artigen Thieren überein. Es gab ein Geschlecht unter ihnen, welches 28 Backenzähne, 12 Schnei- dezähne und 4 Hundszähne hatte, dessen untere Backenzähne aus zwey bis drey einfachen halb- mondförmigen Stücken bestanden, dessen obere Backenzähne viereckig und auf der obern Fläche mit hervorragenden Leisten besetzt waren, des- sen Hundszähne nicht aus dem Maule hervorrag- ten, und dessen Hinterfüsse wahrscheinlich drey Zehen hatten. Cuvier hat dieses Geschlecht, welches völlig ausgestorben zu seyn scheint, mit dem Namen Palaeotherium belegt. In der Zahl und Gestalt der Zähne nähert es sich theils dem Rhinozeros, theils dem Tapir. In der all- gemeinen Form des Unterkiefers, und besonders in der hintern Krümmung desselben, so wie in der Gestalt des Schädels, und vorzüglich der Nasenknochen, welche kurz sind und einen Rüs- sel getragen zu haben scheinen, und in der Ge- stalt und Zusammensetzung der Knochen des Hinterfusses ist es mehr dem letztern ver- wandt (o).
Es sind drey Arten dieses Geschlechts, die sich in der Grösse und in den Hinterfüssen un- terscheiden, von Cuvier bestimmt worden.
Die
(o)Cuvier, Annales du Museum d'Hist. nat. T. III. p. 275. 442.
artigen Thieren überein. Es gab ein Geschlecht unter ihnen, welches 28 Backenzähne, 12 Schnei- dezähne und 4 Hundszähne hatte, dessen untere Backenzähne aus zwey bis drey einfachen halb- mondförmigen Stücken bestanden, dessen obere Backenzähne viereckig und auf der obern Fläche mit hervorragenden Leisten besetzt waren, des- sen Hundszähne nicht aus dem Maule hervorrag- ten, und dessen Hinterfüſse wahrscheinlich drey Zehen hatten. Cuvier hat dieses Geschlecht, welches völlig ausgestorben zu seyn scheint, mit dem Namen Palaeotherium belegt. In der Zahl und Gestalt der Zähne nähert es sich theils dem Rhinozeros, theils dem Tapir. In der all- gemeinen Form des Unterkiefers, und besonders in der hintern Krümmung desselben, so wie in der Gestalt des Schädels, und vorzüglich der Nasenknochen, welche kurz sind und einen Rüs- sel getragen zu haben scheinen, und in der Ge- stalt und Zusammensetzung der Knochen des Hinterfuſses ist es mehr dem letztern ver- wandt (o).
Es sind drey Arten dieses Geschlechts, die sich in der Gröſse und in den Hinterfüſsen un- terscheiden, von Cuvier bestimmt worden.
Die
(o)Cuvier, Annales du Muséum d’Hist. nat. T. III. p. 275. 442.
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artigen Thieren überein. Es gab ein Geschlecht
unter ihnen, welches 28 Backenzähne, 12 Schnei-
dezähne und 4 Hundszähne hatte, dessen untere
Backenzähne aus zwey bis drey einfachen halb-
mondförmigen Stücken bestanden, dessen obere
Backenzähne viereckig und auf der obern Fläche
mit hervorragenden Leisten besetzt waren, des-
sen Hundszähne nicht aus dem Maule hervorrag-
ten, und dessen Hinterfüſse wahrscheinlich drey
Zehen hatten. Cuvier hat dieses Geschlecht,
welches völlig ausgestorben zu seyn scheint,
mit dem Namen Palaeotherium belegt. In der
Zahl und Gestalt der Zähne nähert es sich theils
dem Rhinozeros, theils dem Tapir. In der all-
gemeinen Form des Unterkiefers, und besonders
in der hintern Krümmung desselben, so wie in
der Gestalt des Schädels, und vorzüglich der
Nasenknochen, welche kurz sind und einen Rüs-
sel getragen zu haben scheinen, und in der Ge-
stalt und Zusammensetzung der Knochen des
Hinterfuſses ist es mehr dem letztern ver-
wandt (o).
Es sind drey Arten dieses Geschlechts, die
sich in der Gröſse und in den Hinterfüſsen un-
terscheiden, von Cuvier bestimmt worden.
Die
(o) Cuvier, Annales du Muséum d’Hist. nat. T. III.
p. 275. 442.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/151>, abgerufen am 22.11.2024.
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