Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

Bild:
<< vorherige Seite

Jene Denkmäler der Vorwelt finden sich aber
nicht nur auf der Oberfläche, sondern auch im
Innern der Erde. Zu Paraguay, ohnweit dem
Plataflusse, traf man hundert Fuss tief in einem
sandigen Boden das Gerippe eines unbekannten
vierfüssigen Thiers an, worauf wir unten zu-
rückkommen werden. Nach Ramazzini's Berich-
te (x) erblickt man zu Modena beym Brunnen-
graben von der Oberfläche der Erde an bis zur
Tiefe von 14 Fuss Ueberbleibsel einer alten Stadt;
dann folgt ein weisser, fester Boden, hierauf
eine schwarze, mit Sumpfrohr vermischte Erde,
und so wechseln Schichten von schwarzer und
weisser Erde, worin Aeste, Blätter und Rinden
von Bäumen vorkommen, mit einander ab, bis
man in einer Tiefe von 28 Fuss zu einer Krei-
denlage gelanget, die eine Dicke von 11 Fuss hat
und eine Menge Muschelschaalen enthält; diese
ruhet wieder auf einer zwey Fuss dicken Schichte
von Sumpferde voll Binsen, Zweigen und Blät-
tern; dann kömmt von neuem eine Lage von
Kreide, die sich bis zur Tiefe von 52 Fuss er-
streckt; und so wechselt noch einmal eine Schich-
te von Sumpferde mit einer Kreidenschichte, und
diese wieder mit Sumpferde ab, bis man endlich
zu einem, mit Meeresprodukten vermischten

Sand-
Bergmann's physikal. Erdbeschreibung. 3te Aufl.
B. 1. S. 247 ff. gesammelt.
(x) In Opp. p. 251.

Jene Denkmäler der Vorwelt finden sich aber
nicht nur auf der Oberfläche, sondern auch im
Innern der Erde. Zu Paraguay, ohnweit dem
Plataflusse, traf man hundert Fuſs tief in einem
sandigen Boden das Gerippe eines unbekannten
vierfüſsigen Thiers an, worauf wir unten zu-
rückkommen werden. Nach Ramazzini’s Berich-
te (x) erblickt man zu Modena beym Brunnen-
graben von der Oberfläche der Erde an bis zur
Tiefe von 14 Fuſs Ueberbleibsel einer alten Stadt;
dann folgt ein weisser, fester Boden, hierauf
eine schwarze, mit Sumpfrohr vermischte Erde,
und so wechseln Schichten von schwarzer und
weisser Erde, worin Aeste, Blätter und Rinden
von Bäumen vorkommen, mit einander ab, bis
man in einer Tiefe von 28 Fuſs zu einer Krei-
denlage gelanget, die eine Dicke von 11 Fuſs hat
und eine Menge Muschelschaalen enthält; diese
ruhet wieder auf einer zwey Fuſs dicken Schichte
von Sumpferde voll Binsen, Zweigen und Blät-
tern; dann kömmt von neuem eine Lage von
Kreide, die sich bis zur Tiefe von 52 Fuſs er-
streckt; und so wechselt noch einmal eine Schich-
te von Sumpferde mit einer Kreidenschichte, und
diese wieder mit Sumpferde ab, bis man endlich
zu einem, mit Meeresprodukten vermischten

Sand-
Bergmann’s physikal. Erdbeschreibung. 3te Aufl.
B. 1. S. 247 ff. gesammelt.
(x) In Opp. p. 251.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0036" n="26"/>
            <p>Jene Denkmäler der Vorwelt finden sich aber<lb/>
nicht nur auf der Oberfläche, sondern auch im<lb/>
Innern der Erde. Zu Paraguay, ohnweit dem<lb/>
Plataflusse, traf man hundert Fu&#x017F;s tief in einem<lb/>
sandigen Boden das Gerippe eines unbekannten<lb/>
vierfü&#x017F;sigen Thiers an, worauf wir unten zu-<lb/>
rückkommen werden. Nach <hi rendition="#k">Ramazzini</hi>&#x2019;s Berich-<lb/>
te <note place="foot" n="(x)">In Opp. p. 251.</note> erblickt man zu Modena beym Brunnen-<lb/>
graben von der Oberfläche der Erde an bis zur<lb/>
Tiefe von 14 Fu&#x017F;s Ueberbleibsel einer alten Stadt;<lb/>
dann folgt ein weisser, fester Boden, hierauf<lb/>
eine schwarze, mit Sumpfrohr vermischte Erde,<lb/>
und so wechseln Schichten von schwarzer und<lb/>
weisser Erde, worin Aeste, Blätter und Rinden<lb/>
von Bäumen vorkommen, mit einander ab, bis<lb/>
man in einer Tiefe von 28 Fu&#x017F;s zu einer Krei-<lb/>
denlage gelanget, die eine Dicke von 11 Fu&#x017F;s hat<lb/>
und eine Menge Muschelschaalen enthält; diese<lb/>
ruhet wieder auf einer zwey Fu&#x017F;s dicken Schichte<lb/>
von Sumpferde voll Binsen, Zweigen und Blät-<lb/>
tern; dann kömmt von neuem eine Lage von<lb/>
Kreide, die sich bis zur Tiefe von 52 Fu&#x017F;s er-<lb/>
streckt; und so wechselt noch einmal eine Schich-<lb/>
te von Sumpferde mit einer Kreidenschichte, und<lb/>
diese wieder mit Sumpferde ab, bis man endlich<lb/>
zu einem, mit Meeresprodukten vermischten<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Sand-</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_1_2" prev="#seg2pn_1_1" place="foot" n="(w)"><hi rendition="#k">Bergmann</hi>&#x2019;s physikal. Erdbeschreibung. 3te Aufl.<lb/>
B. 1. S. 247 ff. gesammelt.</note><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[26/0036] Jene Denkmäler der Vorwelt finden sich aber nicht nur auf der Oberfläche, sondern auch im Innern der Erde. Zu Paraguay, ohnweit dem Plataflusse, traf man hundert Fuſs tief in einem sandigen Boden das Gerippe eines unbekannten vierfüſsigen Thiers an, worauf wir unten zu- rückkommen werden. Nach Ramazzini’s Berich- te (x) erblickt man zu Modena beym Brunnen- graben von der Oberfläche der Erde an bis zur Tiefe von 14 Fuſs Ueberbleibsel einer alten Stadt; dann folgt ein weisser, fester Boden, hierauf eine schwarze, mit Sumpfrohr vermischte Erde, und so wechseln Schichten von schwarzer und weisser Erde, worin Aeste, Blätter und Rinden von Bäumen vorkommen, mit einander ab, bis man in einer Tiefe von 28 Fuſs zu einer Krei- denlage gelanget, die eine Dicke von 11 Fuſs hat und eine Menge Muschelschaalen enthält; diese ruhet wieder auf einer zwey Fuſs dicken Schichte von Sumpferde voll Binsen, Zweigen und Blät- tern; dann kömmt von neuem eine Lage von Kreide, die sich bis zur Tiefe von 52 Fuſs er- streckt; und so wechselt noch einmal eine Schich- te von Sumpferde mit einer Kreidenschichte, und diese wieder mit Sumpferde ab, bis man endlich zu einem, mit Meeresprodukten vermischten Sand- (w) (x) In Opp. p. 251. (w) Bergmann’s physikal. Erdbeschreibung. 3te Aufl. B. 1. S. 247 ff. gesammelt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/36
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/36>, abgerufen am 21.11.2024.