2) Dass hingegen eine unterbundene Vene, die ebenfalls keine Verbindung mit andern Venen hat, zwischen dem Bande und ihren peri- pherischen Enden vom Blute ausgedehnt, zwi- schen der Ligatur und dem Herzen aber von Blute leer wird.
3) Dass die Klappen, die man im Herzen und in den Venen antrifft, den Fortgang des Bluts aus dem Herzen durch die Arterien zu den Venen, und den Rücklauf desselben aus den Venen durch das Herz zu den Arterien ge- statten, die entgegengesetzte Bewegung des Bluts aber verhindern.
Diese Sätze sind der Erfahrung völlig ge- mäss.
Dass eine unterbundene Schlagader zwischen dem Herzen und der Ligatur anschwillt, beob- achtete schon Vesal. Harvey, Pecquet, Mor- gagni und besonders Haller fanden seine Beob- achtung in zahlreichen Versuchen an mehrern Thieren und an verschiedenen Arterien bestätigt. Sie sahen die angeschwollene Stelle der unter- bundenen Schlagader blau werden, und, wenn sie verwundet wurde, eine Menge Blut mit gro- sser Heftigkeit aussprützen, hingegen die Arterie unter dem Bande sich entleeren, und kein Blut von sich geben, wenn sie in dieser Gegend ge-
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2) Daſs hingegen eine unterbundene Vene, die ebenfalls keine Verbindung mit andern Venen hat, zwischen dem Bande und ihren peri- pherischen Enden vom Blute ausgedehnt, zwi- schen der Ligatur und dem Herzen aber von Blute leer wird.
3) Daſs die Klappen, die man im Herzen und in den Venen antrifft, den Fortgang des Bluts aus dem Herzen durch die Arterien zu den Venen, und den Rücklauf desselben aus den Venen durch das Herz zu den Arterien ge- statten, die entgegengesetzte Bewegung des Bluts aber verhindern.
Diese Sätze sind der Erfahrung völlig ge- mäſs.
Daſs eine unterbundene Schlagader zwischen dem Herzen und der Ligatur anschwillt, beob- achtete schon Vesal. Harvey, Pecquet, Mor- gagni und besonders Haller fanden seine Beob- achtung in zahlreichen Versuchen an mehrern Thieren und an verschiedenen Arterien bestätigt. Sie sahen die angeschwollene Stelle der unter- bundenen Schlagader blau werden, und, wenn sie verwundet wurde, eine Menge Blut mit gro- ſser Heftigkeit aussprützen, hingegen die Arterie unter dem Bande sich entleeren, und kein Blut von sich geben, wenn sie in dieser Gegend ge-
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2) Daſs hingegen eine unterbundene Vene, die
ebenfalls keine Verbindung mit andern Venen
hat, zwischen dem Bande und ihren peri-
pherischen Enden vom Blute ausgedehnt, zwi-
schen der Ligatur und dem Herzen aber von
Blute leer wird.
3) Daſs die Klappen, die man im Herzen und
in den Venen antrifft, den Fortgang des Bluts
aus dem Herzen durch die Arterien zu den
Venen, und den Rücklauf desselben aus den
Venen durch das Herz zu den Arterien ge-
statten, die entgegengesetzte Bewegung des
Bluts aber verhindern.
Diese Sätze sind der Erfahrung völlig ge-
mäſs.
Daſs eine unterbundene Schlagader zwischen
dem Herzen und der Ligatur anschwillt, beob-
achtete schon Vesal. Harvey, Pecquet, Mor-
gagni und besonders Haller fanden seine Beob-
achtung in zahlreichen Versuchen an mehrern
Thieren und an verschiedenen Arterien bestätigt.
Sie sahen die angeschwollene Stelle der unter-
bundenen Schlagader blau werden, und, wenn
sie verwundet wurde, eine Menge Blut mit gro-
ſser Heftigkeit aussprützen, hingegen die Arterie
unter dem Bande sich entleeren, und kein Blut
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/245>, abgerufen am 24.11.2024.
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