ten Hedysarum gyrans in einerley Pflanze vereinigt.
Jeder Stiel dieser Pflanze hat am Ende ein grösseres, elliptisch-lanzettförmiges Blatt, und neben diesem sitzen auf demselben Hauptstiel zwey kleinere, gestielte Nebenblätter. Die Haupt- stiele und Hauptblätter haben ihre eigene Bewe- gungen und die Nebenblätter ebenfalls. Beyde sind von einander verschieden und von einander unab- hängig.
Die Bewegung der Hauptstiele und Haupt- blätter besteht in einem Aufrichten beym Licht und in einem Niedersinken bey der Dunkelheit. Sie geschieht in den Gelenken, wodurch das Blatt mit dem Stiel und dieser mit dem Zweig verbun- den ist. Die Abhängigkeit derselben vom Licht ist so gross, dass nach Hufeland's Beobachtun- gen schon der Wiederschein der Sonne von einer ohngefähr zwanzig Schritte entfernten Mauer ein deutliches Aufrichten, so wie das Abhalten des Sonnenlichts durch einen undurchsichtigen Kör- per, und eine vor der Sonne vorüberziehende Wolke ein Niedersinken der Blätter hervorbrachte. Bey voller Mittagssonne und bey dem, durch ein Brennglas concentrirten Sonnenlicht bemerkte Hu- feland eine zitternde Bewegung der Hauptblätter und der ganzen Pflanze. Das Mondlicht, ein künstliches Licht, das elektrische Bad, chemische
und
ten Hedysarum gyrans in einerley Pflanze vereinigt.
Jeder Stiel dieser Pflanze hat am Ende ein gröſseres, elliptisch-lanzettförmiges Blatt, und neben diesem sitzen auf demselben Hauptstiel zwey kleinere, gestielte Nebenblätter. Die Haupt- stiele und Hauptblätter haben ihre eigene Bewe- gungen und die Nebenblätter ebenfalls. Beyde sind von einander verschieden und von einander unab- hängig.
Die Bewegung der Hauptstiele und Haupt- blätter besteht in einem Aufrichten beym Licht und in einem Niedersinken bey der Dunkelheit. Sie geschieht in den Gelenken, wodurch das Blatt mit dem Stiel und dieser mit dem Zweig verbun- den ist. Die Abhängigkeit derselben vom Licht ist so groſs, daſs nach Hufeland’s Beobachtun- gen schon der Wiederschein der Sonne von einer ohngefähr zwanzig Schritte entfernten Mauer ein deutliches Aufrichten, so wie das Abhalten des Sonnenlichts durch einen undurchsichtigen Kör- per, und eine vor der Sonne vorüberziehende Wolke ein Niedersinken der Blätter hervorbrachte. Bey voller Mittagssonne und bey dem, durch ein Brennglas concentrirten Sonnenlicht bemerkte Hu- feland eine zitternde Bewegung der Hauptblätter und der ganzen Pflanze. Das Mondlicht, ein künstliches Licht, das elektrische Bad, chemische
und
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[202/0214]
ten Hedysarum gyrans in einerley Pflanze
vereinigt.
Jeder Stiel dieser Pflanze hat am Ende ein
gröſseres, elliptisch-lanzettförmiges Blatt, und
neben diesem sitzen auf demselben Hauptstiel
zwey kleinere, gestielte Nebenblätter. Die Haupt-
stiele und Hauptblätter haben ihre eigene Bewe-
gungen und die Nebenblätter ebenfalls. Beyde sind
von einander verschieden und von einander unab-
hängig.
Die Bewegung der Hauptstiele und Haupt-
blätter besteht in einem Aufrichten beym Licht
und in einem Niedersinken bey der Dunkelheit.
Sie geschieht in den Gelenken, wodurch das Blatt
mit dem Stiel und dieser mit dem Zweig verbun-
den ist. Die Abhängigkeit derselben vom Licht
ist so groſs, daſs nach Hufeland’s Beobachtun-
gen schon der Wiederschein der Sonne von einer
ohngefähr zwanzig Schritte entfernten Mauer ein
deutliches Aufrichten, so wie das Abhalten des
Sonnenlichts durch einen undurchsichtigen Kör-
per, und eine vor der Sonne vorüberziehende
Wolke ein Niedersinken der Blätter hervorbrachte.
Bey voller Mittagssonne und bey dem, durch ein
Brennglas concentrirten Sonnenlicht bemerkte Hu-
feland eine zitternde Bewegung der Hauptblätter
und der ganzen Pflanze. Das Mondlicht, ein
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/214>, abgerufen am 21.11.2024.
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