absetzt, mit dem einen der beyden erwähnten eigenthümlichen Stoffe verbunden. Dieser löst sich, abgesondert von dem Gallenharz, in Wasser auf, ist geruch- und geschmacklos, sieht dem Leim ähnlich, gelatinirt aber nicht, und wird nicht durch den Gerbestoff gefällt.
Den andern eigenthümlichen Stoff findet man in dem wässrigen Auszug des Koths aufgelöst, woraus er durch den Gerbestoff mit rother Farbe und als ein Pulver gefällt wird, wenn dessen Menge nicht hinreicht, um alles niederzuschlagen; hingegen mit graubrauner Farbe und in an einan- der hängenden Flocken, wenn dieser in Ueber- mass zugesetzt wird. Er ist ausserdem im Alco- hol auflöslich; seine rothbraune Farbe wird durch Säuren hochroth gemacht; zu den Neutralsalzen hat er keine Verwandtschaft, hingegen eine grosse zu den Metalloxyden; im offenen Feuer verbrennt er mit Rauch und ammoniakalischem Geruch, und lässt eine Asche zurück, die Natrum und phos- phorsaure Erdsalze in sehr geringer Quantität ent- hält. Berzelius schliesst aus einigen mit dieser Materie gemachten Versuchen, dass sie nicht als solche im Darmcanal abgeschieden wird, sondern sich erst durch Einwirkung der Luft aus dem Gallenharz und vielleicht auch dem Eyweissstoff der Galle bildet.
Die
absetzt, mit dem einen der beyden erwähnten eigenthümlichen Stoffe verbunden. Dieser löst sich, abgesondert von dem Gallenharz, in Wasser auf, ist geruch- und geschmacklos, sieht dem Leim ähnlich, gelatinirt aber nicht, und wird nicht durch den Gerbestoff gefällt.
Den andern eigenthümlichen Stoff findet man in dem wässrigen Auszug des Koths aufgelöst, woraus er durch den Gerbestoff mit rother Farbe und als ein Pulver gefällt wird, wenn dessen Menge nicht hinreicht, um alles niederzuschlagen; hingegen mit graubrauner Farbe und in an einan- der hängenden Flocken, wenn dieser in Ueber- maſs zugesetzt wird. Er ist ausserdem im Alco- hol auflöslich; seine rothbraune Farbe wird durch Säuren hochroth gemacht; zu den Neutralsalzen hat er keine Verwandtschaft, hingegen eine groſse zu den Metalloxyden; im offenen Feuer verbrennt er mit Rauch und ammoniakalischem Geruch, und läſst eine Asche zurück, die Natrum und phos- phorsaure Erdsalze in sehr geringer Quantität ent- hält. Berzelius schlieſst aus einigen mit dieser Materie gemachten Versuchen, daſs sie nicht als solche im Darmcanal abgeschieden wird, sondern sich erst durch Einwirkung der Luft aus dem Gallenharz und vielleicht auch dem Eyweiſsstoff der Galle bildet.
Die
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absetzt, mit dem einen der beyden erwähnten
eigenthümlichen Stoffe verbunden. Dieser löst
sich, abgesondert von dem Gallenharz, in Wasser
auf, ist geruch- und geschmacklos, sieht dem
Leim ähnlich, gelatinirt aber nicht, und wird
nicht durch den Gerbestoff gefällt.
Den andern eigenthümlichen Stoff findet man
in dem wässrigen Auszug des Koths aufgelöst,
woraus er durch den Gerbestoff mit rother Farbe
und als ein Pulver gefällt wird, wenn dessen
Menge nicht hinreicht, um alles niederzuschlagen;
hingegen mit graubrauner Farbe und in an einan-
der hängenden Flocken, wenn dieser in Ueber-
maſs zugesetzt wird. Er ist ausserdem im Alco-
hol auflöslich; seine rothbraune Farbe wird durch
Säuren hochroth gemacht; zu den Neutralsalzen
hat er keine Verwandtschaft, hingegen eine groſse
zu den Metalloxyden; im offenen Feuer verbrennt
er mit Rauch und ammoniakalischem Geruch, und
läſst eine Asche zurück, die Natrum und phos-
phorsaure Erdsalze in sehr geringer Quantität ent-
hält. Berzelius schlieſst aus einigen mit dieser
Materie gemachten Versuchen, daſs sie nicht als
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/498>, abgerufen am 22.11.2024.
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