Nach diesen Erfahrungen scheint jenes Leuch-
ten ein schwacher Verbrennungsprocess zu seyn.
Von andern Seiten zeigt dasselbe zwar Eigenhei-
ten, die bey andern Oxydationsprocessen nicht
zugegen sind. Aber diese Abweichungen lassen
sich aus der Verschiedenheit der innern Bedingun-
gen des Leuchtens vegetabilischer und anderer Sub-
stanzen erklären.
Nothwendige Bedingungen der Fähigkeit zum
Leuchten sind für das Holz Feuchtigkeit und ge-
hemmter Zutritt der freyen Luft. Beyde sind dies
aber nur insofern, als sie die zur Phosphorescenz
erforderliche Zersetzung des Holzes vermitteln m).
Es giebt einen Grad von trockner Wärme,
über welchem das Leuchten aufhört. Nach Hum-
boldt's Versuchen n) fällt derselbe zwischen 30
und 32° R. (991/2° und 104° F.). Allein diese An-
gabe ist nicht allgemein gültig. Hulme o) fand,
dass leuchtendes Holz bey einer Temperatur von
96° F. noch sehr schön phosphorescirte, und bey
110° noch nicht völlig erloschen war. Heinrich p)
sahe phosphorescirendes Holz auf der Platte eines
eisernen Ofens, die eine Stunde lang ziemlich
gleichförmig bis zum Siedepunkt erhitzt war, erst
nach
Nach diesen Erfahrungen scheint jenes Leuch-
ten ein schwacher Verbrennungsproceſs zu seyn.
Von andern Seiten zeigt dasselbe zwar Eigenhei-
ten, die bey andern Oxydationsprocessen nicht
zugegen sind. Aber diese Abweichungen lassen
sich aus der Verschiedenheit der innern Bedingun-
gen des Leuchtens vegetabilischer und anderer Sub-
stanzen erklären.
Nothwendige Bedingungen der Fähigkeit zum
Leuchten sind für das Holz Feuchtigkeit und ge-
hemmter Zutritt der freyen Luft. Beyde sind dies
aber nur insofern, als sie die zur Phosphorescenz
erforderliche Zersetzung des Holzes vermitteln m).
Es giebt einen Grad von trockner Wärme,
über welchem das Leuchten aufhört. Nach Hum-
boldt’s Versuchen n) fällt derselbe zwischen 30
und 32° R. (99½° und 104° F.). Allein diese An-
gabe ist nicht allgemein gültig. Hulme o) fand,
daſs leuchtendes Holz bey einer Temperatur von
96° F. noch sehr schön phosphorescirte, und bey
110° noch nicht völlig erloschen war. Heinrich p)
sahe phosphorescirendes Holz auf der Platte eines
eisernen Ofens, die eine Stunde lang ziemlich
gleichförmig bis zum Siedepunkt erhitzt war, erst
nach
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Nach diesen Erfahrungen scheint jenes Leuch-
ten ein schwacher Verbrennungsproceſs zu seyn.
Von andern Seiten zeigt dasselbe zwar Eigenhei-
ten, die bey andern Oxydationsprocessen nicht
zugegen sind. Aber diese Abweichungen lassen
sich aus der Verschiedenheit der innern Bedingun-
gen des Leuchtens vegetabilischer und anderer Sub-
stanzen erklären.
Nothwendige Bedingungen der Fähigkeit zum
Leuchten sind für das Holz Feuchtigkeit und ge-
hemmter Zutritt der freyen Luft. Beyde sind dies
aber nur insofern, als sie die zur Phosphorescenz
erforderliche Zersetzung des Holzes vermitteln m).
Es giebt einen Grad von trockner Wärme,
über welchem das Leuchten aufhört. Nach Hum-
boldt’s Versuchen n) fällt derselbe zwischen 30
und 32° R. (99½° und 104° F.). Allein diese An-
gabe ist nicht allgemein gültig. Hulme o) fand,
daſs leuchtendes Holz bey einer Temperatur von
96° F. noch sehr schön phosphorescirte, und bey
110° noch nicht völlig erloschen war. Heinrich p)
sahe phosphorescirendes Holz auf der Platte eines
eisernen Ofens, die eine Stunde lang ziemlich
gleichförmig bis zum Siedepunkt erhitzt war, erst
nach
m) Gärtner. S. 5. — Heinrich. S. 323.
n) A. a. O. S. 215. — M. vergl. Gärtner a. a. O. S. 11.
o) A. a. O.
p) A. a. O. S. 326.