drücklich, dass er in dem zweyten Zimmer zu schwitzen angefangen habe, und es ist nicht ein- zusehen, warum der Niederschlag der Wasserdün- ste den Schweiss sollte unterdrückt haben.
Mit allen diesen Bemerkungen sind die Re- sultate der zahlreichen Versuche, welche Dela- roche und Berger über die Wirkungen der Hit- ze auf den thierischen Körper anstellten, so über- einstimmend, dass über das Unvermögen des thie- rischen Körpers, eine sehr hohe Temperatur lange zu ertragen, und über die vermehrte Ausdünstung als die Hauptursache, die dessen Wärme in einer heissen Luft auf einer niedrigern Stufe erhält, kein Zweifel weiter statt finden kann.
Delaroche und Bergerf) setzten Thiere aus allen Classen einer Wärme von 30° bis 74° des De Lucschen Thermometers (32 5/8 ° bis 801/2° R.) aus. Im Allgemeinen ertrugen grössere Thiere eine solche Temperatur besser als kleine. Die letztern starben gewöhnlich bald in einer Hitze von 45° bis 50° (491/2° bis 54 1/3 ° R.). Sie selber wurden von einer Wärme, die 49° bis 58° (531/4° bis 63° R.) betrug und welcher sie sich abwech- selnd, jeder fünf Minuten, eine Stunde lang aus- setzten, bis zur Ohnmacht erschöpft. Berger konnte eine Hitze von 87° (941/2° R.) nicht län-
ger
f) Experiences sur les effets qu'une forte chalour pro- duit dans l'economie animale. a Paris. 1806.
drücklich, daſs er in dem zweyten Zimmer zu schwitzen angefangen habe, und es ist nicht ein- zusehen, warum der Niederschlag der Wasserdün- ste den Schweiſs sollte unterdrückt haben.
Mit allen diesen Bemerkungen sind die Re- sultate der zahlreichen Versuche, welche Dela- roche und Berger über die Wirkungen der Hit- ze auf den thierischen Körper anstellten, so über- einstimmend, daſs über das Unvermögen des thie- rischen Körpers, eine sehr hohe Temperatur lange zu ertragen, und über die vermehrte Ausdünstung als die Hauptursache, die dessen Wärme in einer heiſsen Luft auf einer niedrigern Stufe erhält, kein Zweifel weiter statt finden kann.
Delaroche und Bergerf) setzten Thiere aus allen Classen einer Wärme von 30° bis 74° des De Lucschen Thermometers (32⅝° bis 80½° R.) aus. Im Allgemeinen ertrugen gröſsere Thiere eine solche Temperatur besser als kleine. Die letztern starben gewöhnlich bald in einer Hitze von 45° bis 50° (49½° bis 54⅓° R.). Sie selber wurden von einer Wärme, die 49° bis 58° (53¼° bis 63° R.) betrug und welcher sie sich abwech- selnd, jeder fünf Minuten, eine Stunde lang aus- setzten, bis zur Ohnmacht erschöpft. Berger konnte eine Hitze von 87° (94½° R.) nicht län-
ger
f) Expériences sur les effets qu’une forte chalour pro- duit dans l’économie animale. à Paris. 1806.
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drücklich, daſs er in dem zweyten Zimmer zu
schwitzen angefangen habe, und es ist nicht ein-
zusehen, warum der Niederschlag der Wasserdün-
ste den Schweiſs sollte unterdrückt haben.
Mit allen diesen Bemerkungen sind die Re-
sultate der zahlreichen Versuche, welche Dela-
roche und Berger über die Wirkungen der Hit-
ze auf den thierischen Körper anstellten, so über-
einstimmend, daſs über das Unvermögen des thie-
rischen Körpers, eine sehr hohe Temperatur lange
zu ertragen, und über die vermehrte Ausdünstung
als die Hauptursache, die dessen Wärme in einer
heiſsen Luft auf einer niedrigern Stufe erhält,
kein Zweifel weiter statt finden kann.
Delaroche und Berger f) setzten Thiere aus
allen Classen einer Wärme von 30° bis 74° des
De Lucschen Thermometers (32⅝° bis 80½° R.)
aus. Im Allgemeinen ertrugen gröſsere Thiere
eine solche Temperatur besser als kleine. Die
letztern starben gewöhnlich bald in einer Hitze
von 45° bis 50° (49½° bis 54⅓° R.). Sie selber
wurden von einer Wärme, die 49° bis 58° (53¼°
bis 63° R.) betrug und welcher sie sich abwech-
selnd, jeder fünf Minuten, eine Stunde lang aus-
setzten, bis zur Ohnmacht erschöpft. Berger
konnte eine Hitze von 87° (94½° R.) nicht län-
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f) Expériences sur les effets qu’une forte chalour pro-
duit dans l’économie animale. à Paris. 1806.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/57>, abgerufen am 25.11.2024.
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