digend erklären, dass alle vegetabilische Substan- zen schlechte Wärmeleiter sind, dass ihr Leitungs- vermögen zu verschiedenen Zeiten und unter ver- schiedenen Umständen sehr verschieden ist, und dass dieses wegen der bald grössern, bald gerin- gern Menge der in ihnen befindlichen Säfte, we- gen der veränderlichen Consistenz dieser Flüssig- keiten und wegen der ungleichen Spannung der vegetabilischen Fasern und Häute sehr verschie- den seyn muss. Für die Richtigkeit dieser Er- klärung bürgen die Resultate, die Nauc) und Balded) bey Wiederhohlung der Hunterschen Versuche erhielten. Gefrorner Kohlsaft, den je- ner in einer Temperatur von 29° F., dieser in einer Kälte von -- 2° R. theils mit belebten Pflan- zentheilen, theils mit leblosen Körpern bedeckte, thauete immer auf, und die Quantität des aufge- thaueten Safts richtete sich nicht nach der Be- schaffenheit des aufgelegten Körpers, sondern nach der Menge der Berührungspunkte zwischen diesem und dem Eis. Von dem geringern Lei- tungsvermögen der Pflanzensäfte, und gewiss nicht von einer eigenen Wärme derselben, rührt es auch her, dass der Punkt des Thermometers,
wobey
c) Annalen der Wetterauischen Gesellsch. für die ge- sammte Naturkunde. B. 1. H. 1. S. 27.
d)Wolfart's Askläpieion. J. 1811. No. 18. 19.
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digend erklären, daſs alle vegetabilische Substan- zen schlechte Wärmeleiter sind, daſs ihr Leitungs- vermögen zu verschiedenen Zeiten und unter ver- schiedenen Umständen sehr verschieden ist, und daſs dieses wegen der bald gröſsern, bald gerin- gern Menge der in ihnen befindlichen Säfte, we- gen der veränderlichen Consistenz dieser Flüssig- keiten und wegen der ungleichen Spannung der vegetabilischen Fasern und Häute sehr verschie- den seyn muſs. Für die Richtigkeit dieser Er- klärung bürgen die Resultate, die Nauc) und Balded) bey Wiederhohlung der Hunterschen Versuche erhielten. Gefrorner Kohlsaft, den je- ner in einer Temperatur von 29° F., dieser in einer Kälte von — 2° R. theils mit belebten Pflan- zentheilen, theils mit leblosen Körpern bedeckte, thauete immer auf, und die Quantität des aufge- thaueten Safts richtete sich nicht nach der Be- schaffenheit des aufgelegten Körpers, sondern nach der Menge der Berührungspunkte zwischen diesem und dem Eis. Von dem geringern Lei- tungsvermögen der Pflanzensäfte, und gewiſs nicht von einer eigenen Wärme derselben, rührt es auch her, daſs der Punkt des Thermometers,
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c) Annalen der Wetterauischen Gesellsch. für die ge- sammte Naturkunde. B. 1. H. 1. S. 27.
d)Wolfart’s Askläpieion. J. 1811. No. 18. 19.
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digend erklären, daſs alle vegetabilische Substan-
zen schlechte Wärmeleiter sind, daſs ihr Leitungs-
vermögen zu verschiedenen Zeiten und unter ver-
schiedenen Umständen sehr verschieden ist, und
daſs dieses wegen der bald gröſsern, bald gerin-
gern Menge der in ihnen befindlichen Säfte, we-
gen der veränderlichen Consistenz dieser Flüssig-
keiten und wegen der ungleichen Spannung der
vegetabilischen Fasern und Häute sehr verschie-
den seyn muſs. Für die Richtigkeit dieser Er-
klärung bürgen die Resultate, die Nau c) und
Balde d) bey Wiederhohlung der Hunterschen
Versuche erhielten. Gefrorner Kohlsaft, den je-
ner in einer Temperatur von 29° F., dieser in
einer Kälte von — 2° R. theils mit belebten Pflan-
zentheilen, theils mit leblosen Körpern bedeckte,
thauete immer auf, und die Quantität des aufge-
thaueten Safts richtete sich nicht nach der Be-
schaffenheit des aufgelegten Körpers, sondern
nach der Menge der Berührungspunkte zwischen
diesem und dem Eis. Von dem geringern Lei-
tungsvermögen der Pflanzensäfte, und gewiſs nicht
von einer eigenen Wärme derselben, rührt es
auch her, daſs der Punkt des Thermometers,
wobey
c) Annalen der Wetterauischen Gesellsch. für die ge-
sammte Naturkunde. B. 1. H. 1. S. 27.
d) Wolfart’s Askläpieion. J. 1811. No. 18. 19.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/19>, abgerufen am 29.04.2024.
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