Noch länger, als der Saamen der Kröten, be- hielt der des grünen Wasserfrosches seine be- fruchtende Kraft ausserhalb des Körpers. Jenem aber benahm eine grosse Hitze diese Kraft eher als dem letztern (x).
Statt die Eyer, wie bey den bisherigen Ver- suchen, ganz in Saamen zu baden, bestrich Spal- lanzani nur einen Theil derselben mit dieser Flüssigkeit. So gering aber auch die Menge des letztern war, so erfolgte doch die Befruchtung eben so gut, als wenn die Kügelchen ganz mit Saamen wären benetzt worden (y).
Sogar wenn Spallanzani ein mit Saamen benetztes Ey mit zwey andern Eyern, die nicht mit jener Flüssigkeit befeuchtet waren, in Berüh- rung brachte, so wurden oft durch diese Berüh- rung auch die letztern befruchtet (z).
Noch mehr! Mit den feinen Spitzen sehr zarter Zangen zog Spallanzani den Schleim von mehrern Eyern ab. Als er hierdurch einen Schleimfaden von etwa einem Zoll erhalten hatte, hielt er denselben wagerecht angespannt, und be- rührte das eine Ende mit der Spitze einer in Saa- men eingetauchten Nadel. Der Erfolg war, dass
oft
(x) S. 178.
(y) S. 179 ff.
(z) S. 180.
Noch länger, als der Saamen der Kröten, be- hielt der des grünen Wasserfrosches seine be- fruchtende Kraft ausserhalb des Körpers. Jenem aber benahm eine groſse Hitze diese Kraft eher als dem letztern (x).
Statt die Eyer, wie bey den bisherigen Ver- suchen, ganz in Saamen zu baden, bestrich Spal- lanzani nur einen Theil derselben mit dieser Flüssigkeit. So gering aber auch die Menge des letztern war, so erfolgte doch die Befruchtung eben so gut, als wenn die Kügelchen ganz mit Saamen wären benetzt worden (y).
Sogar wenn Spallanzani ein mit Saamen benetztes Ey mit zwey andern Eyern, die nicht mit jener Flüssigkeit befeuchtet waren, in Berüh- rung brachte, so wurden oft durch diese Berüh- rung auch die letztern befruchtet (z).
Noch mehr! Mit den feinen Spitzen sehr zarter Zangen zog Spallanzani den Schleim von mehrern Eyern ab. Als er hierdurch einen Schleimfaden von etwa einem Zoll erhalten hatte, hielt er denselben wagerecht angespannt, und be- rührte das eine Ende mit der Spitze einer in Saa- men eingetauchten Nadel. Der Erfolg war, daſs
oft
(x) S. 178.
(y) S. 179 ff.
(z) S. 180.
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Noch länger, als der Saamen der Kröten, be-
hielt der des grünen Wasserfrosches seine be-
fruchtende Kraft ausserhalb des Körpers. Jenem
aber benahm eine groſse Hitze diese Kraft eher
als dem letztern (x).
Statt die Eyer, wie bey den bisherigen Ver-
suchen, ganz in Saamen zu baden, bestrich Spal-
lanzani nur einen Theil derselben mit dieser
Flüssigkeit. So gering aber auch die Menge des
letztern war, so erfolgte doch die Befruchtung
eben so gut, als wenn die Kügelchen ganz mit
Saamen wären benetzt worden (y).
Sogar wenn Spallanzani ein mit Saamen
benetztes Ey mit zwey andern Eyern, die nicht
mit jener Flüssigkeit befeuchtet waren, in Berüh-
rung brachte, so wurden oft durch diese Berüh-
rung auch die letztern befruchtet (z).
Noch mehr! Mit den feinen Spitzen sehr
zarter Zangen zog Spallanzani den Schleim von
mehrern Eyern ab. Als er hierdurch einen
Schleimfaden von etwa einem Zoll erhalten hatte,
hielt er denselben wagerecht angespannt, und be-
rührte das eine Ende mit der Spitze einer in Saa-
men eingetauchten Nadel. Der Erfolg war, daſs
oft
(x) S. 178.
(y) S. 179 ff.
(z) S. 180.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/391>, abgerufen am 22.11.2024.
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