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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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Wassers bis auf einen gewissen Punkt auszubil-
den. Aber der thierische Körper verliert durch
das Ausathmen und durch die Hautausdünstung
mehr an ponderablen Bestandtheilen, als er durch
das Einathmen und durch die Hauteinsaugung ein-
nimmt. Wir haben oben g) zweyer Respirations-

versuche
Reitz auch Reitzbarkeit gehört? Sahe er nicht,
dass ihr zufolge der ungehinderte Einfluss der Nerven-
kraft Bedingung der Reitzbarkeit in jedem Theil
ist, dass aber die Nervenkraft nur auf die willkühr-
lichen Muskeln, hingegen nicht auf die unwillkühr-
lichen, und besonders nicht auf das Herz, als Reitz
wirkt, und dass die Gemüthsbewegungen den Herz-
schlag verändern, nicht indem sie das Herz reitzen,
sondern indem sie die Reitzbarkeit erhöhen oder her-
abstimmen? Man lese doch folgende Worte Hal-
ler
's: Si insita eorum organorum (cordis, intesti-
norum etc.) vis est, cur accipiunt nervos? Ii nisi
voluntatis imperia adferunt, quid agunt aliud? Pri-
mo sensum adferunt, qui absque nervis nullus est.
Adferunt etiam ex cerebro efficacia imperia, non vo-
luntatis, sed legum, corpori animato scrip-
tarum, quae volunt, ad certos stimulos
certos nasci motus
. (Elem. Phys. T. IV. L. 11.
S. 3. §. 3. p. 516.). Ist der Sinn dieser Worte nicht
der obige? Wer hier Dunkelheit findet, muss we-
nigstens zugeben, dass Le Gallois's Hypothese, bey
der man gar nicht einsieht, worin die Abhängig-
keit des Herzens vom Nervensystem eigentlich be-
steht, noch dunkeler ist.
g) Kap. 1. §. 2. dieses Abschnitts.

Wassers bis auf einen gewissen Punkt auszubil-
den. Aber der thierische Körper verliert durch
das Ausathmen und durch die Hautausdünstung
mehr an ponderablen Bestandtheilen, als er durch
das Einathmen und durch die Hauteinsaugung ein-
nimmt. Wir haben oben g) zweyer Respirations-

versuche
Reitz auch Reitzbarkeit gehört? Sahe er nicht,
daſs ihr zufolge der ungehinderte Einfluſs der Nerven-
kraft Bedingung der Reitzbarkeit in jedem Theil
ist, daſs aber die Nervenkraft nur auf die willkühr-
lichen Muskeln, hingegen nicht auf die unwillkühr-
lichen, und besonders nicht auf das Herz, als Reitz
wirkt, und daſs die Gemüthsbewegungen den Herz-
schlag verändern, nicht indem sie das Herz reitzen,
sondern indem sie die Reitzbarkeit erhöhen oder her-
abstimmen? Man lese doch folgende Worte Hal-
ler
’s: Si insita eorum organorum (cordis, intesti-
norum etc.) vis est, cur accipiunt nervos? Ii nisi
voluntatis imperia adferunt, quid agunt aliud? Pri-
mo sensum adferunt, qui absque nervis nullus est.
Adferunt etiam ex cerebro efficacia imperia, non vo-
luntatis, sed legum, corpori animato scrip-
tarum, quae volunt, ad certos stimulos
certos nasci motus
. (Elem. Phys. T. IV. L. 11.
S. 3. §. 3. p. 516.). Ist der Sinn dieser Worte nicht
der obige? Wer hier Dunkelheit findet, muſs we-
nigstens zugeben, daſs Le Gallois’s Hypothese, bey
der man gar nicht einsieht, worin die Abhängig-
keit des Herzens vom Nervensystem eigentlich be-
steht, noch dunkeler ist.
g) Kap. 1. §. 2. dieses Abschnitts.
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[280/0296] Wassers bis auf einen gewissen Punkt auszubil- den. Aber der thierische Körper verliert durch das Ausathmen und durch die Hautausdünstung mehr an ponderablen Bestandtheilen, als er durch das Einathmen und durch die Hauteinsaugung ein- nimmt. Wir haben oben g) zweyer Respirations- versuche f) g) Kap. 1. §. 2. dieses Abschnitts. f) Reitz auch Reitzbarkeit gehört? Sahe er nicht, daſs ihr zufolge der ungehinderte Einfluſs der Nerven- kraft Bedingung der Reitzbarkeit in jedem Theil ist, daſs aber die Nervenkraft nur auf die willkühr- lichen Muskeln, hingegen nicht auf die unwillkühr- lichen, und besonders nicht auf das Herz, als Reitz wirkt, und daſs die Gemüthsbewegungen den Herz- schlag verändern, nicht indem sie das Herz reitzen, sondern indem sie die Reitzbarkeit erhöhen oder her- abstimmen? Man lese doch folgende Worte Hal- ler’s: Si insita eorum organorum (cordis, intesti- norum etc.) vis est, cur accipiunt nervos? Ii nisi voluntatis imperia adferunt, quid agunt aliud? Pri- mo sensum adferunt, qui absque nervis nullus est. Adferunt etiam ex cerebro efficacia imperia, non vo- luntatis, sed legum, corpori animato scrip- tarum, quae volunt, ad certos stimulos certos nasci motus. (Elem. Phys. T. IV. L. 11. S. 3. §. 3. p. 516.). Ist der Sinn dieser Worte nicht der obige? Wer hier Dunkelheit findet, muſs we- nigstens zugeben, daſs Le Gallois’s Hypothese, bey der man gar nicht einsieht, worin die Abhängig- keit des Herzens vom Nervensystem eigentlich be- steht, noch dunkeler ist.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/296>, abgerufen am 22.11.2024.