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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

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Paars, von welchem zu jedem der becherförmi-
gen Anfänge der Cylinder ein kleiner Ast geht.
Sie sind vermuthlich, wie schon Jacobson o) ge-
gen Geoffroy erinnert hat, eine eigene Art von
Sinnesorganen. Ich habe ähnliche Theile auch
beym Dornhay (Squalus Acanthias) gefunden, und
werde meine Beobachtungen über diesen Gegen-
stand an einem andern Ort bekannt machen.

Gehören nun aber zur Entstehung der Elek-
tricität in thierischen Theilen keine weitern Erfor-
dernisse als eine Zusammensetzung von Zellen,
die mit einem gewissen thierischen Saft angefüllt
sind, eigene, zu diesen Zellen gehende Nerven
und vielleicht auch eine isolirende Bedeckung der
sämmtlichen Zellen, so lässt sich fragen, ob nicht
jeder thierische Körper Theile besitzt, welche diese
Erfordernisse haben? Die Milz z. B. hat ebenfalls
einen zelligen Bau; ihre Zellen enthalten, wenn
auch nicht immer, doch unter gewissen Umstän-
den, eine Flüssigkeit; sie besitzt eigene Nerven,
die weder zur Empfindung, noch zur Bewegung,
noch zur Unterhaltung einer Absonderung zu die-
nen scheinen; sie liegt in einer festen Haut, ei-
nem Fortsatz des Bauchfells. Was fehlt denn aber
der Milz um elektrische Erscheinungen zu äussern?
Ist die Ursache in einer eigenen Kraft zu suchen,
welche die Nerven der elektrischen Theile des

Tor-
o) Bulletin des sciences de la Soc. philomath.

Paars, von welchem zu jedem der becherförmi-
gen Anfänge der Cylinder ein kleiner Ast geht.
Sie sind vermuthlich, wie schon Jacobson o) ge-
gen Geoffroy erinnert hat, eine eigene Art von
Sinnesorganen. Ich habe ähnliche Theile auch
beym Dornhay (Squalus Acanthias) gefunden, und
werde meine Beobachtungen über diesen Gegen-
stand an einem andern Ort bekannt machen.

Gehören nun aber zur Entstehung der Elek-
tricität in thierischen Theilen keine weitern Erfor-
dernisse als eine Zusammensetzung von Zellen,
die mit einem gewissen thierischen Saft angefüllt
sind, eigene, zu diesen Zellen gehende Nerven
und vielleicht auch eine isolirende Bedeckung der
sämmtlichen Zellen, so läſst sich fragen, ob nicht
jeder thierische Körper Theile besitzt, welche diese
Erfordernisse haben? Die Milz z. B. hat ebenfalls
einen zelligen Bau; ihre Zellen enthalten, wenn
auch nicht immer, doch unter gewissen Umstän-
den, eine Flüssigkeit; sie besitzt eigene Nerven,
die weder zur Empfindung, noch zur Bewegung,
noch zur Unterhaltung einer Absonderung zu die-
nen scheinen; sie liegt in einer festen Haut, ei-
nem Fortsatz des Bauchfells. Was fehlt denn aber
der Milz um elektrische Erscheinungen zu äuſsern?
Ist die Ursache in einer eigenen Kraft zu suchen,
welche die Nerven der elektrischen Theile des

Tor-
o) Bulletin des sciences de la Soc. philomath.
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[178/0190] Paars, von welchem zu jedem der becherförmi- gen Anfänge der Cylinder ein kleiner Ast geht. Sie sind vermuthlich, wie schon Jacobson o) ge- gen Geoffroy erinnert hat, eine eigene Art von Sinnesorganen. Ich habe ähnliche Theile auch beym Dornhay (Squalus Acanthias) gefunden, und werde meine Beobachtungen über diesen Gegen- stand an einem andern Ort bekannt machen. Gehören nun aber zur Entstehung der Elek- tricität in thierischen Theilen keine weitern Erfor- dernisse als eine Zusammensetzung von Zellen, die mit einem gewissen thierischen Saft angefüllt sind, eigene, zu diesen Zellen gehende Nerven und vielleicht auch eine isolirende Bedeckung der sämmtlichen Zellen, so läſst sich fragen, ob nicht jeder thierische Körper Theile besitzt, welche diese Erfordernisse haben? Die Milz z. B. hat ebenfalls einen zelligen Bau; ihre Zellen enthalten, wenn auch nicht immer, doch unter gewissen Umstän- den, eine Flüssigkeit; sie besitzt eigene Nerven, die weder zur Empfindung, noch zur Bewegung, noch zur Unterhaltung einer Absonderung zu die- nen scheinen; sie liegt in einer festen Haut, ei- nem Fortsatz des Bauchfells. Was fehlt denn aber der Milz um elektrische Erscheinungen zu äuſsern? Ist die Ursache in einer eigenen Kraft zu suchen, welche die Nerven der elektrischen Theile des Tor- o) Bulletin des sciences de la Soc. philomath.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/190>, abgerufen am 27.11.2024.