ssigten Ländern der nördlichen Erdhälfte unge- heure Schädel, Hörner und andere Gebeine von Ochsen, die selbst den Amerikanischen Bison, das grösste unter den heutigen Landthieren nächst dem Rhinozeros und Nilpferde, an Grösse über- treffen. Am häufigsten kommen sie, gleich dem Mammouth und dem fossilen Nashorne, in Sibe- rien und selbst noch im äussersten Norden die- ses Theils von Asien vor (e). Billings traf sie in der Nähe des Eismeers unter 69° 35' N. Br. zwischen Elephantenzähnen und Rhinozeros- hörnern an. Aber auch in Deutschland, Preus- sen, Frankreich, Italien und zu Kentuckey in Nordamerika sind diese Fossilien gefunden wor- den. Einen bey Dirschau in der Gegend von Danzig ausgegrabenen Schädel hat Klein(f), ein Horn mit einem Theile des Stirnbeins aus der Gegend zwischen Liboch und Melnik in Böhmen Mayer(g), und ein Horn, welches in Frank- reich entdeckt wurde, Buffon(h) beschrieben. Im Eichstädtischen wurde ein ziemlich vollstän-
diger
(e)Pallas, Comment. novi Acad. sc. Petropol. T. XIII. p. 461 sq.
(f) Philos. Transact. Vol. XXXVII. 1732, p. 427.
(g) Abhandl. einer Privatgesellsch. in Böhmen. B. VI. S. 261.
(h) Hist. nat.
K 3
ſsigten Ländern der nördlichen Erdhälfte unge- heure Schädel, Hörner und andere Gebeine von Ochsen, die selbst den Amerikanischen Bison, das gröſste unter den heutigen Landthieren nächst dem Rhinozeros und Nilpferde, an Gröſse über- treffen. Am häufigsten kommen sie, gleich dem Mammouth und dem fossilen Nashorne, in Sibe- rien und selbst noch im äussersten Norden die- ses Theils von Asien vor (e). Billings traf sie in der Nähe des Eismeers unter 69° 35′ N. Br. zwischen Elephantenzähnen und Rhinozeros- hörnern an. Aber auch in Deutschland, Preus- sen, Frankreich, Italien und zu Kentuckey in Nordamerika sind diese Fossilien gefunden wor- den. Einen bey Dirschau in der Gegend von Danzig ausgegrabenen Schädel hat Klein(f), ein Horn mit einem Theile des Stirnbeins aus der Gegend zwischen Liboch und Melnik in Böhmen Mayer(g), und ein Horn, welches in Frank- reich entdeckt wurde, Buffon(h) beschrieben. Im Eichstädtischen wurde ein ziemlich vollstän-
diger
(e)Pallas, Comment. novi Acad. sc. Petropol. T. XIII. p. 461 sq.
(f) Philos. Transact. Vol. XXXVII. 1732, p. 427.
(g) Abhandl. einer Privatgesellsch. in Böhmen. B. VI. S. 261.
(h) Hist. nat.
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ſsigten Ländern der nördlichen Erdhälfte unge-
heure Schädel, Hörner und andere Gebeine von
Ochsen, die selbst den Amerikanischen Bison,
das gröſste unter den heutigen Landthieren nächst
dem Rhinozeros und Nilpferde, an Gröſse über-
treffen. Am häufigsten kommen sie, gleich dem
Mammouth und dem fossilen Nashorne, in Sibe-
rien und selbst noch im äussersten Norden die-
ses Theils von Asien vor (e). Billings traf
sie in der Nähe des Eismeers unter 69° 35′ N.
Br. zwischen Elephantenzähnen und Rhinozeros-
hörnern an. Aber auch in Deutschland, Preus-
sen, Frankreich, Italien und zu Kentuckey in
Nordamerika sind diese Fossilien gefunden wor-
den. Einen bey Dirschau in der Gegend von
Danzig ausgegrabenen Schädel hat Klein (f), ein
Horn mit einem Theile des Stirnbeins aus der
Gegend zwischen Liboch und Melnik in Böhmen
Mayer (g), und ein Horn, welches in Frank-
reich entdeckt wurde, Buffon (h) beschrieben.
Im Eichstädtischen wurde ein ziemlich vollstän-
diger
(e) Pallas, Comment. novi Acad. sc. Petropol. T.
XIII. p. 461 sq.
(f) Philos. Transact. Vol. XXXVII. 1732, p. 427.
(g) Abhandl. einer Privatgesellsch. in Böhmen. B. VI.
S. 261.
(h) Hist. nat.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/159>, abgerufen am 23.11.2024.
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