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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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eine Menge in den Dotter herabhängender Ge-
fässe mit flockigen Enden, deren Funktion keine
andere seyn kann, als das Eygelb einzusaugen, und
in Blut umgewandelt zu den Venen der Dotterhaut
zu führen b). Diese Einsaugung findet auch
nicht blos bey den Vögeln statt. Es giebt bey
den Eidechsen einen mit ähnlichen Gefässen ver-
sehenen Dotter, und bey den Säugthieren das
dem Dotter analoge Nabelbläschen c). Bey den
Sepien fand Cuvier in den Venen, die das Blut
aus der Hohlader zu den Kiemen führen, Oeff-
nungen, die zu ganz eignen Anhängen führen,
welche, nach Cuvier's Beschreibung zu urtheilen,
mit den gelben flockigen Anhängen der Dotter-
haut in der Form und Funktion übereinkommen d).
Hier ist also ein Fall, wo die Venen noch bey
dem ganz ausgebildeten Thier fortdauernd ein-
saugen.

Wir
b) Blumenbach glaubt, sogar den wirklichen Ueber-
gang des Eygelbs aus den flockigen Anhängen in
die nach dem Küchelchen laufenden Blutadern als
deutliche gelbe Streifen zwischen und neben dem
rothen Blut dieser Venen unter dem Vergrösserungs-
glase gesehen zu haben. (Blumenbach's Handb.
der vergl. Anat. S. 524.).
c) Emmert u. Hochstetter in Reil's u. Autenrieth's
Archiv f. d. Physiol. B. 10. S. 117.
d) M. vergl. Kap. 2. §. 2. dieses Abschn.

eine Menge in den Dotter herabhängender Ge-
fäſse mit flockigen Enden, deren Funktion keine
andere seyn kann, als das Eygelb einzusaugen, und
in Blut umgewandelt zu den Venen der Dotterhaut
zu führen b). Diese Einsaugung findet auch
nicht blos bey den Vögeln statt. Es giebt bey
den Eidechsen einen mit ähnlichen Gefäſsen ver-
sehenen Dotter, und bey den Säugthieren das
dem Dotter analoge Nabelbläschen c). Bey den
Sepien fand Cuvier in den Venen, die das Blut
aus der Hohlader zu den Kiemen führen, Oeff-
nungen, die zu ganz eignen Anhängen führen,
welche, nach Cuvier’s Beschreibung zu urtheilen,
mit den gelben flockigen Anhängen der Dotter-
haut in der Form und Funktion übereinkommen d).
Hier ist also ein Fall, wo die Venen noch bey
dem ganz ausgebildeten Thier fortdauernd ein-
saugen.

Wir
b) Blumenbach glaubt, sogar den wirklichen Ueber-
gang des Eygelbs aus den flockigen Anhängen in
die nach dem Küchelchen laufenden Blutadern als
deutliche gelbe Streifen zwischen und neben dem
rothen Blut dieser Venen unter dem Vergröſserungs-
glase gesehen zu haben. (Blumenbach’s Handb.
der vergl. Anat. S. 524.).
c) Emmert u. Hochstetter in Reil’s u. Autenrieth’s
Archiv f. d. Physiol. B. 10. S. 117.
d) M. vergl. Kap. 2. §. 2. dieses Abschn.
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[504/0520] eine Menge in den Dotter herabhängender Ge- fäſse mit flockigen Enden, deren Funktion keine andere seyn kann, als das Eygelb einzusaugen, und in Blut umgewandelt zu den Venen der Dotterhaut zu führen b). Diese Einsaugung findet auch nicht blos bey den Vögeln statt. Es giebt bey den Eidechsen einen mit ähnlichen Gefäſsen ver- sehenen Dotter, und bey den Säugthieren das dem Dotter analoge Nabelbläschen c). Bey den Sepien fand Cuvier in den Venen, die das Blut aus der Hohlader zu den Kiemen führen, Oeff- nungen, die zu ganz eignen Anhängen führen, welche, nach Cuvier’s Beschreibung zu urtheilen, mit den gelben flockigen Anhängen der Dotter- haut in der Form und Funktion übereinkommen d). Hier ist also ein Fall, wo die Venen noch bey dem ganz ausgebildeten Thier fortdauernd ein- saugen. Wir b) Blumenbach glaubt, sogar den wirklichen Ueber- gang des Eygelbs aus den flockigen Anhängen in die nach dem Küchelchen laufenden Blutadern als deutliche gelbe Streifen zwischen und neben dem rothen Blut dieser Venen unter dem Vergröſserungs- glase gesehen zu haben. (Blumenbach’s Handb. der vergl. Anat. S. 524.). c) Emmert u. Hochstetter in Reil’s u. Autenrieth’s Archiv f. d. Physiol. B. 10. S. 117. d) M. vergl. Kap. 2. §. 2. dieses Abschn.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 504. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/520>, abgerufen am 20.05.2024.