben insgesammt hohle
Zähne, bey jenem aber sind die Zähne durchaus
dicht; ausserdem hat das Thier von Mastricht
Zähne am Gaumen, die allen übrigen Crocodi-
len fehlen.

Ein anderes Amphibiengeschlecht, wovon
nicht selten fossile Ueberbleibsel vorkommen, ist
das der Schildkröten. Man hat Knochen dieser
Thiere bey Burgtonna, bey Mastricht, in der Ge-
gend von Brüssel, bey Paris und bey Aix an-
getroffen.

Von einem bey Burgtonna in einer Mischung
von Sande und blauem Thone gefundenen Frag-
ment einer Schildkrötenschaale hat Voigt (o) eine
Abbildung geliefert.

Die
(o) Mag. f. d. Neueste aus der Physik u. s. w. B. 3.
St. 4. Tab. I. fig. 3.
H 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0127" n="117"/>
nur Ein Stück vorhanden ist, und da&#x017F;s sich bey<lb/>
jenem, eben so wie beym Crocodil, ein Nasen-<lb/>
canal findet, welcher von der Kehle bis zum<lb/>
Ende der Schnauze geht, da dieser Canal bey<lb/>
den Wallfischen auf der Achse des Schädels senk-<lb/>
recht steht. Inde&#x017F;s beweisen allerdings manche<lb/>
der Gründe, worauf sich der ältere <hi rendition="#k">Camper</hi><lb/>
stützte, als er jenes Thier für eine Caschelotart<lb/>
erklärte, eine specifische, und vielleicht gar ge-<lb/>
nerische Verschiedenheit desselben von allen heu-<lb/>
tigen Crocodilen. Diese haben insgesammt hohle<lb/>
Zähne, bey jenem aber sind die Zähne durchaus<lb/>
dicht; ausserdem hat das Thier von Mastricht<lb/>
Zähne am Gaumen, die allen übrigen Crocodi-<lb/>
len fehlen.</p><lb/>
            <p>Ein anderes Amphibiengeschlecht, wovon<lb/>
nicht selten fossile Ueberbleibsel vorkommen, ist<lb/>
das der Schildkröten. Man hat Knochen dieser<lb/>
Thiere bey Burgtonna, bey Mastricht, in der Ge-<lb/>
gend von Brüssel, bey Paris und bey Aix an-<lb/>
getroffen.</p><lb/>
            <p>Von einem bey Burgtonna in einer Mischung<lb/>
von Sande und blauem Thone gefundenen Frag-<lb/>
ment einer Schildkrötenschaale hat <hi rendition="#k">Voigt</hi> <note place="foot" n="(o)">Mag. f. d. Neueste aus der Physik u. s. w. B. 3.<lb/>
St. 4. Tab. I. fig. 3.</note> eine<lb/>
Abbildung geliefert.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">H 3</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[117/0127] nur Ein Stück vorhanden ist, und daſs sich bey jenem, eben so wie beym Crocodil, ein Nasen- canal findet, welcher von der Kehle bis zum Ende der Schnauze geht, da dieser Canal bey den Wallfischen auf der Achse des Schädels senk- recht steht. Indeſs beweisen allerdings manche der Gründe, worauf sich der ältere Camper stützte, als er jenes Thier für eine Caschelotart erklärte, eine specifische, und vielleicht gar ge- nerische Verschiedenheit desselben von allen heu- tigen Crocodilen. Diese haben insgesammt hohle Zähne, bey jenem aber sind die Zähne durchaus dicht; ausserdem hat das Thier von Mastricht Zähne am Gaumen, die allen übrigen Crocodi- len fehlen. Ein anderes Amphibiengeschlecht, wovon nicht selten fossile Ueberbleibsel vorkommen, ist das der Schildkröten. Man hat Knochen dieser Thiere bey Burgtonna, bey Mastricht, in der Ge- gend von Brüssel, bey Paris und bey Aix an- getroffen. Von einem bey Burgtonna in einer Mischung von Sande und blauem Thone gefundenen Frag- ment einer Schildkrötenschaale hat Voigt (o) eine Abbildung geliefert. Die (o) Mag. f. d. Neueste aus der Physik u. s. w. B. 3. St. 4. Tab. I. fig. 3. H 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/127
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/127>, abgerufen am 24.11.2024.