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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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dient, in die Höhe gehoben; zugleich erweitert
sich wahrscheinlich seine Höhlung; sobald die
Speise aufgenommen ist, fangen die zusammen-
ziehenden Muskeln an zu wirken, verengern
den Schlundkopf von oben nach unten, und
drücken den Bissen in den Oesophagus hinab. Bey
diesem Verschlucken zieht sich die Stimmritze so
fest zusammen, dass der Eingang zur Luftröhre
völlig verschlossen ist. Der Kehldeckel, von dem
man sonst glaubte, dass er das Eindringen der
Speise und Getränke in die Luftröhre verhindere,
scheint, nach Magendie's i) Versuchen, dabey
nicht unumgänglich nothwendig zu seyn.

Das Verschlucken wird dadurch erleichtert,
dass die ganze innere Fläche des Mundes, des
Pharynx und der Speiseröhre einen wässrigen
Dunst und eine schleimige Feuchtigkeit absondert,
welche den Weg, den die Speisen zu nehmen
haben, immer schlüpfrig erhalten.

Während dem Käuen vermischt sich aber auch
mit den Speisen der Speichel, eine Flüssigkeit,
die bey der Verdauung von der grössten Wich-
tigkeit ist.

Es ist auffallend, die speichelabsondernden
Organe bey einer Menge von Thieren anzutref-
fen, die auf den untersten Stufen der thierischen

Orga-
i) Memoire sur l'usage de l'epiglotte dans la degluti-
tion. a Paris. 1813.

dient, in die Höhe gehoben; zugleich erweitert
sich wahrscheinlich seine Höhlung; sobald die
Speise aufgenommen ist, fangen die zusammen-
ziehenden Muskeln an zu wirken, verengern
den Schlundkopf von oben nach unten, und
drücken den Bissen in den Oesophagus hinab. Bey
diesem Verschlucken zieht sich die Stimmritze so
fest zusammen, daſs der Eingang zur Luftröhre
völlig verschlossen ist. Der Kehldeckel, von dem
man sonst glaubte, daſs er das Eindringen der
Speise und Getränke in die Luftröhre verhindere,
scheint, nach Magendie’s i) Versuchen, dabey
nicht unumgänglich nothwendig zu seyn.

Das Verschlucken wird dadurch erleichtert,
daſs die ganze innere Fläche des Mundes, des
Pharynx und der Speiseröhre einen wässrigen
Dunst und eine schleimige Feuchtigkeit absondert,
welche den Weg, den die Speisen zu nehmen
haben, immer schlüpfrig erhalten.

Während dem Käuen vermischt sich aber auch
mit den Speisen der Speichel, eine Flüssigkeit,
die bey der Verdauung von der gröſsten Wich-
tigkeit ist.

Es ist auffallend, die speichelabsondernden
Organe bey einer Menge von Thieren anzutref-
fen, die auf den untersten Stufen der thierischen

Orga-
i) Mémoire sur l’usage de l’épiglotte dans la dégluti-
tion. à Paris. 1813.
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[320/0336] dient, in die Höhe gehoben; zugleich erweitert sich wahrscheinlich seine Höhlung; sobald die Speise aufgenommen ist, fangen die zusammen- ziehenden Muskeln an zu wirken, verengern den Schlundkopf von oben nach unten, und drücken den Bissen in den Oesophagus hinab. Bey diesem Verschlucken zieht sich die Stimmritze so fest zusammen, daſs der Eingang zur Luftröhre völlig verschlossen ist. Der Kehldeckel, von dem man sonst glaubte, daſs er das Eindringen der Speise und Getränke in die Luftröhre verhindere, scheint, nach Magendie’s i) Versuchen, dabey nicht unumgänglich nothwendig zu seyn. Das Verschlucken wird dadurch erleichtert, daſs die ganze innere Fläche des Mundes, des Pharynx und der Speiseröhre einen wässrigen Dunst und eine schleimige Feuchtigkeit absondert, welche den Weg, den die Speisen zu nehmen haben, immer schlüpfrig erhalten. Während dem Käuen vermischt sich aber auch mit den Speisen der Speichel, eine Flüssigkeit, die bey der Verdauung von der gröſsten Wich- tigkeit ist. Es ist auffallend, die speichelabsondernden Organe bey einer Menge von Thieren anzutref- fen, die auf den untersten Stufen der thierischen Orga- i) Mémoire sur l’usage de l’épiglotte dans la dégluti- tion. à Paris. 1813.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/336>, abgerufen am 22.11.2024.