und Grösse unterschieden. Diese Kennzeichen sind aber gewiss nicht zureichend. Klein und Rcaczinsky geben die pflanzenfressende Art für schwarz und für die grössere, die fleischfressende aber für braun und für die kleinere aus. Hearnex) sagt ebenfalls, dass es in Nordamerika der schwar- ze Bär ist, der im Sommer, wenn die wilden Beeren reif sind, diese Früchte so übermässig verschlingt, dass er täglich eine grosse Menge der- selben unverdauet wieder von sich giebt. Worm hingegen beschreibt die erstere Art als braun und als die grössere, die letztere als schwarz und als die kleinere. Vermuthlich unterscheiden sich diese Varietäten durch andere, noch unbemerkte Cha- raktere. Auf jeden Fall aber sind sie so nahe ver- wandt, dass sie sich schwerlich für etwas mehr als blosse Spielarten annehmen lassen. Von den übrigen Bärenarten gehört der Eisbär ganz zu den fleischfressenden Thieren y). Der Amerika- nische Bär nähert sich wieder mehr den pflan- zenfressenden Thieren, obgleich er wohl nicht, wie Du Pratzz) sagt, sich blos von Vegetabi- lien nährt, sondern, nach Brickella), auch von Fischen lebt. Nach Hearneb) giebt es im nörd-
lichsten
x) A. a. O. S. 49.
y)Pallas Spicil. zoolog. Fasc. 14. p. 9.
z) Hist. de la Louisiane. T. 2. p. 77.
a) Nat. Hist. of North-Carolina. p. 110.
b) A. a. O. S. 96.
und Gröſse unterschieden. Diese Kennzeichen sind aber gewiſs nicht zureichend. Klein und Rcaczinsky geben die pflanzenfressende Art für schwarz und für die gröſsere, die fleischfressende aber für braun und für die kleinere aus. Hearnex) sagt ebenfalls, daſs es in Nordamerika der schwar- ze Bär ist, der im Sommer, wenn die wilden Beeren reif sind, diese Früchte so übermäſsig verschlingt, daſs er täglich eine groſse Menge der- selben unverdauet wieder von sich giebt. Worm hingegen beschreibt die erstere Art als braun und als die gröſsere, die letztere als schwarz und als die kleinere. Vermuthlich unterscheiden sich diese Varietäten durch andere, noch unbemerkte Cha- raktere. Auf jeden Fall aber sind sie so nahe ver- wandt, daſs sie sich schwerlich für etwas mehr als bloſse Spielarten annehmen lassen. Von den übrigen Bärenarten gehört der Eisbär ganz zu den fleischfressenden Thieren y). Der Amerika- nische Bär nähert sich wieder mehr den pflan- zenfressenden Thieren, obgleich er wohl nicht, wie Du Pratzz) sagt, sich blos von Vegetabi- lien nährt, sondern, nach Brickella), auch von Fischen lebt. Nach Hearneb) giebt es im nörd-
lichsten
x) A. a. O. S. 49.
y)Pallas Spicil. zoolog. Fasc. 14. p. 9.
z) Hist. de la Louisiane. T. 2. p. 77.
a) Nat. Hist. of North-Carolina. p. 110.
b) A. a. O. S. 96.
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und Gröſse unterschieden. Diese Kennzeichen
sind aber gewiſs nicht zureichend. Klein und
Rcaczinsky geben die pflanzenfressende Art für
schwarz und für die gröſsere, die fleischfressende
aber für braun und für die kleinere aus. Hearne x)
sagt ebenfalls, daſs es in Nordamerika der schwar-
ze Bär ist, der im Sommer, wenn die wilden
Beeren reif sind, diese Früchte so übermäſsig
verschlingt, daſs er täglich eine groſse Menge der-
selben unverdauet wieder von sich giebt. Worm
hingegen beschreibt die erstere Art als braun und
als die gröſsere, die letztere als schwarz und als
die kleinere. Vermuthlich unterscheiden sich diese
Varietäten durch andere, noch unbemerkte Cha-
raktere. Auf jeden Fall aber sind sie so nahe ver-
wandt, daſs sie sich schwerlich für etwas mehr
als bloſse Spielarten annehmen lassen. Von den
übrigen Bärenarten gehört der Eisbär ganz zu
den fleischfressenden Thieren y). Der Amerika-
nische Bär nähert sich wieder mehr den pflan-
zenfressenden Thieren, obgleich er wohl nicht,
wie Du Pratz z) sagt, sich blos von Vegetabi-
lien nährt, sondern, nach Brickell a), auch von
Fischen lebt. Nach Hearne b) giebt es im nörd-
lichsten
x) A. a. O. S. 49.
y) Pallas Spicil. zoolog. Fasc. 14. p. 9.
z) Hist. de la Louisiane. T. 2. p. 77.
a) Nat. Hist. of North-Carolina. p. 110.
b) A. a. O. S. 96.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/316>, abgerufen am 22.11.2024.
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