wie die Fasern saftführende Canäle sind, dass beyde ihre Flüssigkeiten aus den Intercellular- gängen erhalten, und dass durch jene alles schnellere Aufsteigen des Pflanzensafts geschieht.
Jedes grosse Gefäss kann den Saft sowohl aufwärts, als abwärts leiten, wie die bekannte Erfahrung beweist, dass abge- schnittene Zweige mancher Bäume, mit dem obern Ende in die Erde gesteckt, Wurzeln schlagen. Indess zeigen Knight's Versuche, dass das Wachsthum solcher umgekehrten Zweige doch weit langsamer als die Vegetation von Stecklingen, die mit dem untern Ende gepflanzt sind, von statten geht t). Die Umkehrung der Bewegung des Pflanzensafts muss also Schwie- rigkeiten haben, und es lässt sich daher schlie- ssen, dass diese Gefässe entweder zur Führung des Safts nach oben, oder zur Leitung dessel-
ben
t) In sechs Zweigen der Salix Capraea, die mit den obern Enden gepflanzt waren, nahm die Vegetation mit der Entfernung von dem untern Ende immer mehr ab, und hörte gegen Ende des Sommers in einer Höhe von vier Fuss fast ganz auf. In sechs andern ähnlichen Zweigen hingegen, die mit den untern Enden in die Erde gesteckt waren, ging die Vegetation an den höchsten Punkten auf das kräf- tigste von statten. (Philos. Transact. 1804. P. 1. P. 183.)
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wie die Fasern saftführende Canäle sind, daſs beyde ihre Flüssigkeiten aus den Intercellular- gängen erhalten, und daſs durch jene alles schnellere Aufsteigen des Pflanzensafts geschieht.
Jedes groſse Gefäſs kann den Saft sowohl aufwärts, als abwärts leiten, wie die bekannte Erfahrung beweist, daſs abge- schnittene Zweige mancher Bäume, mit dem obern Ende in die Erde gesteckt, Wurzeln schlagen. Indeſs zeigen Knight’s Versuche, daſs das Wachsthum solcher umgekehrten Zweige doch weit langsamer als die Vegetation von Stecklingen, die mit dem untern Ende gepflanzt sind, von statten geht t). Die Umkehrung der Bewegung des Pflanzensafts muſs also Schwie- rigkeiten haben, und es läſst sich daher schlie- ſsen, daſs diese Gefäſse entweder zur Führung des Safts nach oben, oder zur Leitung dessel-
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t) In sechs Zweigen der Salix Capraea, die mit den obern Enden gepflanzt waren, nahm die Vegetation mit der Entfernung von dem untern Ende immer mehr ab, und hörte gegen Ende des Sommers in einer Höhe von vier Fuſs fast ganz auf. In sechs andern ähnlichen Zweigen hingegen, die mit den untern Enden in die Erde gesteckt waren, ging die Vegetation an den höchsten Punkten auf das kräf- tigste von statten. (Philos. Transact. 1804. P. 1. P. 183.)
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[57/0073]
wie die Fasern saftführende Canäle sind, daſs
beyde ihre Flüssigkeiten aus den Intercellular-
gängen erhalten, und daſs durch jene alles
schnellere Aufsteigen des Pflanzensafts geschieht.
Jedes groſse Gefäſs kann den Saft
sowohl aufwärts, als abwärts leiten,
wie die bekannte Erfahrung beweist, daſs abge-
schnittene Zweige mancher Bäume, mit dem
obern Ende in die Erde gesteckt, Wurzeln
schlagen. Indeſs zeigen Knight’s Versuche, daſs
das Wachsthum solcher umgekehrten Zweige
doch weit langsamer als die Vegetation von
Stecklingen, die mit dem untern Ende gepflanzt
sind, von statten geht t). Die Umkehrung der
Bewegung des Pflanzensafts muſs also Schwie-
rigkeiten haben, und es läſst sich daher schlie-
ſsen, daſs diese Gefäſse entweder zur Führung
des Safts nach oben, oder zur Leitung dessel-
ben
t) In sechs Zweigen der Salix Capraea, die mit den
obern Enden gepflanzt waren, nahm die Vegetation
mit der Entfernung von dem untern Ende immer
mehr ab, und hörte gegen Ende des Sommers in
einer Höhe von vier Fuſs fast ganz auf. In sechs
andern ähnlichen Zweigen hingegen, die mit den
untern Enden in die Erde gesteckt waren, ging die
Vegetation an den höchsten Punkten auf das kräf-
tigste von statten. (Philos. Transact. 1804. P. 1. P.
183.)
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/73>, abgerufen am 22.11.2024.
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