einigen Stellen knorplicht und scirrhös, und auf ihrer innern Fläche voll schwammichter Aus- wüchse und zottiger Büschel war, fanden sich zwey Oeffnungen, eine am Grunde und eine an der rechten Seite (g).
Es giebt noch andere Fälle, wo man nicht einen vollständigen Foetus, sondern blos Kno- chen, Zähne und Knäuel von Haaren in einem der Eyerstöcke fand. Blumenbach hat Zeich- nungen von acht Knochen geliefert, die im lin- ken Eyerstocke einer Bäurin gefunden wurden. Vier derselben sind mit Zähnen besetzt, welche denen eines zwanzigjährigen Menschen gleichen. Einer ist 10 und ein anderer 7 Pariser Zoll lang. Keiner hat die mindeste Aehnlichkeit mit irgend einem Menschenknochen. Die Zähne hängen in denselben so unordentlich, dass zwischen diesen Knochen und den Kinnladen gar keine Analogie statt findet. Der Eyerstock, worin sie sich befanden, war in eine Honiggeschwulst (Meliceris) von ungeheurer Grösse verwandelt, und zwischen ihnen lagen sehr viele, unter ein- ander verwickelte Haare, die keine Wurzeln hat- ten. Blumenbach sagt in seiner Beschreibung, die Massen seyen Ueberbleibsel einer Frucht, die ein und zwanzig Jahre lang im Eyerstocke gele- gen hätte; er fügt aber hinzu: quantum scil. ex
rela-
(g)Josephi a. a. O. S. 182 ff.
einigen Stellen knorplicht und scirrhös, und auf ihrer innern Fläche voll schwammichter Aus- wüchse und zottiger Büschel war, fanden sich zwey Oeffnungen, eine am Grunde und eine an der rechten Seite (g).
Es giebt noch andere Fälle, wo man nicht einen vollständigen Foetus, sondern blos Kno- chen, Zähne und Knäuel von Haaren in einem der Eyerstöcke fand. Blumenbach hat Zeich- nungen von acht Knochen geliefert, die im lin- ken Eyerstocke einer Bäurin gefunden wurden. Vier derselben sind mit Zähnen besetzt, welche denen eines zwanzigjährigen Menschen gleichen. Einer ist 10 und ein anderer 7 Pariser Zoll lang. Keiner hat die mindeste Aehnlichkeit mit irgend einem Menschenknochen. Die Zähne hängen in denselben so unordentlich, daſs zwischen diesen Knochen und den Kinnladen gar keine Analogie statt findet. Der Eyerstock, worin sie sich befanden, war in eine Honiggeschwulst (Meliceris) von ungeheurer Gröſse verwandelt, und zwischen ihnen lagen sehr viele, unter ein- ander verwickelte Haare, die keine Wurzeln hat- ten. Blumenbach sagt in seiner Beschreibung, die Massen seyen Ueberbleibsel einer Frucht, die ein und zwanzig Jahre lang im Eyerstocke gele- gen hätte; er fügt aber hinzu: quantum scil. ex
rela-
(g)Josephi a. a. O. S. 182 ff.
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einigen Stellen knorplicht und scirrhös, und auf
ihrer innern Fläche voll schwammichter Aus-
wüchse und zottiger Büschel war, fanden sich
zwey Oeffnungen, eine am Grunde und eine an
der rechten Seite (g).
Es giebt noch andere Fälle, wo man nicht
einen vollständigen Foetus, sondern blos Kno-
chen, Zähne und Knäuel von Haaren in einem
der Eyerstöcke fand. Blumenbach hat Zeich-
nungen von acht Knochen geliefert, die im lin-
ken Eyerstocke einer Bäurin gefunden wurden.
Vier derselben sind mit Zähnen besetzt, welche
denen eines zwanzigjährigen Menschen gleichen.
Einer ist 10 und ein anderer 7 Pariser Zoll lang.
Keiner hat die mindeste Aehnlichkeit mit irgend
einem Menschenknochen. Die Zähne hängen
in denselben so unordentlich, daſs zwischen
diesen Knochen und den Kinnladen gar keine
Analogie statt findet. Der Eyerstock, worin sie
sich befanden, war in eine Honiggeschwulst
(Meliceris) von ungeheurer Gröſse verwandelt,
und zwischen ihnen lagen sehr viele, unter ein-
ander verwickelte Haare, die keine Wurzeln hat-
ten. Blumenbach sagt in seiner Beschreibung,
die Massen seyen Ueberbleibsel einer Frucht, die
ein und zwanzig Jahre lang im Eyerstocke gele-
gen hätte; er fügt aber hinzu: quantum scil. ex
rela-
(g) Josephi a. a. O. S. 182 ff.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/309>, abgerufen am 22.11.2024.
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