hier die männlichen und weiblichen Zeugungsor- gane entweder, wie bey den Säugthieren, Vö- geln, Amphibien u. s. w. in verschiedenen Indi- viduen vertheilt, oder, wie bey manchen Mol- lusken und Würmern, in einem und demselben Individuum vereinigt. Ferner sind die erstern Individuen entweder verschiedene Blumen auf einerley Pflanzen (Monoecia L.), oder verschie- dene Blumen auf verschiedenen Pflanzen (Dioecia L.). Bey den meisten Pflanzen treffen wir aber beyderley Geschlechtsorgane in Einer Blume ver- einigt an, und zugleich enthalten mehrere von diesen, ausser den Zwitterblumen, auch noch blos männliche, oder blos weibliche Blüthen (h).
Aber nur die homogamischen Zwitterblumen befruchten sich selber. Die dichogamischen, bey welchen der Saamenstaub durch Insekten zu den Stigmaten überbracht wird, sind in Rücksicht ihrer Befruchtung den Blumen mit halbgetrenn- ten Geschlechtern ähnlich. Im Anfange sind sie männlichen, in der Folge weiblichen Geschlechts. In keiner derselben wird das Stigma durch den Staub ihrer eigenen Antheren, sondern immer durch den männlichen Zeugungsstoff von fremden Blumen befruchtet (i). Auch sind bey ihnen,
so
(h)Linnei Philosophia botan. p. 94 sq.
(i)Sprengel a. a. O. S. 18. 43.
Z 2
hier die männlichen und weiblichen Zeugungsor- gane entweder, wie bey den Säugthieren, Vö- geln, Amphibien u. s. w. in verschiedenen Indi- viduen vertheilt, oder, wie bey manchen Mol- lusken und Würmern, in einem und demselben Individuum vereinigt. Ferner sind die erstern Individuen entweder verschiedene Blumen auf einerley Pflanzen (Monoecia L.), oder verschie- dene Blumen auf verschiedenen Pflanzen (Dioecia L.). Bey den meisten Pflanzen treffen wir aber beyderley Geschlechtsorgane in Einer Blume ver- einigt an, und zugleich enthalten mehrere von diesen, ausser den Zwitterblumen, auch noch blos männliche, oder blos weibliche Blüthen (h).
Aber nur die homogamischen Zwitterblumen befruchten sich selber. Die dichogamischen, bey welchen der Saamenstaub durch Insekten zu den Stigmaten überbracht wird, sind in Rücksicht ihrer Befruchtung den Blumen mit halbgetrenn- ten Geschlechtern ähnlich. Im Anfange sind sie männlichen, in der Folge weiblichen Geschlechts. In keiner derselben wird das Stigma durch den Staub ihrer eigenen Antheren, sondern immer durch den männlichen Zeugungsstoff von fremden Blumen befruchtet (i). Auch sind bey ihnen,
so
(h)Linnei Philosophia botan. p. 94 sq.
(i)Sprengel a. a. O. S. 18. 43.
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hier die männlichen und weiblichen Zeugungsor-
gane entweder, wie bey den Säugthieren, Vö-
geln, Amphibien u. s. w. in verschiedenen Indi-
viduen vertheilt, oder, wie bey manchen Mol-
lusken und Würmern, in einem und demselben
Individuum vereinigt. Ferner sind die erstern
Individuen entweder verschiedene Blumen auf
einerley Pflanzen (Monoecia L.), oder verschie-
dene Blumen auf verschiedenen Pflanzen (Dioecia
L.). Bey den meisten Pflanzen treffen wir aber
beyderley Geschlechtsorgane in Einer Blume ver-
einigt an, und zugleich enthalten mehrere von
diesen, ausser den Zwitterblumen, auch noch
blos männliche, oder blos weibliche Blüthen (h).
Aber nur die homogamischen Zwitterblumen
befruchten sich selber. Die dichogamischen, bey
welchen der Saamenstaub durch Insekten zu den
Stigmaten überbracht wird, sind in Rücksicht
ihrer Befruchtung den Blumen mit halbgetrenn-
ten Geschlechtern ähnlich. Im Anfange sind sie
männlichen, in der Folge weiblichen Geschlechts.
In keiner derselben wird das Stigma durch den
Staub ihrer eigenen Antheren, sondern immer
durch den männlichen Zeugungsstoff von fremden
Blumen befruchtet (i). Auch sind bey ihnen,
so
(h) Linnei Philosophia botan. p. 94 sq.
(i) Sprengel a. a. O. S. 18. 43.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/365>, abgerufen am 22.11.2024.
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