allen Einwirkungen der Aussenwelt gänzlich ent- zogen werden, und könnte er es auch, so wür- de der lebende Körper doch immer noch dem Einflusse der relativ äussern Reitze ausgesetzt seyn. Auch sind es diese, bey jeder Reitzent- ziehung noch zurückbleibenden Irritamente, wel- che jene einseitige Erhöhung der Receptivität her- vorbringen. Indem sie aber eine solche Exalta- tion bewirken, vermindern sie zugleich die Re- ceptivität für sich selber, und diese Minderung geht bald bis zur völligen Erschöpfung, weil, der entzogenen Reitze wegen, kein Ersatz der Receptivität in Beziehung auf die übriggebliebe- nen Irritamente möglich ist. Nun erhöhet jeder Reitz die Receptivität für andere Reitze nur da- durch, dass er als Reitz wirkt. Allein wo keine Receptivität statt findet, giebt es auch keinen Reitz. Die erwähnte einseitige Erhöhung der Empfänglichkeit für die entzogenen Reitze dauert also nur so lange, als die übriggebliebenen Irrita- mente diese Fähigkeit in Beziehung auf sich noch nicht völlig erschöpft haben. Mit der völligen Erschöpfung höret auch jene Exaltation auf; das Zusammenwirken der sämmtlichen Organe zu ei- nem gemeinschaftlichen Zwecke wird ebenfalls aufgehoben, und der Organismus zersetzt sich, um sich zu andern Formen des Lebens wieder zusammenzusetzen.
§. 7.
allen Einwirkungen der Aussenwelt gänzlich ent- zogen werden, und könnte er es auch, so wür- de der lebende Körper doch immer noch dem Einflusse der relativ äussern Reitze ausgesetzt seyn. Auch sind es diese, bey jeder Reitzent- ziehung noch zurückbleibenden Irritamente, wel- che jene einseitige Erhöhung der Receptivität her- vorbringen. Indem sie aber eine solche Exalta- tion bewirken, vermindern sie zugleich die Re- ceptivität für sich selber, und diese Minderung geht bald bis zur völligen Erschöpfung, weil, der entzogenen Reitze wegen, kein Ersatz der Receptivität in Beziehung auf die übriggebliebe- nen Irritamente möglich ist. Nun erhöhet jeder Reitz die Receptivität für andere Reitze nur da- durch, daſs er als Reitz wirkt. Allein wo keine Receptivität statt findet, giebt es auch keinen Reitz. Die erwähnte einseitige Erhöhung der Empfänglichkeit für die entzogenen Reitze dauert also nur so lange, als die übriggebliebenen Irrita- mente diese Fähigkeit in Beziehung auf sich noch nicht völlig erschöpft haben. Mit der völligen Erschöpfung höret auch jene Exaltation auf; das Zusammenwirken der sämmtlichen Organe zu ei- nem gemeinschaftlichen Zwecke wird ebenfalls aufgehoben, und der Organismus zersetzt sich, um sich zu andern Formen des Lebens wieder zusammenzusetzen.
§. 7.
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allen Einwirkungen der Aussenwelt gänzlich ent-
zogen werden, und könnte er es auch, so wür-
de der lebende Körper doch immer noch dem
Einflusse der relativ äussern Reitze ausgesetzt
seyn. Auch sind es diese, bey jeder Reitzent-
ziehung noch zurückbleibenden Irritamente, wel-
che jene einseitige Erhöhung der Receptivität her-
vorbringen. Indem sie aber eine solche Exalta-
tion bewirken, vermindern sie zugleich die Re-
ceptivität für sich selber, und diese Minderung
geht bald bis zur völligen Erschöpfung, weil,
der entzogenen Reitze wegen, kein Ersatz der
Receptivität in Beziehung auf die übriggebliebe-
nen Irritamente möglich ist. Nun erhöhet jeder
Reitz die Receptivität für andere Reitze nur da-
durch, daſs er als Reitz wirkt. Allein wo keine
Receptivität statt findet, giebt es auch keinen
Reitz. Die erwähnte einseitige Erhöhung der
Empfänglichkeit für die entzogenen Reitze dauert
also nur so lange, als die übriggebliebenen Irrita-
mente diese Fähigkeit in Beziehung auf sich noch
nicht völlig erschöpft haben. Mit der völligen
Erschöpfung höret auch jene Exaltation auf; das
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aufgehoben, und der Organismus zersetzt sich,
um sich zu andern Formen des Lebens wieder
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 588. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/598>, abgerufen am 22.11.2024.
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