Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

tenart e) gefunden, die mit Strix stridula ver-
wandt, doch nicht ganz einerley ist. Hier war
der Magen knorpelartig, und in der Mitte des
Darmcanals befand sich ein ebenfalls knorpelarti-
ger, doch nur kurzer und enger Blinddarm. Sonst
haben auch alle Reiherarten (Buffon's Herous)
nur Ein Coecum, statt dass der mit ihnen so
nahe verwandte Kranich deren zwey besitzt.

Unter den Amphibien, Fischen und Mollus-
ken sind sehr wenig Arten mit einem Blinddarm
versehen. In der Classe der Amphibien findet
man ihn blos beym Leguan, und unter den Fi-
schen beym Polypterus niloticus f). Unter den
Mollusken haben einige Arten der Austernfamilie
einen blinden Anhang des Darmcanals. Dieser
befindet sich aber neben dem Pylorus, also an
einer ganz andern Stelle, wie bey den Thieren
der höhern Classen.

Unter den Insekten giebt es, nach Ram-
dohr g), nur wenige, die einen Blinddarm be-
sitzen. Er führt als solche blos die Sylpha ob-
scura, den Nicrophorus Vespillo und die Nepa

cinerea
e) Strix capite laevi, corpore supra fusco, fasciis trans-
versariis undulatis nigris, remige tertio longiore.
f) Geoffroy, Annales du Mus. d'Hist. nat. T. 1. p. 64.
-- Cuvier (Lecons d'Anat. comp. T. 3. p. 543.) aber
erwähnt keines Blinddarms bey diesem Fisch.
g) Abh. über die Verdauungswerkz. der Ins. S. 40.

tenart e) gefunden, die mit Strix stridula ver-
wandt, doch nicht ganz einerley ist. Hier war
der Magen knorpelartig, und in der Mitte des
Darmcanals befand sich ein ebenfalls knorpelarti-
ger, doch nur kurzer und enger Blinddarm. Sonst
haben auch alle Reiherarten (Buffon’s Hérous)
nur Ein Coecum, statt daſs der mit ihnen so
nahe verwandte Kranich deren zwey besitzt.

Unter den Amphibien, Fischen und Mollus-
ken sind sehr wenig Arten mit einem Blinddarm
versehen. In der Classe der Amphibien findet
man ihn blos beym Leguan, und unter den Fi-
schen beym Polypterus niloticus f). Unter den
Mollusken haben einige Arten der Austernfamilie
einen blinden Anhang des Darmcanals. Dieser
befindet sich aber neben dem Pylorus, also an
einer ganz andern Stelle, wie bey den Thieren
der höhern Classen.

Unter den Insekten giebt es, nach Ram-
dohr g), nur wenige, die einen Blinddarm be-
sitzen. Er führt als solche blos die Sylpha ob-
scura, den Nicrophorus Vespillo und die Nepa

cinerea
e) Strix capite laevi, corpore supra fusco, fasciis trans-
versariis undulatis nigris, remige tertio longiore.
f) Geoffroy, Annales du Mus. d’Hist. nat. T. 1. p. 64.
— Cuvier (Leçons d’Anat. comp. T. 3. p. 543.) aber
erwähnt keines Blinddarms bey diesem Fisch.
g) Abh. über die Verdauungswerkz. der Ins. S. 40.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0470" n="454"/>
tenart <note place="foot" n="e)">Strix capite laevi, corpore supra fusco, fasciis trans-<lb/>
versariis undulatis nigris, remige tertio longiore.</note> gefunden, die mit Strix stridula ver-<lb/>
wandt, doch nicht ganz einerley ist. Hier war<lb/>
der Magen knorpelartig, und in der Mitte des<lb/>
Darmcanals befand sich ein ebenfalls knorpelarti-<lb/>
ger, doch nur kurzer und enger Blinddarm. Sonst<lb/>
haben auch alle Reiherarten (<hi rendition="#k">Buffon</hi>&#x2019;s Hérous)<lb/>
nur Ein Coecum, statt da&#x017F;s der mit ihnen so<lb/>
nahe verwandte Kranich deren zwey besitzt.</p><lb/>
                <p>Unter den Amphibien, Fischen und Mollus-<lb/>
ken sind sehr wenig Arten mit einem Blinddarm<lb/>
versehen. In der Classe der Amphibien findet<lb/>
man ihn blos beym Leguan, und unter den Fi-<lb/>
schen beym Polypterus niloticus <note place="foot" n="f)"><hi rendition="#k">Geoffroy</hi>, Annales du Mus. d&#x2019;Hist. nat. T. 1. p. 64.<lb/>
&#x2014; <hi rendition="#k">Cuvier</hi> (Leçons d&#x2019;Anat. comp. T. 3. p. 543.) aber<lb/>
erwähnt keines Blinddarms bey diesem Fisch.</note>. Unter den<lb/>
Mollusken haben einige Arten der Austernfamilie<lb/>
einen blinden Anhang des Darmcanals. Dieser<lb/>
befindet sich aber neben dem Pylorus, also an<lb/>
einer ganz andern Stelle, wie bey den Thieren<lb/>
der höhern Classen.</p><lb/>
                <p>Unter den Insekten giebt es, nach <hi rendition="#k">Ram-<lb/>
dohr</hi> <note place="foot" n="g)">Abh. über die Verdauungswerkz. der Ins. S. 40.</note>, nur wenige, die einen Blinddarm be-<lb/>
sitzen. Er führt als solche blos die Sylpha ob-<lb/>
scura, den Nicrophorus Vespillo und die Nepa<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">cinerea</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[454/0470] tenart e) gefunden, die mit Strix stridula ver- wandt, doch nicht ganz einerley ist. Hier war der Magen knorpelartig, und in der Mitte des Darmcanals befand sich ein ebenfalls knorpelarti- ger, doch nur kurzer und enger Blinddarm. Sonst haben auch alle Reiherarten (Buffon’s Hérous) nur Ein Coecum, statt daſs der mit ihnen so nahe verwandte Kranich deren zwey besitzt. Unter den Amphibien, Fischen und Mollus- ken sind sehr wenig Arten mit einem Blinddarm versehen. In der Classe der Amphibien findet man ihn blos beym Leguan, und unter den Fi- schen beym Polypterus niloticus f). Unter den Mollusken haben einige Arten der Austernfamilie einen blinden Anhang des Darmcanals. Dieser befindet sich aber neben dem Pylorus, also an einer ganz andern Stelle, wie bey den Thieren der höhern Classen. Unter den Insekten giebt es, nach Ram- dohr g), nur wenige, die einen Blinddarm be- sitzen. Er führt als solche blos die Sylpha ob- scura, den Nicrophorus Vespillo und die Nepa cinerea e) Strix capite laevi, corpore supra fusco, fasciis trans- versariis undulatis nigris, remige tertio longiore. f) Geoffroy, Annales du Mus. d’Hist. nat. T. 1. p. 64. — Cuvier (Leçons d’Anat. comp. T. 3. p. 543.) aber erwähnt keines Blinddarms bey diesem Fisch. g) Abh. über die Verdauungswerkz. der Ins. S. 40.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/470
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 454. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/470>, abgerufen am 22.11.2024.