nerungen der Uebergangsgebirge und der ältesten Flötzgebirge, nicht der jüngern Erdschichten, die Rede. Unzählige Erfahrungen aber beweisen, dass zwischen den Versteinerungen der ältern und neuern Gebirgsarten ein grosser Unterschied statt findet. Man darf nur die Petrefakten der Krei- defelsen untersuchen, und sie mit denen der äl- tern Kalkgebirge vergleichen, um sich von die- ser Wahrheit zu überzeugen. Zu Courtagnon in Champagne giebt es eine Kreidenschichte, die mit Versteinerungen so angefüllt ist, dass ein Cubikzoll dieser Kreide gewöhnlich an hundert Petrefakten enthält. Man findet hier Muscheln. Echiniten und deren Stacheln. Aber es giebt hier keine Ammonshörner, Belemniten, Gryphiten und überhaupt keine von denen Gattungen, die in den ältern Gebirgen der Flötzformation vor- kommen (l). Eben dies ist der Fall in den Krei- defelsen von Stevens Klint in Seeland. Aus Abil- gaard's Verzeichniss der Petrefakten dieses Ge- birges (m) erhellet, dass auch hier Echiniten, Pectiniten, Anomiten u. d. gl. in Menge, aber ebenfalls keine Encriniten, Pentacriniten, Ammo- niten, Orthoceratiten und Belemniten zu finden sind. Aber einen noch auffallendern Beweis der
Ver-
(l)Andreä's Briefe aus der Schweitz. S. 15. 17.
(m) In dessen Beschreibung von Stevens Klint. S. 21 ff.
III. Bd. E
nerungen der Uebergangsgebirge und der ältesten Flötzgebirge, nicht der jüngern Erdschichten, die Rede. Unzählige Erfahrungen aber beweisen, daſs zwischen den Versteinerungen der ältern und neuern Gebirgsarten ein groſser Unterschied statt findet. Man darf nur die Petrefakten der Krei- defelsen untersuchen, und sie mit denen der äl- tern Kalkgebirge vergleichen, um sich von die- ser Wahrheit zu überzeugen. Zu Courtagnon in Champagne giebt es eine Kreidenschichte, die mit Versteinerungen so angefüllt ist, daſs ein Cubikzoll dieser Kreide gewöhnlich an hundert Petrefakten enthält. Man findet hier Muscheln. Echiniten und deren Stacheln. Aber es giebt hier keine Ammonshörner, Belemniten, Gryphiten und überhaupt keine von denen Gattungen, die in den ältern Gebirgen der Flötzformation vor- kommen (l). Eben dies ist der Fall in den Krei- defelsen von Stevens Klint in Seeland. Aus Abil- gaard’s Verzeichniſs der Petrefakten dieses Ge- birges (m) erhellet, daſs auch hier Echiniten, Pectiniten, Anomiten u. d. gl. in Menge, aber ebenfalls keine Encriniten, Pentacriniten, Ammo- niten, Orthoceratiten und Belemniten zu finden sind. Aber einen noch auffallendern Beweis der
Ver-
(l)Andreä’s Briefe aus der Schweitz. S. 15. 17.
(m) In dessen Beschreibung von Stevens Klint. S. 21 ff.
III. Bd. E
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[65/0075]
nerungen der Uebergangsgebirge und der ältesten
Flötzgebirge, nicht der jüngern Erdschichten,
die Rede. Unzählige Erfahrungen aber beweisen,
daſs zwischen den Versteinerungen der ältern und
neuern Gebirgsarten ein groſser Unterschied statt
findet. Man darf nur die Petrefakten der Krei-
defelsen untersuchen, und sie mit denen der äl-
tern Kalkgebirge vergleichen, um sich von die-
ser Wahrheit zu überzeugen. Zu Courtagnon in
Champagne giebt es eine Kreidenschichte, die
mit Versteinerungen so angefüllt ist, daſs ein
Cubikzoll dieser Kreide gewöhnlich an hundert
Petrefakten enthält. Man findet hier Muscheln.
Echiniten und deren Stacheln. Aber es giebt hier
keine Ammonshörner, Belemniten, Gryphiten
und überhaupt keine von denen Gattungen, die
in den ältern Gebirgen der Flötzformation vor-
kommen (l). Eben dies ist der Fall in den Krei-
defelsen von Stevens Klint in Seeland. Aus Abil-
gaard’s Verzeichniſs der Petrefakten dieses Ge-
birges (m) erhellet, daſs auch hier Echiniten,
Pectiniten, Anomiten u. d. gl. in Menge, aber
ebenfalls keine Encriniten, Pentacriniten, Ammo-
niten, Orthoceratiten und Belemniten zu finden
sind. Aber einen noch auffallendern Beweis der
Ver-
(l) Andreä’s Briefe aus der Schweitz. S. 15. 17.
(m) In dessen Beschreibung von Stevens Klint. S.
21 ff.
III. Bd. E
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/75>, abgerufen am 24.11.2024.
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