die in Käfigen gehalten wurden, liess ich einige mit einer Mischung aus vegetabilischer und ani- malischer Kost, die übrigen blos mit Gerstenkör- nern und Wasser füttern. Beyde bekamen dabey Sand und kleine Steine. Die erstern hatten den Tag vor ihrem Tode Gerstenkörner und Küchen- abfall, welcher aus Milch, Fleischbrühe und Grau- pen bestand, erhalten. Bey der Untersuchung ihres Nahrungscanals fand ich den Inhalt dessel- ben von folgender Art.
In dem Kropf war das Futter noch unver- ändert.
Der Vormagen enthielt Stücke geronnener Milch, aufgequollene Gerstenkörner und saure Molken.
In dem Knorpelmagen fand ich eine grosse Menge Sand und zerriebene Gerstenkörner.
Der dünne Darm war mit einem Brey ange- füllt, der bis zu der Gegend, wo sich die Gallen- gänge in jenen öffnen, eine graue Farbe hatte.
Bis zu jener Stelle erstreckt sich bey den Hühnern das erste Stadium der Verdauung. Hier theile ich meine Beobachtungen nur so weit mit, als sie dieses betreffen. Die weitern Veränderun- gen des Chylus in den folgenden Theilen des Darmcanals werde ich in der Folge beschreiben.
Der Inhalt des Vormagens färbte Lackmuspa- pier röthlich, und verbreitete erwärmt einen star-
ken
IV. Bd. A a
die in Käfigen gehalten wurden, lieſs ich einige mit einer Mischung aus vegetabilischer und ani- malischer Kost, die übrigen blos mit Gerstenkör- nern und Wasser füttern. Beyde bekamen dabey Sand und kleine Steine. Die erstern hatten den Tag vor ihrem Tode Gerstenkörner und Küchen- abfall, welcher aus Milch, Fleischbrühe und Grau- pen bestand, erhalten. Bey der Untersuchung ihres Nahrungscanals fand ich den Inhalt dessel- ben von folgender Art.
In dem Kropf war das Futter noch unver- ändert.
Der Vormagen enthielt Stücke geronnener Milch, aufgequollene Gerstenkörner und saure Molken.
In dem Knorpelmagen fand ich eine groſse Menge Sand und zerriebene Gerstenkörner.
Der dünne Darm war mit einem Brey ange- füllt, der bis zu der Gegend, wo sich die Gallen- gänge in jenen öffnen, eine graue Farbe hatte.
Bis zu jener Stelle erstreckt sich bey den Hühnern das erste Stadium der Verdauung. Hier theile ich meine Beobachtungen nur so weit mit, als sie dieses betreffen. Die weitern Veränderun- gen des Chylus in den folgenden Theilen des Darmcanals werde ich in der Folge beschreiben.
Der Inhalt des Vormagens färbte Lackmuspa- pier röthlich, und verbreitete erwärmt einen star-
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die in Käfigen gehalten wurden, lieſs ich einige
mit einer Mischung aus vegetabilischer und ani-
malischer Kost, die übrigen blos mit Gerstenkör-
nern und Wasser füttern. Beyde bekamen dabey
Sand und kleine Steine. Die erstern hatten den
Tag vor ihrem Tode Gerstenkörner und Küchen-
abfall, welcher aus Milch, Fleischbrühe und Grau-
pen bestand, erhalten. Bey der Untersuchung
ihres Nahrungscanals fand ich den Inhalt dessel-
ben von folgender Art.
In dem Kropf war das Futter noch unver-
ändert.
Der Vormagen enthielt Stücke geronnener
Milch, aufgequollene Gerstenkörner und saure
Molken.
In dem Knorpelmagen fand ich eine groſse
Menge Sand und zerriebene Gerstenkörner.
Der dünne Darm war mit einem Brey ange-
füllt, der bis zu der Gegend, wo sich die Gallen-
gänge in jenen öffnen, eine graue Farbe hatte.
Bis zu jener Stelle erstreckt sich bey den
Hühnern das erste Stadium der Verdauung. Hier
theile ich meine Beobachtungen nur so weit mit,
als sie dieses betreffen. Die weitern Veränderun-
gen des Chylus in den folgenden Theilen des
Darmcanals werde ich in der Folge beschreiben.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/385>, abgerufen am 22.11.2024.
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