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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

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verändern. Barzellotti glaubte auf folgende
Weise zu einem sicherern Resultat zu gelangen.
Er verschloss die weitere Oeffnung eines kegel-
förmigen Gefässes von Glas, aus welchem nahe
am Boden eine enge Röhre senkrecht in die Höhe
stieg, und worin an einem messingenen Haken
ein Froschschenkel hing, dessen Nerve mit einem
Zinkplättchen armirt war, mit weichem Wachs,
so dass dieses den Stiel des Hakens umgab, legte
auf den Boden des Gefässes eine Silbermünze,
füllte das Gefäss mit Wasser, bis dieses ohnge-
fähr 2 Zoll hoch in der Seitenröhre stand, und
bewirkte nun Contraktionen, indem er den Stiel
des messingenen Hakens niederbog, und dadurch
sowohl die Muskeln, als die Nervenarmatur des
Schenkels mit der Silbermünze in Berührung brach-
te. Der Erfolg war, dass der Stand des Wassers
in der kleinen Röhre bey den Zusammenziehun-
gen des Schenkels unverändert blieb. Es ist aber
offenbar, dass auch bey diesem Versuch das Nie-
derbiegen des Hakens nicht ohne Einfluss auf den
Stand des Wassers bleiben konnte. Die durch
den einfachen Galvanismus bewirkten Muskelbe-
wegungen sind zudem nicht anhaltend genug, um
genaue Beobachtungen zuzulassen.

Entscheidender sind Erman's und Gruithui-
sen
's Versuche.

Er-

verändern. Barzellotti glaubte auf folgende
Weise zu einem sicherern Resultat zu gelangen.
Er verschloſs die weitere Oeffnung eines kegel-
förmigen Gefäſses von Glas, aus welchem nahe
am Boden eine enge Röhre senkrecht in die Höhe
stieg, und worin an einem messingenen Haken
ein Froschschenkel hing, dessen Nerve mit einem
Zinkplättchen armirt war, mit weichem Wachs,
so daſs dieses den Stiel des Hakens umgab, legte
auf den Boden des Gefäſses eine Silbermünze,
füllte das Gefäſs mit Wasser, bis dieses ohnge-
fähr 2 Zoll hoch in der Seitenröhre stand, und
bewirkte nun Contraktionen, indem er den Stiel
des messingenen Hakens niederbog, und dadurch
sowohl die Muskeln, als die Nervenarmatur des
Schenkels mit der Silbermünze in Berührung brach-
te. Der Erfolg war, daſs der Stand des Wassers
in der kleinen Röhre bey den Zusammenziehun-
gen des Schenkels unverändert blieb. Es ist aber
offenbar, daſs auch bey diesem Versuch das Nie-
derbiegen des Hakens nicht ohne Einfluſs auf den
Stand des Wassers bleiben konnte. Die durch
den einfachen Galvanismus bewirkten Muskelbe-
wegungen sind zudem nicht anhaltend genug, um
genaue Beobachtungen zuzulassen.

Entscheidender sind Erman’s und Gruithui-
sen
’s Versuche.

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[242/0254] verändern. Barzellotti glaubte auf folgende Weise zu einem sicherern Resultat zu gelangen. Er verschloſs die weitere Oeffnung eines kegel- förmigen Gefäſses von Glas, aus welchem nahe am Boden eine enge Röhre senkrecht in die Höhe stieg, und worin an einem messingenen Haken ein Froschschenkel hing, dessen Nerve mit einem Zinkplättchen armirt war, mit weichem Wachs, so daſs dieses den Stiel des Hakens umgab, legte auf den Boden des Gefäſses eine Silbermünze, füllte das Gefäſs mit Wasser, bis dieses ohnge- fähr 2 Zoll hoch in der Seitenröhre stand, und bewirkte nun Contraktionen, indem er den Stiel des messingenen Hakens niederbog, und dadurch sowohl die Muskeln, als die Nervenarmatur des Schenkels mit der Silbermünze in Berührung brach- te. Der Erfolg war, daſs der Stand des Wassers in der kleinen Röhre bey den Zusammenziehun- gen des Schenkels unverändert blieb. Es ist aber offenbar, daſs auch bey diesem Versuch das Nie- derbiegen des Hakens nicht ohne Einfluſs auf den Stand des Wassers bleiben konnte. Die durch den einfachen Galvanismus bewirkten Muskelbe- wegungen sind zudem nicht anhaltend genug, um genaue Beobachtungen zuzulassen. Entscheidender sind Erman’s und Gruithui- sen’s Versuche. Er-

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/254>, abgerufen am 22.11.2024.