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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

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auch nachher unverändert in ihrer ersten Stellung.
Ist ihre Reitzbarkeit schon sehr geschwächt, so
werden sie von einer wiederholten Reitzung ent-
weder gar nicht, oder nur wenn der Reitz sehr
heftig ist, erregt.

Unter den Beobachtungen von Medicus giebt
es mehrere, wobey Bewegungen der Staubfäden,
die ohne Zweifel blos von der Elasticität herrüh-
ren, für Wirkungen der Reitzbarkeit angenommen
sind. Einige Resultate seiner Versuche an wirk-
lich reitzbaren Pflanzen haben indess Werth, wo-
hin besonders die gehören, dass Pflanzen der käl-
tern Himmelsstriche Nachmittags und bey heisser,
trockener Witterung wenig oder gar nicht, hin-
gegen Morgens nach starkem Thau und den gan-
zen Tag hindurch bey gelindem Regen sehr reitz-
bar sind; dass Gewächse der wärmern Climate
ihre Reitzbarkeit nur bey heiterm Himmel äu-
ssern, und dass alle Pflanzen am reitzbarsten sind,
wenn der Saamenstaub eben reift und das Pistill
sich mit einem glänzenden Oel bedeckt.

Nach Kölreuter und Medicus wurden neue
Versuche über die Reitzbarkeit des Sauerdorns von
Smith, Ritter und Nasse angestellt.

Smith's Versuche m) beweisen ausser dem,
was schon die Kölreuterschen gelehrt hatten,
dass der eigentliche Sitz der Reitzbarkeit die in-

nere
m) Philos. Transact. Y. 1788. p. 158.

auch nachher unverändert in ihrer ersten Stellung.
Ist ihre Reitzbarkeit schon sehr geschwächt, so
werden sie von einer wiederholten Reitzung ent-
weder gar nicht, oder nur wenn der Reitz sehr
heftig ist, erregt.

Unter den Beobachtungen von Medicus giebt
es mehrere, wobey Bewegungen der Staubfäden,
die ohne Zweifel blos von der Elasticität herrüh-
ren, für Wirkungen der Reitzbarkeit angenommen
sind. Einige Resultate seiner Versuche an wirk-
lich reitzbaren Pflanzen haben indeſs Werth, wo-
hin besonders die gehören, daſs Pflanzen der käl-
tern Himmelsstriche Nachmittags und bey heiſser,
trockener Witterung wenig oder gar nicht, hin-
gegen Morgens nach starkem Thau und den gan-
zen Tag hindurch bey gelindem Regen sehr reitz-
bar sind; daſs Gewächse der wärmern Climate
ihre Reitzbarkeit nur bey heiterm Himmel äu-
ſsern, und daſs alle Pflanzen am reitzbarsten sind,
wenn der Saamenstaub eben reift und das Pistill
sich mit einem glänzenden Oel bedeckt.

Nach Kölreuter und Medicus wurden neue
Versuche über die Reitzbarkeit des Sauerdorns von
Smith, Ritter und Nasse angestellt.

Smith’s Versuche m) beweisen auſser dem,
was schon die Kölreuterschen gelehrt hatten,
daſs der eigentliche Sitz der Reitzbarkeit die in-

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m) Philos. Transact. Y. 1788. p. 158.
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[210/0222] auch nachher unverändert in ihrer ersten Stellung. Ist ihre Reitzbarkeit schon sehr geschwächt, so werden sie von einer wiederholten Reitzung ent- weder gar nicht, oder nur wenn der Reitz sehr heftig ist, erregt. Unter den Beobachtungen von Medicus giebt es mehrere, wobey Bewegungen der Staubfäden, die ohne Zweifel blos von der Elasticität herrüh- ren, für Wirkungen der Reitzbarkeit angenommen sind. Einige Resultate seiner Versuche an wirk- lich reitzbaren Pflanzen haben indeſs Werth, wo- hin besonders die gehören, daſs Pflanzen der käl- tern Himmelsstriche Nachmittags und bey heiſser, trockener Witterung wenig oder gar nicht, hin- gegen Morgens nach starkem Thau und den gan- zen Tag hindurch bey gelindem Regen sehr reitz- bar sind; daſs Gewächse der wärmern Climate ihre Reitzbarkeit nur bey heiterm Himmel äu- ſsern, und daſs alle Pflanzen am reitzbarsten sind, wenn der Saamenstaub eben reift und das Pistill sich mit einem glänzenden Oel bedeckt. Nach Kölreuter und Medicus wurden neue Versuche über die Reitzbarkeit des Sauerdorns von Smith, Ritter und Nasse angestellt. Smith’s Versuche m) beweisen auſser dem, was schon die Kölreuterschen gelehrt hatten, daſs der eigentliche Sitz der Reitzbarkeit die in- nere m) Philos. Transact. Y. 1788. p. 158.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/222>, abgerufen am 21.11.2024.