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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

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ses Phänomen des Pflanzenlebens veranlasst, de-
ren Resultate in seiner, 1755 erschienenen Ab-
handlung über den Pflanzenschlaf a) enthalten sind.

Linne unterschied die Gewächse in Bezie-
hung auf diesen Schlaf in solche, die einfache
Blätter haben, und in solche, deren Blätter zu-
sammengesetzt
sind.

Bey den erstern geschieht der Schlaf, entwe-
der indem sich die entgegengesetzten Blätter mit
ihren obern Flächen dicht an einander legen (Atri-
plex hortensis); oder indem sich wechselsweise ge-
stellte Blätter erheben und dem Stengel nähern
(Sida Abutilon); oder indem Blätter, die des Ta-
ges horizontal stehen, des Nachts sich aufrichten
und um den Stengel oder die Spitze der Zweige
eine Art von Trichter bilden, worunter die jun-
gen Blumen oder Blätter geschützt sind (Malva
peruviana); oder auch indem die obersten Blät-
ter mit ihren, vorher horizontal stehenden Sten-
geln sich herabsenken und über den jungen Trie-
ben ein Gewölbe bilden. (Impatiens Noli tangere.)

Von den Pflanzen mit zusammengesetzten
Blättern schlafen einige, indem sich die Blättchen
mit ihren obern Flächen auf einander legen (Co-
lutea arborescens); bey andern kommen die Blätt-
chen blos mit den Spitzen zusammen, und las-

sen
a) Amoenit. academ. T. IV. p. 333.

ses Phänomen des Pflanzenlebens veranlaſst, de-
ren Resultate in seiner, 1755 erschienenen Ab-
handlung über den Pflanzenschlaf a) enthalten sind.

Linné unterschied die Gewächse in Bezie-
hung auf diesen Schlaf in solche, die einfache
Blätter haben, und in solche, deren Blätter zu-
sammengesetzt
sind.

Bey den erstern geschieht der Schlaf, entwe-
der indem sich die entgegengesetzten Blätter mit
ihren obern Flächen dicht an einander legen (Atri-
plex hortensis); oder indem sich wechselsweise ge-
stellte Blätter erheben und dem Stengel nähern
(Sida Abutilon); oder indem Blätter, die des Ta-
ges horizontal stehen, des Nachts sich aufrichten
und um den Stengel oder die Spitze der Zweige
eine Art von Trichter bilden, worunter die jun-
gen Blumen oder Blätter geschützt sind (Malva
peruviana); oder auch indem die obersten Blät-
ter mit ihren, vorher horizontal stehenden Sten-
geln sich herabsenken und über den jungen Trie-
ben ein Gewölbe bilden. (Impatiens Noli tangere.)

Von den Pflanzen mit zusammengesetzten
Blättern schlafen einige, indem sich die Blättchen
mit ihren obern Flächen auf einander legen (Co-
lutea arborescens); bey andern kommen die Blätt-
chen blos mit den Spitzen zusammen, und las-

sen
a) Amoenit. academ. T. IV. p. 333.
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[192/0204] ses Phänomen des Pflanzenlebens veranlaſst, de- ren Resultate in seiner, 1755 erschienenen Ab- handlung über den Pflanzenschlaf a) enthalten sind. Linné unterschied die Gewächse in Bezie- hung auf diesen Schlaf in solche, die einfache Blätter haben, und in solche, deren Blätter zu- sammengesetzt sind. Bey den erstern geschieht der Schlaf, entwe- der indem sich die entgegengesetzten Blätter mit ihren obern Flächen dicht an einander legen (Atri- plex hortensis); oder indem sich wechselsweise ge- stellte Blätter erheben und dem Stengel nähern (Sida Abutilon); oder indem Blätter, die des Ta- ges horizontal stehen, des Nachts sich aufrichten und um den Stengel oder die Spitze der Zweige eine Art von Trichter bilden, worunter die jun- gen Blumen oder Blätter geschützt sind (Malva peruviana); oder auch indem die obersten Blät- ter mit ihren, vorher horizontal stehenden Sten- geln sich herabsenken und über den jungen Trie- ben ein Gewölbe bilden. (Impatiens Noli tangere.) Von den Pflanzen mit zusammengesetzten Blättern schlafen einige, indem sich die Blättchen mit ihren obern Flächen auf einander legen (Co- lutea arborescens); bey andern kommen die Blätt- chen blos mit den Spitzen zusammen, und las- sen a) Amoenit. academ. T. IV. p. 333.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/204>, abgerufen am 31.10.2024.