ersten Reitzes die Erregung verstärken. Man sicht dies vorzüglich bey mechanischer Reitzung des Ventrikels eines ausgeschnittenen Froschherzens, dessen Erregbarkeit schon so weit gesunken ist, dass die Bewegungen desselben nicht mehr zu schnell auf einander folgen. Die nach der ersten Anwendung des mechanischen Reitzes folgende Zu- sammenziehung des Ventrikels wirkt dann als er- regend auf die Aurikel, die Systole der letztern zurück auf jenen, u. s. w. Durch wiederholte Anbringungen des äussern Reitzes werden diese Bewegungen verstärkt, doch nur bis zu einer ge- wissen Gränze, jenseits welcher wieder Abnahme derselben und endlich völlige Ruhe eintritt. Et- was Aehnliches lässt sich auch an willkührlichen Muskeln, deren Reitzbarkeit schon gesunken ist, bey Anwendung des Metallreitzes beobachten, wel- cher in solchen Theilen oft erst nach wiederhol- ten Oeffnungen und Schliessungen der Kette Zu- sammenziehungen erregt, die anfangs nur auf ein- zelne Faserbündel beschränkt sind, und erst bey fortdauernder Reitzung sich über den ganzen Mus- kel ausbreiten. In diesen Fällen ist es nicht Zu- nahme der Reitzbarkeit, sondern der Stärke des Reitzes, was die Vermehrung der Lebensbewegun-
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ersten Reitzes die Erregung verstärken. Man sicht dies vorzüglich bey mechanischer Reitzung des Ventrikels eines ausgeschnittenen Froschherzens, dessen Erregbarkeit schon so weit gesunken ist, daſs die Bewegungen desselben nicht mehr zu schnell auf einander folgen. Die nach der ersten Anwendung des mechanischen Reitzes folgende Zu- sammenziehung des Ventrikels wirkt dann als er- regend auf die Aurikel, die Systole der letztern zurück auf jenen, u. s. w. Durch wiederholte Anbringungen des äuſsern Reitzes werden diese Bewegungen verstärkt, doch nur bis zu einer ge- wissen Gränze, jenseits welcher wieder Abnahme derselben und endlich völlige Ruhe eintritt. Et- was Aehnliches läſst sich auch an willkührlichen Muskeln, deren Reitzbarkeit schon gesunken ist, bey Anwendung des Metallreitzes beobachten, wel- cher in solchen Theilen oft erst nach wiederhol- ten Oeffnungen und Schlieſsungen der Kette Zu- sammenziehungen erregt, die anfangs nur auf ein- zelne Faserbündel beschränkt sind, und erst bey fortdauernder Reitzung sich über den ganzen Mus- kel ausbreiten. In diesen Fällen ist es nicht Zu- nahme der Reitzbarkeit, sondern der Stärke des Reitzes, was die Vermehrung der Lebensbewegun-
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[310/0322]
ersten Reitzes die Erregung verstärken. Man sicht
dies vorzüglich bey mechanischer Reitzung des
Ventrikels eines ausgeschnittenen Froschherzens,
dessen Erregbarkeit schon so weit gesunken ist,
daſs die Bewegungen desselben nicht mehr zu
schnell auf einander folgen. Die nach der ersten
Anwendung des mechanischen Reitzes folgende Zu-
sammenziehung des Ventrikels wirkt dann als er-
regend auf die Aurikel, die Systole der letztern
zurück auf jenen, u. s. w. Durch wiederholte
Anbringungen des äuſsern Reitzes werden diese
Bewegungen verstärkt, doch nur bis zu einer ge-
wissen Gränze, jenseits welcher wieder Abnahme
derselben und endlich völlige Ruhe eintritt. Et-
was Aehnliches läſst sich auch an willkührlichen
Muskeln, deren Reitzbarkeit schon gesunken ist,
bey Anwendung des Metallreitzes beobachten, wel-
cher in solchen Theilen oft erst nach wiederhol-
ten Oeffnungen und Schlieſsungen der Kette Zu-
sammenziehungen erregt, die anfangs nur auf ein-
zelne Faserbündel beschränkt sind, und erst bey
fortdauernder Reitzung sich über den ganzen Mus-
kel ausbreiten. In diesen Fällen ist es nicht Zu-
nahme der Reitzbarkeit, sondern der Stärke des
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/322>, abgerufen am 01.11.2024.
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