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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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haut ausser den Flocken zugleich ein Netz zar-
ter Falten. Nur klein sind hingegen die Flocken
bey den Schaafen. Bey der Gans erstrecken sie
sich bis in den dicken Darm hinab.

Die Mollusken waren bisher in Betreff des
Baus der innern Haut des Nahrungscanals noch
wenig untersucht. Ich habe in dieser Hinsicht
den Limax cinereus L. zergliedert, und in dem
Nahrungscanal desselben die innere Haut von ei-
ner Beschaffenheit gefunden, die ich nicht anders
als flockenartig zu nennen weiss. Sie hängt mit
der äussern Muskelhaut, worauf sich die Blut-
gefässe verbreiten, so locker zusammen, dass sie
sich zuweilen schon beym Oeffnen des Magens
und Darmcanals von derselben trennt, zieht sich
nach dieser Trennung zusammen, ist dick, weich,
zähe, schwammartig, und, unter der Loupe be-
trachtet, von sammtartigem Ansehn. Unter einer
stärkern Vergrösserung zeigen sich in ihr Bläs-
chen, die theils rund, theils birnförmig sind, und
eine ölige Feuchtigkeit enthalten. Im dünnen
Darm, oder dem Theil des Darmcanals, welcher
unmittelbar auf die Stelle folgt, wo sich die Gal-
lengefässe inseriren, wird diese Haut dünner.

Bey den Insekten liegt eine schleim- oder
gallertartige Substanz zwischen der äussern und
der höchst zarten innern Haut des dünnen Darms.

Man

haut ausser den Flocken zugleich ein Netz zar-
ter Falten. Nur klein sind hingegen die Flocken
bey den Schaafen. Bey der Gans erstrecken sie
sich bis in den dicken Darm hinab.

Die Mollusken waren bisher in Betreff des
Baus der innern Haut des Nahrungscanals noch
wenig untersucht. Ich habe in dieser Hinsicht
den Limax cinereus L. zergliedert, und in dem
Nahrungscanal desselben die innere Haut von ei-
ner Beschaffenheit gefunden, die ich nicht anders
als flockenartig zu nennen weiſs. Sie hängt mit
der äussern Muskelhaut, worauf sich die Blut-
gefäſse verbreiten, so locker zusammen, daſs sie
sich zuweilen schon beym Oeffnen des Magens
und Darmcanals von derselben trennt, zieht sich
nach dieser Trennung zusammen, ist dick, weich,
zähe, schwammartig, und, unter der Loupe be-
trachtet, von sammtartigem Ansehn. Unter einer
stärkern Vergröſserung zeigen sich in ihr Bläs-
chen, die theils rund, theils birnförmig sind, und
eine ölige Feuchtigkeit enthalten. Im dünnen
Darm, oder dem Theil des Darmcanals, welcher
unmittelbar auf die Stelle folgt, wo sich die Gal-
lengefäſse inseriren, wird diese Haut dünner.

Bey den Insekten liegt eine schleim- oder
gallertartige Substanz zwischen der äussern und
der höchst zarten innern Haut des dünnen Darms.

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[448/0464] haut ausser den Flocken zugleich ein Netz zar- ter Falten. Nur klein sind hingegen die Flocken bey den Schaafen. Bey der Gans erstrecken sie sich bis in den dicken Darm hinab. Die Mollusken waren bisher in Betreff des Baus der innern Haut des Nahrungscanals noch wenig untersucht. Ich habe in dieser Hinsicht den Limax cinereus L. zergliedert, und in dem Nahrungscanal desselben die innere Haut von ei- ner Beschaffenheit gefunden, die ich nicht anders als flockenartig zu nennen weiſs. Sie hängt mit der äussern Muskelhaut, worauf sich die Blut- gefäſse verbreiten, so locker zusammen, daſs sie sich zuweilen schon beym Oeffnen des Magens und Darmcanals von derselben trennt, zieht sich nach dieser Trennung zusammen, ist dick, weich, zähe, schwammartig, und, unter der Loupe be- trachtet, von sammtartigem Ansehn. Unter einer stärkern Vergröſserung zeigen sich in ihr Bläs- chen, die theils rund, theils birnförmig sind, und eine ölige Feuchtigkeit enthalten. Im dünnen Darm, oder dem Theil des Darmcanals, welcher unmittelbar auf die Stelle folgt, wo sich die Gal- lengefäſse inseriren, wird diese Haut dünner. Bey den Insekten liegt eine schleim- oder gallertartige Substanz zwischen der äussern und der höchst zarten innern Haut des dünnen Darms. Man

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 448. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/464>, abgerufen am 20.05.2024.