jenes Sauerstoffs zur Bildung des Wassers, oder der Kohlensäure, oder beyder verwandt wird. Es kann endlich 3) seyn, dass das Lungenblut der Atmo- sphäre gar keinen Sauerstoff entzieht, sondern dass dieser blos zur Zusammensetzung der Koh- lensäure, oder des Wassers, oder beyder ver- braucht wird, indem die Lungen blos Wasserstoff, oder blos Kohlenstoff, oder beyde Stoffe abson- dern.
Das Vermögen der Mollusken, Insekten und Würmer, in Stickgas und Wasserstoffgas eine ziem- lich lange Zeit leben zu können, giebt uns ein Mittel, um zu entscheiden, welche von diesen Modifikationen der obigen Hypothese die richtige ist. Wird das beym Ausathmen entstehende koh- lensaure Gas ohne den Sauerstoff der geathmeten Luft gebildet, so müssen jene Thiere auch in Stickgas und Wasserstoffgas kohlensaures Gas erzeugen; wird dieses ausgeathmete Gas aber mit Hülfe des Sauerstoffs der respirirten Luft er- zeugt, so kann dasselbe nicht beym Athmen von Thieren entstehen, die sich in einem Medium be- finden, welches keinen Sauerstoff enthält. Spal- lanzani stellte aus diesem Gesichtspunkt Versu- che an, wovon das Resultat war, dass das aus- geathmete kohlensaure Gas im Körper präexisti- rend ist, und nicht erst durch eine Verbindung des Kohlenstoffs mit dem atmosphärischen Sauer-
stoff
jenes Sauerstoffs zur Bildung des Wassers, oder der Kohlensäure, oder beyder verwandt wird. Es kann endlich 3) seyn, daſs das Lungenblut der Atmo- sphäre gar keinen Sauerstoff entzieht, sondern daſs dieser blos zur Zusammensetzung der Koh- lensäure, oder des Wassers, oder beyder ver- braucht wird, indem die Lungen blos Wasserstoff, oder blos Kohlenstoff, oder beyde Stoffe abson- dern.
Das Vermögen der Mollusken, Insekten und Würmer, in Stickgas und Wasserstoffgas eine ziem- lich lange Zeit leben zu können, giebt uns ein Mittel, um zu entscheiden, welche von diesen Modifikationen der obigen Hypothese die richtige ist. Wird das beym Ausathmen entstehende koh- lensaure Gas ohne den Sauerstoff der geathmeten Luft gebildet, so müssen jene Thiere auch in Stickgas und Wasserstoffgas kohlensaures Gas erzeugen; wird dieses ausgeathmete Gas aber mit Hülfe des Sauerstoffs der respirirten Luft er- zeugt, so kann dasselbe nicht beym Athmen von Thieren entstehen, die sich in einem Medium be- finden, welches keinen Sauerstoff enthält. Spal- lanzani stellte aus diesem Gesichtspunkt Versu- che an, wovon das Resultat war, daſs das aus- geathmete kohlensaure Gas im Körper präexisti- rend ist, und nicht erst durch eine Verbindung des Kohlenstoffs mit dem atmosphärischen Sauer-
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jenes Sauerstoffs zur Bildung des Wassers, oder der
Kohlensäure, oder beyder verwandt wird. Es kann
endlich 3) seyn, daſs das Lungenblut der Atmo-
sphäre gar keinen Sauerstoff entzieht, sondern
daſs dieser blos zur Zusammensetzung der Koh-
lensäure, oder des Wassers, oder beyder ver-
braucht wird, indem die Lungen blos Wasserstoff,
oder blos Kohlenstoff, oder beyde Stoffe abson-
dern.
Das Vermögen der Mollusken, Insekten und
Würmer, in Stickgas und Wasserstoffgas eine ziem-
lich lange Zeit leben zu können, giebt uns ein
Mittel, um zu entscheiden, welche von diesen
Modifikationen der obigen Hypothese die richtige
ist. Wird das beym Ausathmen entstehende koh-
lensaure Gas ohne den Sauerstoff der geathmeten
Luft gebildet, so müssen jene Thiere auch in
Stickgas und Wasserstoffgas kohlensaures Gas
erzeugen; wird dieses ausgeathmete Gas aber
mit Hülfe des Sauerstoffs der respirirten Luft er-
zeugt, so kann dasselbe nicht beym Athmen von
Thieren entstehen, die sich in einem Medium be-
finden, welches keinen Sauerstoff enthält. Spal-
lanzani stellte aus diesem Gesichtspunkt Versu-
che an, wovon das Resultat war, daſs das aus-
geathmete kohlensaure Gas im Körper präexisti-
rend ist, und nicht erst durch eine Verbindung
des Kohlenstoffs mit dem atmosphärischen Sauer-
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/223>, abgerufen am 24.11.2024.
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