Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

Verschieden von der Ausdünstungsmaterie ist
die Hautschmiere (Sebum cutaneum), die eben-
falls durch die Haut hervordringt, aber von den
Balgdrüsen der Haut abgesondert wird. Wahr-
scheinlich haucht diese Flüssigkeit auch gasför-
mige Stoffe aus, die sich mit der Transpirations-
materie vermischen. Es hält daher schwer zu
bestimmen, ob manche durch die Haut entwei-
chende Stoffe Bestandtheile dieser Materie, oder
der Hautschmiere sind. So haucht, nach Sorg's w)
und C. Schmidt's x) Beobachtungen, die Haut
auch Wasserstoffgas aus. Vielleicht aber ist die-
ses ein gasförmiger Theil der Hautschmiere. Von
ihr scheint auch der specifische Geruch der
Thiere und mancher Menschen herzurühren. Der
Schweiss ist gewiss ebenfalls das Produkt einer
vermehrten Absonderung der Hautbälge, und nicht,
wofür er von manchen Schriftstellern angesehen
wird, eine verdichtete Ausdünstungsmaterie. Diese
verdichtet sich nur in der Kälte zu einer tropf-
baren Flüssigkeit. Vermehrte Wärme kann nicht
dieselbe Wirkung hervorbringen. Die chemische
Beschaffenheit des Schweisses, so unvollkommen
auch die bisherigen Versuche darüber sind y), be-

weiset
w) Experim. physiol. et med. Wirceb. 1788.
x) Der Zitterstoff und seine Wirkungen in der Na-
tur. S. 14 ff.
y) Der einzige, der den Schweiss näher untersucht
hat,
N 3

Verschieden von der Ausdünstungsmaterie ist
die Hautschmiere (Sebum cutaneum), die eben-
falls durch die Haut hervordringt, aber von den
Balgdrüsen der Haut abgesondert wird. Wahr-
scheinlich haucht diese Flüssigkeit auch gasför-
mige Stoffe aus, die sich mit der Transpirations-
materie vermischen. Es hält daher schwer zu
bestimmen, ob manche durch die Haut entwei-
chende Stoffe Bestandtheile dieser Materie, oder
der Hautschmiere sind. So haucht, nach Sorg’s w)
und C. Schmidt’s x) Beobachtungen, die Haut
auch Wasserstoffgas aus. Vielleicht aber ist die-
ses ein gasförmiger Theil der Hautschmiere. Von
ihr scheint auch der specifische Geruch der
Thiere und mancher Menschen herzurühren. Der
Schweiſs ist gewiſs ebenfalls das Produkt einer
vermehrten Absonderung der Hautbälge, und nicht,
wofür er von manchen Schriftstellern angesehen
wird, eine verdichtete Ausdünstungsmaterie. Diese
verdichtet sich nur in der Kälte zu einer tropf-
baren Flüssigkeit. Vermehrte Wärme kann nicht
dieselbe Wirkung hervorbringen. Die chemische
Beschaffenheit des Schweisses, so unvollkommen
auch die bisherigen Versuche darüber sind y), be-

weiset
w) Experim. physiol. et med. Wirceb. 1788.
x) Der Zitterstoff und seine Wirkungen in der Na-
tur. S. 14 ff.
y) Der einzige, der den Schweiſs näher untersucht
hat,
N 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0213" n="197"/>
                <p>Verschieden von der Ausdünstungsmaterie ist<lb/>
die Hautschmiere (Sebum cutaneum), die eben-<lb/>
falls durch die Haut hervordringt, aber von den<lb/>
Balgdrüsen der Haut abgesondert wird. Wahr-<lb/>
scheinlich haucht diese Flüssigkeit auch gasför-<lb/>
mige Stoffe aus, die sich mit der Transpirations-<lb/>
materie vermischen. Es hält daher schwer zu<lb/>
bestimmen, ob manche durch die Haut entwei-<lb/>
chende Stoffe Bestandtheile dieser Materie, oder<lb/>
der Hautschmiere sind. So haucht, nach <hi rendition="#k">Sorg</hi>&#x2019;s <note place="foot" n="w)">Experim. physiol. et med. Wirceb. 1788.</note><lb/>
und C. <hi rendition="#k">Schmidt</hi>&#x2019;s <note place="foot" n="x)">Der Zitterstoff und seine Wirkungen in der Na-<lb/>
tur. S. 14 ff.</note> Beobachtungen, die Haut<lb/>
auch Wasserstoffgas aus. Vielleicht aber ist die-<lb/>
ses ein gasförmiger Theil der Hautschmiere. Von<lb/>
ihr scheint auch der specifische Geruch der<lb/>
Thiere und mancher Menschen herzurühren. Der<lb/>
Schwei&#x017F;s ist gewi&#x017F;s ebenfalls das Produkt einer<lb/>
vermehrten Absonderung der Hautbälge, und nicht,<lb/>
wofür er von manchen Schriftstellern angesehen<lb/>
wird, eine verdichtete Ausdünstungsmaterie. Diese<lb/>
verdichtet sich nur in der Kälte zu einer tropf-<lb/>
baren Flüssigkeit. Vermehrte Wärme kann nicht<lb/>
dieselbe Wirkung hervorbringen. Die chemische<lb/>
Beschaffenheit des Schweisses, so unvollkommen<lb/>
auch die bisherigen Versuche darüber sind <note xml:id="seg2pn_11_1" next="#seg2pn_11_2" place="foot" n="y)">Der einzige, der den Schwei&#x017F;s näher untersucht<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">hat,</fw></note>, be-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">weiset</fw><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">N 3</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[197/0213] Verschieden von der Ausdünstungsmaterie ist die Hautschmiere (Sebum cutaneum), die eben- falls durch die Haut hervordringt, aber von den Balgdrüsen der Haut abgesondert wird. Wahr- scheinlich haucht diese Flüssigkeit auch gasför- mige Stoffe aus, die sich mit der Transpirations- materie vermischen. Es hält daher schwer zu bestimmen, ob manche durch die Haut entwei- chende Stoffe Bestandtheile dieser Materie, oder der Hautschmiere sind. So haucht, nach Sorg’s w) und C. Schmidt’s x) Beobachtungen, die Haut auch Wasserstoffgas aus. Vielleicht aber ist die- ses ein gasförmiger Theil der Hautschmiere. Von ihr scheint auch der specifische Geruch der Thiere und mancher Menschen herzurühren. Der Schweiſs ist gewiſs ebenfalls das Produkt einer vermehrten Absonderung der Hautbälge, und nicht, wofür er von manchen Schriftstellern angesehen wird, eine verdichtete Ausdünstungsmaterie. Diese verdichtet sich nur in der Kälte zu einer tropf- baren Flüssigkeit. Vermehrte Wärme kann nicht dieselbe Wirkung hervorbringen. Die chemische Beschaffenheit des Schweisses, so unvollkommen auch die bisherigen Versuche darüber sind y), be- weiset w) Experim. physiol. et med. Wirceb. 1788. x) Der Zitterstoff und seine Wirkungen in der Na- tur. S. 14 ff. y) Der einzige, der den Schweiſs näher untersucht hat, N 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/213
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/213>, abgerufen am 24.11.2024.