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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

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schleimiges Wesen hervor, welches die eigentliche
Quelle des Lichts ist.

Bey diesen Beobachtungen verdienen vorzüg-
lich drey Punkte unsere Aufmerksamkeit. Wir
sehen

1) dass die Eigenschaft zu leuchten nicht dem
ganzen Körper, sondern nur einer besondern, in
einzelnen Theilen enthaltenen Materie eigen ist;

2) dass in dieser Materie die Phosphorescenz
noch einige Zeit nach dem Tode des Organismus
fortdauert;

3) dass der Glanz durch Bewegung angefacht
wird.

Die beyden letztern Bemerkungen werden wir
auch an allen übrigen leuchtenden Zoophyten und
Thieren bestätigt finden. Nur von der ersten wer-
den sich einige Ausnahmen zeigen.

Zu den leuchtenden Zoophyten gehören vor-
züglich noch mehrere Medusen, untern andern
eine von Spallanzani g) in der Meerenge von
Messina untersuchte Art, welche glatt, oben con-
vex, unten concav, am Rande gefranzt, an den
Seiten mit acht dünnern und längern, in der Mitte
der untern Höhlung mit vier kürzern und dickern
Fühlfäden versehen ist. Auch bey diesem Zoo-

phyt
g) Reisen in beyde Sicilien. Aus d. Italiänischen. 4ter
Th. Leipz. 1796. S. 173 fg.

schleimiges Wesen hervor, welches die eigentliche
Quelle des Lichts ist.

Bey diesen Beobachtungen verdienen vorzüg-
lich drey Punkte unsere Aufmerksamkeit. Wir
sehen

1) daſs die Eigenschaft zu leuchten nicht dem
ganzen Körper, sondern nur einer besondern, in
einzelnen Theilen enthaltenen Materie eigen ist;

2) daſs in dieser Materie die Phosphorescenz
noch einige Zeit nach dem Tode des Organismus
fortdauert;

3) daſs der Glanz durch Bewegung angefacht
wird.

Die beyden letztern Bemerkungen werden wir
auch an allen übrigen leuchtenden Zoophyten und
Thieren bestätigt finden. Nur von der ersten wer-
den sich einige Ausnahmen zeigen.

Zu den leuchtenden Zoophyten gehören vor-
züglich noch mehrere Medusen, untern andern
eine von Spallanzani g) in der Meerenge von
Messina untersuchte Art, welche glatt, oben con-
vex, unten concav, am Rande gefranzt, an den
Seiten mit acht dünnern und längern, in der Mitte
der untern Höhlung mit vier kürzern und dickern
Fühlfäden versehen ist. Auch bey diesem Zoo-

phyt
g) Reisen in beyde Sicilien. Aus d. Italiänischen. 4ter
Th. Leipz. 1796. S. 173 fg.
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[86/0098] schleimiges Wesen hervor, welches die eigentliche Quelle des Lichts ist. Bey diesen Beobachtungen verdienen vorzüg- lich drey Punkte unsere Aufmerksamkeit. Wir sehen 1) daſs die Eigenschaft zu leuchten nicht dem ganzen Körper, sondern nur einer besondern, in einzelnen Theilen enthaltenen Materie eigen ist; 2) daſs in dieser Materie die Phosphorescenz noch einige Zeit nach dem Tode des Organismus fortdauert; 3) daſs der Glanz durch Bewegung angefacht wird. Die beyden letztern Bemerkungen werden wir auch an allen übrigen leuchtenden Zoophyten und Thieren bestätigt finden. Nur von der ersten wer- den sich einige Ausnahmen zeigen. Zu den leuchtenden Zoophyten gehören vor- züglich noch mehrere Medusen, untern andern eine von Spallanzani g) in der Meerenge von Messina untersuchte Art, welche glatt, oben con- vex, unten concav, am Rande gefranzt, an den Seiten mit acht dünnern und längern, in der Mitte der untern Höhlung mit vier kürzern und dickern Fühlfäden versehen ist. Auch bey diesem Zoo- phyt g) Reisen in beyde Sicilien. Aus d. Italiänischen. 4ter Th. Leipz. 1796. S. 173 fg.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/98>, abgerufen am 28.11.2024.