als beym Ausathmen, wo Biegungen und Winkel in denselben entstehen d). Aber bey dem Foetus findet, wenigstens in der ersten Zeit seines Le- bens, keine Bewegung der Lungen statt, und doch bewegt sich das Blut desselben. Nur von der Art kann also jener Einfluss seyn, entweder dass das Blut selber ein Bewegungsvermögen be- sitzt, welches durch den Zutritt der eingeathme- ten Luft in Thätigkeit gesetzt wird, oder dass die Bewegung des Bluts durch Einwirkungen der Gefässe hervorgebracht wird, zu deren Entstehung eine gewisse Beschaffenheit dieser Flüssigkeit er- forderlich ist, welche dieselbe bey der Einwir- kung der respirirten Luft erhält.
Wir sind hier auf einen Gegenstand gekom- men, dessen Aufklärung für die ganze Biologie von der grössten Wichtigkeit ist, und welche da- her eine nähere Untersuchung verdient.
§. 4. Ursachen des Blutumlaufs.
Betrachtet man unbefangen mehrere Erschei- nungen bey der Bewegung des Bluts und der blut- ähnlichen Säfte auf den untern Stufen der leben- den Natur, so kann man nicht zweifeln, dass hier eine Thätigkeit aus einem innern Princip ist. Bey dem Umlauf, den die Flüssigkeit in den
Glie-
d)Haller El. Phys. T. II. L. 6. S. 4. §. 9. p. 332.
als beym Ausathmen, wo Biegungen und Winkel in denselben entstehen d). Aber bey dem Foetus findet, wenigstens in der ersten Zeit seines Le- bens, keine Bewegung der Lungen statt, und doch bewegt sich das Blut desselben. Nur von der Art kann also jener Einfluſs seyn, entweder daſs das Blut selber ein Bewegungsvermögen be- sitzt, welches durch den Zutritt der eingeathme- ten Luft in Thätigkeit gesetzt wird, oder daſs die Bewegung des Bluts durch Einwirkungen der Gefäſse hervorgebracht wird, zu deren Entstehung eine gewisse Beschaffenheit dieser Flüssigkeit er- forderlich ist, welche dieselbe bey der Einwir- kung der respirirten Luft erhält.
Wir sind hier auf einen Gegenstand gekom- men, dessen Aufklärung für die ganze Biologie von der gröſsten Wichtigkeit ist, und welche da- her eine nähere Untersuchung verdient.
§. 4. Ursachen des Blutumlaufs.
Betrachtet man unbefangen mehrere Erschei- nungen bey der Bewegung des Bluts und der blut- ähnlichen Säfte auf den untern Stufen der leben- den Natur, so kann man nicht zweifeln, daſs hier eine Thätigkeit aus einem innern Princip ist. Bey dem Umlauf, den die Flüssigkeit in den
Glie-
d)Haller El. Phys. T. II. L. 6. S. 4. §. 9. p. 332.
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als beym Ausathmen, wo Biegungen und Winkel
in denselben entstehen d). Aber bey dem Foetus
findet, wenigstens in der ersten Zeit seines Le-
bens, keine Bewegung der Lungen statt, und
doch bewegt sich das Blut desselben. Nur von
der Art kann also jener Einfluſs seyn, entweder
daſs das Blut selber ein Bewegungsvermögen be-
sitzt, welches durch den Zutritt der eingeathme-
ten Luft in Thätigkeit gesetzt wird, oder daſs
die Bewegung des Bluts durch Einwirkungen der
Gefäſse hervorgebracht wird, zu deren Entstehung
eine gewisse Beschaffenheit dieser Flüssigkeit er-
forderlich ist, welche dieselbe bey der Einwir-
kung der respirirten Luft erhält.
Wir sind hier auf einen Gegenstand gekom-
men, dessen Aufklärung für die ganze Biologie
von der gröſsten Wichtigkeit ist, und welche da-
her eine nähere Untersuchung verdient.
§. 4.
Ursachen des Blutumlaufs.
Betrachtet man unbefangen mehrere Erschei-
nungen bey der Bewegung des Bluts und der blut-
ähnlichen Säfte auf den untern Stufen der leben-
den Natur, so kann man nicht zweifeln, daſs
hier eine Thätigkeit aus einem innern Princip ist.
Bey dem Umlauf, den die Flüssigkeit in den
Glie-
d) Haller El. Phys. T. II. L. 6. S. 4. §. 9. p. 332.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/276>, abgerufen am 22.11.2024.
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