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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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hornzähne gefunden. Der Chorherr Gessner er-
hielt aus derselben ein ziemlich grosses Stück
eines Unterkiefers und beyde Felsenbeine dieses
Thiers. Der Kinnbackenknochen war beym Aus-
graben so feucht, so weich, und dem ihn um-
gebenden Torf so ähnlich, dass man ihn nicht
eher von dem letztern unterscheiden konnte, als
bis dieser vollkommen trocken war, wobey sich
der wahre Torf von dem etwas festern torfarti-
gen Kiefer meist von selbst ablöste (g).

In Russland wurde ein Stück eines Nashorn-
schädels am Bache Tschelna, zwischen den Städ-
ten Neu-Scheschminsk und Staro-Scheschminsk,
gefunden (h).

Kein Land aber ist reicher an fossilen Nas-
hornknochen, und keines enthält so vollständige
Gebeine der Art, als Siberien. Hier war es,
wo im Jahre 1771 zu Irkutz am Ufer des in die
Lena sich ergiessenden Flusses Willui unter ei-
nem Sandhügel das merkwürdigste unter allen
Ueberbleibseln der untergegangenen Thierwelt,

ein
(g) Von Beroldingen Beobacht. Zweifel u. Fragen
die Mineralogie u. s. w. betreffend. Vers. 1. 2te Aufl.
S. 46. 47.
(h) Rytschkow's Tagebuch über seine Reise durch
versch. Prov. des Russischen Reichs.
I 5

hornzähne gefunden. Der Chorherr Gessner er-
hielt aus derselben ein ziemlich groſses Stück
eines Unterkiefers und beyde Felsenbeine dieses
Thiers. Der Kinnbackenknochen war beym Aus-
graben so feucht, so weich, und dem ihn um-
gebenden Torf so ähnlich, daſs man ihn nicht
eher von dem letztern unterscheiden konnte, als
bis dieser vollkommen trocken war, wobey sich
der wahre Torf von dem etwas festern torfarti-
gen Kiefer meist von selbst ablöste (g).

In Ruſsland wurde ein Stück eines Nashorn-
schädels am Bache Tschelna, zwischen den Städ-
ten Neu-Scheschminsk und Staro-Scheschminsk,
gefunden (h).

Kein Land aber ist reicher an fossilen Nas-
hornknochen, und keines enthält so vollständige
Gebeine der Art, als Siberien. Hier war es,
wo im Jahre 1771 zu Irkutz am Ufer des in die
Lena sich ergiessenden Flusses Willui unter ei-
nem Sandhügel das merkwürdigste unter allen
Ueberbleibseln der untergegangenen Thierwelt,

ein
(g) Von Beroldingen Beobacht. Zweifel u. Fragen
die Mineralogie u. s. w. betreffend. Vers. 1. 2te Aufl.
S. 46. 47.
(h) Rytschkow’s Tagebuch über seine Reise durch
versch. Prov. des Russischen Reichs.
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[137/0147] hornzähne gefunden. Der Chorherr Gessner er- hielt aus derselben ein ziemlich groſses Stück eines Unterkiefers und beyde Felsenbeine dieses Thiers. Der Kinnbackenknochen war beym Aus- graben so feucht, so weich, und dem ihn um- gebenden Torf so ähnlich, daſs man ihn nicht eher von dem letztern unterscheiden konnte, als bis dieser vollkommen trocken war, wobey sich der wahre Torf von dem etwas festern torfarti- gen Kiefer meist von selbst ablöste (g). In Ruſsland wurde ein Stück eines Nashorn- schädels am Bache Tschelna, zwischen den Städ- ten Neu-Scheschminsk und Staro-Scheschminsk, gefunden (h). Kein Land aber ist reicher an fossilen Nas- hornknochen, und keines enthält so vollständige Gebeine der Art, als Siberien. Hier war es, wo im Jahre 1771 zu Irkutz am Ufer des in die Lena sich ergiessenden Flusses Willui unter ei- nem Sandhügel das merkwürdigste unter allen Ueberbleibseln der untergegangenen Thierwelt, ein (g) Von Beroldingen Beobacht. Zweifel u. Fragen die Mineralogie u. s. w. betreffend. Vers. 1. 2te Aufl. S. 46. 47. (h) Rytschkow’s Tagebuch über seine Reise durch versch. Prov. des Russischen Reichs. I 5

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/147>, abgerufen am 24.11.2024.