Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.vegetabilischer Substanzen im Anfang ihrer Zer- Die in den zusammengesetztern Theilen vor- Erster
vegetabilischer Substanzen im Anfang ihrer Zer- Die in den zusammengesetztern Theilen vor- Erster
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0196" n="184"/> vegetabilischer Substanzen im Anfang ihrer Zer-<lb/> setzung. Man sieht in solchen Flüssigkeiten Ströh-<lb/> me und Wirbel, wodurch die darin befindlichen<lb/> Kügelchen und Fibern mit fortgerissen werden.<lb/> Die letztern verhalten sich dabey blos leidend;<lb/> sie gehören keinesweges in Eine Classe mit den<lb/> eigentlichen Infusionsthieren, die sich erst später<lb/> in jenen Flüssigkeiten bilden und allerdings frey-<lb/> willige Bewegungen äuſsern. Es herrscht bey die-<lb/> sen Erscheinungen ein beständiges Streben chemi-<lb/> scher Elemente theils zur Trennung, theils zur<lb/> Vereinigung, zugleich aber ist eine höhere Kraft<lb/> wirksam, wodurch beydes verhindert und ein ste-<lb/> ter Kampf unterhalten wird. In ihnen äuſsern<lb/> sich die ersten Pulse des Lebens.</p><lb/> <p>Die in den zusammengesetztern Theilen vor-<lb/> gehenden Veränderungen ihrer Verhältnisse gegen<lb/> den äuſsern Raum sind theils <hi rendition="#g">dauernd</hi> und in<lb/> gröſsern Perioden sich ereignend, theils <hi rendition="#g">vorüber-<lb/> gehend</hi>. Zu den dauernden gehören die Erschei-<lb/> nungen des Wachsthums und der Abnahme der<lb/> lebenden Körper. Die vorübergehenden sind ei-<lb/> gentlich diejenigen, die wir <hi rendition="#g">automatische</hi> nen-<lb/> nen und von welchen hier die Rede seyn wird.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#g">Erster</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [184/0196]
vegetabilischer Substanzen im Anfang ihrer Zer-
setzung. Man sieht in solchen Flüssigkeiten Ströh-
me und Wirbel, wodurch die darin befindlichen
Kügelchen und Fibern mit fortgerissen werden.
Die letztern verhalten sich dabey blos leidend;
sie gehören keinesweges in Eine Classe mit den
eigentlichen Infusionsthieren, die sich erst später
in jenen Flüssigkeiten bilden und allerdings frey-
willige Bewegungen äuſsern. Es herrscht bey die-
sen Erscheinungen ein beständiges Streben chemi-
scher Elemente theils zur Trennung, theils zur
Vereinigung, zugleich aber ist eine höhere Kraft
wirksam, wodurch beydes verhindert und ein ste-
ter Kampf unterhalten wird. In ihnen äuſsern
sich die ersten Pulse des Lebens.
Die in den zusammengesetztern Theilen vor-
gehenden Veränderungen ihrer Verhältnisse gegen
den äuſsern Raum sind theils dauernd und in
gröſsern Perioden sich ereignend, theils vorüber-
gehend. Zu den dauernden gehören die Erschei-
nungen des Wachsthums und der Abnahme der
lebenden Körper. Die vorübergehenden sind ei-
gentlich diejenigen, die wir automatische nen-
nen und von welchen hier die Rede seyn wird.
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