die hohe Wichtigkeit der encephalotomischen Charaktere bey der Eintheilung der Wirbelthiere dadurch aufs einleuchtendste bewiesen wird. In der ersten Reihe folgen zunächst auf den Men- schen die Affen, und dann die Makis (Lemur). Diesen steht zunächst der Coati (Nasua Narica Storr.), dessen naher Verwandter der Waschbär ist. An den letztern schliesst sich der Bär, von welchem der Dachs den Uebergang zu dem Hunde, dem Fuchs, der Katze, dem Marder und Iltis macht. Die nächste Stelle nehmen der Igel, der Maulwurf und die Spitzmaus (Sorex), und den untersten Platz dieser ersten Reihe die Fle- dermäuse ein, die eben so im Hirnbau wie in der äussern Gestalt ein Bindungsglied der Säug- thiere mit den Vögeln sind. In der zweyten Reihe erhebt sich wieder die Organisation des Gehirns von niedrigen Stufen zu höhern, auf denen mehrere Hirntheile ein anderes gegensei- tiges Verhältniss als auf den vorigen haben, wel- che jedoch immer unter den höhern Stufen der ersten Reihe bleiben. Sie fängt mit den Nage- thieren an, geht von diesen durch den Hasen zu den Wiederkäuern und Einhufern über. Dann folgen die schweineartigen Thiere (Bel- luae Blumenb. Pachydermata Cuv.), die Robben und Wallrosse, und endlich die Wallfische. Welche Plätze in dieser Folge den Beutelthieren, den Faulthieren, Ameisenbären, Gürtel-, Schup-
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die hohe Wichtigkeit der encephalotomischen Charaktere bey der Eintheilung der Wirbelthiere dadurch aufs einleuchtendste bewiesen wird. In der ersten Reihe folgen zunächst auf den Men- schen die Affen, und dann die Makis (Lemur). Diesen steht zunächst der Coati (Nasua Narica Storr.), dessen naher Verwandter der Waschbär ist. An den letztern schlieſst sich der Bär, von welchem der Dachs den Uebergang zu dem Hunde, dem Fuchs, der Katze, dem Marder und Iltis macht. Die nächste Stelle nehmen der Igel, der Maulwurf und die Spitzmaus (Sorex), und den untersten Platz dieser ersten Reihe die Fle- dermäuse ein, die eben so im Hirnbau wie in der äuſsern Gestalt ein Bindungsglied der Säug- thiere mit den Vögeln sind. In der zweyten Reihe erhebt sich wieder die Organisation des Gehirns von niedrigen Stufen zu höhern, auf denen mehrere Hirntheile ein anderes gegensei- tiges Verhältniſs als auf den vorigen haben, wel- che jedoch immer unter den höhern Stufen der ersten Reihe bleiben. Sie fängt mit den Nage- thieren an, geht von diesen durch den Hasen zu den Wiederkäuern und Einhufern über. Dann folgen die schweineartigen Thiere (Bel- luae Blumenb. Pachydermata Cuv.), die Robben und Wallrosse, und endlich die Wallfische. Welche Plätze in dieser Folge den Beutelthieren, den Faulthieren, Ameisenbären, Gürtel-, Schup-
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die hohe Wichtigkeit der encephalotomischen
Charaktere bey der Eintheilung der Wirbelthiere
dadurch aufs einleuchtendste bewiesen wird. In
der ersten Reihe folgen zunächst auf den Men-
schen die Affen, und dann die Makis (Lemur).
Diesen steht zunächst der Coati (Nasua Narica
Storr.), dessen naher Verwandter der Waschbär
ist. An den letztern schlieſst sich der Bär, von
welchem der Dachs den Uebergang zu dem
Hunde, dem Fuchs, der Katze, dem Marder und
Iltis macht. Die nächste Stelle nehmen der Igel,
der Maulwurf und die Spitzmaus (Sorex), und
den untersten Platz dieser ersten Reihe die Fle-
dermäuse ein, die eben so im Hirnbau wie in
der äuſsern Gestalt ein Bindungsglied der Säug-
thiere mit den Vögeln sind. In der zweyten
Reihe erhebt sich wieder die Organisation des
Gehirns von niedrigen Stufen zu höhern, auf
denen mehrere Hirntheile ein anderes gegensei-
tiges Verhältniſs als auf den vorigen haben, wel-
che jedoch immer unter den höhern Stufen der
ersten Reihe bleiben. Sie fängt mit den Nage-
thieren an, geht von diesen durch den Hasen
zu den Wiederkäuern und Einhufern über.
Dann folgen die schweineartigen Thiere (Bel-
luae Blumenb. Pachydermata Cuv.), die Robben
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/111>, abgerufen am 28.11.2024.
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