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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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stimmt auch die Veränderlichkeit ihrer Gestalt h)
überein, die wohl nicht blos Folge des Alters,
sondern auch ihrer Anschwellung oder Auslee-
rung ist.

Der Saft der Nebennieren ist bey dem Foetus
weisslich, also dem ähnlich, den man in der
Schilddrüse und der Thymus jüngerer Thiere fin-
det. Mit dem Alter verändert er sich. Bey Er-
wachsenen hat man ihn zuweilen gelblich, oft
röthlich, wie mit Blut vermischtes Wasser, und
in andern Fällen schwarz gefunden. Von Wein-
geist wird er, wie der Saft der Thymus, zum
Gerinnen gebracht i).

Die Arterien dieser Drüsen sind Zweige der
Schlagadern des Zwerchfells, der Aorta und der
Nebennieren. Sie sind klein, aber zahlreich. Die
Venen hingegen, die auf der rechten Seite in die
Hohlader, auf der linken in die Nierenvenen über-
gehen, sind weniger zahlreich, aber von beträcht-
licher Grösse, und darin merkwürdig, dass sich
mehrere ihrer Zweige mit deutlichen Mündungen
in die Höhlungen der Nebennieren öffnen, und
dass sie, wie die Pfortader, keine Klappen ha-
ben k). Saugadern kommen sowohl aus dem In-

nern,
h) Morgagni l. c. p. 428.
i) Haller l. c.
k) Haller ibid. p. 290. 293.

stimmt auch die Veränderlichkeit ihrer Gestalt h)
überein, die wohl nicht blos Folge des Alters,
sondern auch ihrer Anschwellung oder Auslee-
rung ist.

Der Saft der Nebennieren ist bey dem Foetus
weiſslich, also dem ähnlich, den man in der
Schilddrüse und der Thymus jüngerer Thiere fin-
det. Mit dem Alter verändert er sich. Bey Er-
wachsenen hat man ihn zuweilen gelblich, oft
röthlich, wie mit Blut vermischtes Wasser, und
in andern Fällen schwarz gefunden. Von Wein-
geist wird er, wie der Saft der Thymus, zum
Gerinnen gebracht i).

Die Arterien dieser Drüsen sind Zweige der
Schlagadern des Zwerchfells, der Aorta und der
Nebennieren. Sie sind klein, aber zahlreich. Die
Venen hingegen, die auf der rechten Seite in die
Hohlader, auf der linken in die Nierenvenen über-
gehen, sind weniger zahlreich, aber von beträcht-
licher Gröſse, und darin merkwürdig, daſs sich
mehrere ihrer Zweige mit deutlichen Mündungen
in die Höhlungen der Nebennieren öffnen, und
daſs sie, wie die Pfortader, keine Klappen ha-
ben k). Saugadern kommen sowohl aus dem In-

nern,
h) Morgagni l. c. p. 428.
i) Haller l. c.
k) Haller ibid. p. 290. 293.
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[541/0557] stimmt auch die Veränderlichkeit ihrer Gestalt h) überein, die wohl nicht blos Folge des Alters, sondern auch ihrer Anschwellung oder Auslee- rung ist. Der Saft der Nebennieren ist bey dem Foetus weiſslich, also dem ähnlich, den man in der Schilddrüse und der Thymus jüngerer Thiere fin- det. Mit dem Alter verändert er sich. Bey Er- wachsenen hat man ihn zuweilen gelblich, oft röthlich, wie mit Blut vermischtes Wasser, und in andern Fällen schwarz gefunden. Von Wein- geist wird er, wie der Saft der Thymus, zum Gerinnen gebracht i). Die Arterien dieser Drüsen sind Zweige der Schlagadern des Zwerchfells, der Aorta und der Nebennieren. Sie sind klein, aber zahlreich. Die Venen hingegen, die auf der rechten Seite in die Hohlader, auf der linken in die Nierenvenen über- gehen, sind weniger zahlreich, aber von beträcht- licher Gröſse, und darin merkwürdig, daſs sich mehrere ihrer Zweige mit deutlichen Mündungen in die Höhlungen der Nebennieren öffnen, und daſs sie, wie die Pfortader, keine Klappen ha- ben k). Saugadern kommen sowohl aus dem In- nern, h) Morgagni l. c. p. 428. i) Haller l. c. k) Haller ibid. p. 290. 293.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 541. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/557>, abgerufen am 22.11.2024.