Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

Bild:
<< vorherige Seite

stimmte sie auf 97° F., ohne aber die Wärme der
Luft bey der Beobachtung anzugeben. Juch o)
fand sie von + 5° R. bey einer Temperatur der
Atmosphäre von -- 22°, und die Wärme eines
Ameisenhaufens von + 16° bey einer Temperatur
der Luft von -- 17°. Diese Wärme aber hat ei-
nen ganz andern Ursprung als die der Säugthiere
und Vögel. Die Bienen bringen sie durch ge-
meinschaftliche Bewegungen ihres Körpers, in-
dem sie in Trauben zusammenhängen, also auf
mechanische Art hervor p).

§. 3.
Eigene Wärme der Vögel und Säugthiere.

Mit den bisher untersuchten Thieren gehören
auch die Früchte der Säugthiere und Vögel in
Betreff der Lebenswärme zu einerley Classe.

Den Eyern der Vögel wird ihre Temperatur
blos von der Mutter mitgetheilt. Zwar will J.
Hunter q) gefunden haben, dass frische Eyer
dem Gefrieren länger als todte widerstehen. Aber
die Verschiedenheit der Zeit, worin mehrere Eyer
gefrieren, lässt sich schwerlich genau angeben.

Ist
o) Ideen zu einer Zoochemie. Th. 1. S. 90.
p) Maraldi, Mem. de l'Acad. des sc. de Paris. 1714.
Ed. d'Amsterd. p. 423.
q) A. a. O. p. 28.

stimmte sie auf 97° F., ohne aber die Wärme der
Luft bey der Beobachtung anzugeben. Juch o)
fand sie von + 5° R. bey einer Temperatur der
Atmosphäre von — 22°, und die Wärme eines
Ameisenhaufens von + 16° bey einer Temperatur
der Luft von — 17°. Diese Wärme aber hat ei-
nen ganz andern Ursprung als die der Säugthiere
und Vögel. Die Bienen bringen sie durch ge-
meinschaftliche Bewegungen ihres Körpers, in-
dem sie in Trauben zusammenhängen, also auf
mechanische Art hervor p).

§. 3.
Eigene Wärme der Vögel und Säugthiere.

Mit den bisher untersuchten Thieren gehören
auch die Früchte der Säugthiere und Vögel in
Betreff der Lebenswärme zu einerley Classe.

Den Eyern der Vögel wird ihre Temperatur
blos von der Mutter mitgetheilt. Zwar will J.
Hunter q) gefunden haben, daſs frische Eyer
dem Gefrieren länger als todte widerstehen. Aber
die Verschiedenheit der Zeit, worin mehrere Eyer
gefrieren, läſst sich schwerlich genau angeben.

Ist
o) Ideen zu einer Zoochemie. Th. 1. S. 90.
p) Maraldi, Mém. de l’Acad. des sc. de Paris. 1714.
Ed. d’Amsterd. p. 423.
q) A. a. O. p. 28.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0042" n="30"/>
stimmte sie auf 97° F., ohne aber die Wärme der<lb/>
Luft bey der Beobachtung anzugeben. <hi rendition="#k">Juch</hi> <note place="foot" n="o)">Ideen zu einer Zoochemie. Th. 1. S. 90.</note><lb/>
fand sie von + 5° R. bey einer Temperatur der<lb/>
Atmosphäre von &#x2014; 22°, und die Wärme eines<lb/>
Ameisenhaufens von + 16° bey einer Temperatur<lb/>
der Luft von &#x2014; 17°. Diese Wärme aber hat ei-<lb/>
nen ganz andern Ursprung als die der Säugthiere<lb/>
und Vögel. Die Bienen bringen sie durch ge-<lb/>
meinschaftliche Bewegungen ihres Körpers, in-<lb/>
dem sie in Trauben zusammenhängen, also auf<lb/>
mechanische Art hervor <note place="foot" n="p)"><hi rendition="#k">Maraldi</hi>, Mém. de l&#x2019;Acad. des sc. de Paris. 1714.<lb/>
Ed. d&#x2019;Amsterd. p. 423.</note>.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 3.<lb/>
Eigene Wärme der Vögel und Säugthiere.</head><lb/>
              <p>Mit den bisher untersuchten Thieren gehören<lb/>
auch die Früchte der Säugthiere und Vögel in<lb/>
Betreff der Lebenswärme zu einerley Classe.</p><lb/>
              <p>Den Eyern der Vögel wird ihre Temperatur<lb/>
blos von der Mutter mitgetheilt. Zwar will J.<lb/><hi rendition="#k">Hunter</hi> <note place="foot" n="q)">A. a. O. p. 28.</note> gefunden haben, da&#x017F;s frische Eyer<lb/>
dem Gefrieren länger als todte widerstehen. Aber<lb/>
die Verschiedenheit der Zeit, worin mehrere Eyer<lb/>
gefrieren, lä&#x017F;st sich schwerlich genau angeben.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Ist</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[30/0042] stimmte sie auf 97° F., ohne aber die Wärme der Luft bey der Beobachtung anzugeben. Juch o) fand sie von + 5° R. bey einer Temperatur der Atmosphäre von — 22°, und die Wärme eines Ameisenhaufens von + 16° bey einer Temperatur der Luft von — 17°. Diese Wärme aber hat ei- nen ganz andern Ursprung als die der Säugthiere und Vögel. Die Bienen bringen sie durch ge- meinschaftliche Bewegungen ihres Körpers, in- dem sie in Trauben zusammenhängen, also auf mechanische Art hervor p). §. 3. Eigene Wärme der Vögel und Säugthiere. Mit den bisher untersuchten Thieren gehören auch die Früchte der Säugthiere und Vögel in Betreff der Lebenswärme zu einerley Classe. Den Eyern der Vögel wird ihre Temperatur blos von der Mutter mitgetheilt. Zwar will J. Hunter q) gefunden haben, daſs frische Eyer dem Gefrieren länger als todte widerstehen. Aber die Verschiedenheit der Zeit, worin mehrere Eyer gefrieren, läſst sich schwerlich genau angeben. Ist o) Ideen zu einer Zoochemie. Th. 1. S. 90. p) Maraldi, Mém. de l’Acad. des sc. de Paris. 1714. Ed. d’Amsterd. p. 423. q) A. a. O. p. 28.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/42
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/42>, abgerufen am 21.11.2024.