mehr als 3 Kubikzoll Luft einathme, eine Quan- tität, die gerade nur zureicht, um die Luftröhre zu füllen. Davyf) konnte, wenn er die Lunge vorher durch gewaltsames Aushauchen möglichst frey von Luft gemacht hatte, auf Einen Athem- zug, bey einer Temperatur von 61° F. 141 Ku- bikzoll Luft einathmen. Beym natürlichen Re- spiriren athmete er im Mittel aus zwanzig Ver- suchen bey jedem Athemzug 16 Kubikzoll Luft ein. Man sieht, dass dieses Resultat ziemlich genau mit dem der Versuche von Seguin und Lavoisier übereinstimmt, von Jurin's und Men- zies's Angabe aber bedeutend abweicht. Diese Abweichungen rühren zum Theil gewiss von der verschiedenen Capacität der Lungen bey verschie- denen Individuen, noch mehr aber wohl von der Verschiedenheit des zur Bestimmung der geath- meten Luftmenge angewandten Verfahrens her g). Der von Menzies hierzu gewählte Apparat scheint indess die meiste Genauigkeit zu versprechen. Wir werden daher vermuthlich der Wahrheit am nächsten kommen, wenn wir die Menge der von
gut
f) Researches chemic. and philosoph. chiefly concer- ning nitrous oxide and its respiration. Lond. 1800. p. 331.
g) Eine Critik dieser Verfahrungsarten hat Bostock (Vers. über das Athemholen. A. d. Engl. übers. von Nolde. Erfurt. 1809. S. 22 ff.) geliefert.
mehr als 3 Kubikzoll Luft einathme, eine Quan- tität, die gerade nur zureicht, um die Luftröhre zu füllen. Davyf) konnte, wenn er die Lunge vorher durch gewaltsames Aushauchen möglichst frey von Luft gemacht hatte, auf Einen Athem- zug, bey einer Temperatur von 61° F. 141 Ku- bikzoll Luft einathmen. Beym natürlichen Re- spiriren athmete er im Mittel aus zwanzig Ver- suchen bey jedem Athemzug 16 Kubikzoll Luft ein. Man sieht, daſs dieses Resultat ziemlich genau mit dem der Versuche von Seguin und Lavoisier übereinstimmt, von Jurin’s und Men- zies’s Angabe aber bedeutend abweicht. Diese Abweichungen rühren zum Theil gewiſs von der verschiedenen Capacität der Lungen bey verschie- denen Individuen, noch mehr aber wohl von der Verschiedenheit des zur Bestimmung der geath- meten Luftmenge angewandten Verfahrens her g). Der von Menzies hierzu gewählte Apparat scheint indeſs die meiste Genauigkeit zu versprechen. Wir werden daher vermuthlich der Wahrheit am nächsten kommen, wenn wir die Menge der von
gut
f) Researches chemic. and philosoph. chiefly concer- ning nitrous oxide and its respiration. Lond. 1800. p. 331.
g) Eine Critik dieser Verfahrungsarten hat Bostock (Vers. über das Athemholen. A. d. Engl. übers. von Nolde. Erfurt. 1809. S. 22 ff.) geliefert.
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mehr als 3 Kubikzoll Luft einathme, eine Quan-
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zu füllen. Davy f) konnte, wenn er die Lunge
vorher durch gewaltsames Aushauchen möglichst
frey von Luft gemacht hatte, auf Einen Athem-
zug, bey einer Temperatur von 61° F. 141 Ku-
bikzoll Luft einathmen. Beym natürlichen Re-
spiriren athmete er im Mittel aus zwanzig Ver-
suchen bey jedem Athemzug 16 Kubikzoll Luft
ein. Man sieht, daſs dieses Resultat ziemlich
genau mit dem der Versuche von Seguin und
Lavoisier übereinstimmt, von Jurin’s und Men-
zies’s Angabe aber bedeutend abweicht. Diese
Abweichungen rühren zum Theil gewiſs von der
verschiedenen Capacität der Lungen bey verschie-
denen Individuen, noch mehr aber wohl von der
Verschiedenheit des zur Bestimmung der geath-
meten Luftmenge angewandten Verfahrens her g).
Der von Menzies hierzu gewählte Apparat scheint
indeſs die meiste Genauigkeit zu versprechen.
Wir werden daher vermuthlich der Wahrheit am
nächsten kommen, wenn wir die Menge der von
gut
f) Researches chemic. and philosoph. chiefly concer-
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/142>, abgerufen am 24.11.2024.
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