Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.gen der Temperatur sehr befriedigend erklären. Vor dem Erfrieren sind die Gewächse auch Ver- i) A. a. O. k) A. a. O. k*) Physiol. veget. T. III. p. 329.
gen der Temperatur sehr befriedigend erklären. Vor dem Erfrieren sind die Gewächse auch Ver- i) A. a. O. k) A. a. O. k*) Physiol. végét. T. III. p. 329.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0025" n="13"/> gen der Temperatur sehr befriedigend erklären.<lb/> Es ist hieraus zugleich klar, daſs Versuche über<lb/> die Temperatur der Pflanzen nach dem verschie-<lb/> denen Leitungsvermögen sowohl des Bodens, als<lb/> der Pflanzen sehr verschieden ausfallen müssen.<lb/> Am meisten wird dieses Vermögen durch Nässe<lb/> abgeändert. Daher hatte in <hi rendition="#k">Salomé’s</hi> Beobach-<lb/> tungen ein anhaltender Regen einen so groſsen<lb/> Einfluſs auf die vegetabilische Temperatur. Für<lb/> die Richtigkeit unserer Erklärung sprechen end-<lb/> lich auch <hi rendition="#k">Nau</hi>’s <note place="foot" n="i)">A. a. O.</note> und <hi rendition="#k">Balde</hi>’s <note place="foot" n="k)">A. a. O.</note> Erfahrungen,<lb/> nach welchen leblose Körper sich unter gewis-<lb/> sen Umständen eben so wie lebende Bäume in<lb/> Betreff ihrer innern Temperatur gegen die Wär-<lb/> me der Atmosphäre verhalten.</p><lb/> <p>Vor dem Erfrieren sind die Gewächse auch<lb/> noch durch andere Eigenschaften, als durch ihr<lb/> geringes Leitungsvermögen für Wärme, geschützt.<lb/> Bey abnehmender Wärme ziehen sich die Zellen<lb/> im Umfang der Pflanze zusammen, und treiben<lb/> die in ihnen enthaltenen Säfte nach der Achse<lb/> hin, und bey noch mehr steigender Kälte gehen<lb/> sie von hier in die Wurzel über, wo sie von<lb/> der warmen Erde geschützt sind. Die Säfte sind<lb/> dabey in sehr kleinen Zellen und sehr engen<lb/> Röhren eingeschlossen. Nach <hi rendition="#k">Sennebier</hi>’s <note place="foot" n="k*)">Physiol. végét. T. III. p. 329.</note><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Ver-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [13/0025]
gen der Temperatur sehr befriedigend erklären.
Es ist hieraus zugleich klar, daſs Versuche über
die Temperatur der Pflanzen nach dem verschie-
denen Leitungsvermögen sowohl des Bodens, als
der Pflanzen sehr verschieden ausfallen müssen.
Am meisten wird dieses Vermögen durch Nässe
abgeändert. Daher hatte in Salomé’s Beobach-
tungen ein anhaltender Regen einen so groſsen
Einfluſs auf die vegetabilische Temperatur. Für
die Richtigkeit unserer Erklärung sprechen end-
lich auch Nau’s i) und Balde’s k) Erfahrungen,
nach welchen leblose Körper sich unter gewis-
sen Umständen eben so wie lebende Bäume in
Betreff ihrer innern Temperatur gegen die Wär-
me der Atmosphäre verhalten.
Vor dem Erfrieren sind die Gewächse auch
noch durch andere Eigenschaften, als durch ihr
geringes Leitungsvermögen für Wärme, geschützt.
Bey abnehmender Wärme ziehen sich die Zellen
im Umfang der Pflanze zusammen, und treiben
die in ihnen enthaltenen Säfte nach der Achse
hin, und bey noch mehr steigender Kälte gehen
sie von hier in die Wurzel über, wo sie von
der warmen Erde geschützt sind. Die Säfte sind
dabey in sehr kleinen Zellen und sehr engen
Röhren eingeschlossen. Nach Sennebier’s k*)
Ver-
i) A. a. O.
k) A. a. O.
k*) Physiol. végét. T. III. p. 329.
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