Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.chung mit allen übrigen Hirntheilen so sehr Die b) Z. B. bey dem Blödsinnigen, von dessen Gehirn Willis (a. a. O. p. 14. fig. 4.) eine Abbildung ge- liefert hat. c) Dieses Kind wurde mit abgeplattetem Vordertheil des Schädels und über einander geschobenen Schä- delknochen geboren. Es sog indess, und die Schä- delknochen erhoben sich allmählig, so dass einige Monate nach der Geburt, wo ich dasselbe sah, die Gestalt des Kopfs der natürlichen ziemlich nahe kam. Aber weder in der ersten Lebenszeit, noch späterhin, zeigte sich irgend eine Spur von Empfäng- lichkeit der Sinnesnerven des Gehirns für äussere Eindrücke. Die Augen waren völlig amaurotisch. Das Gehör schien ebenfalls ganz zu fehlen. Die Un- I 5
chung mit allen übrigen Hirntheilen so sehr Die b) Z. B. bey dem Blödsinnigen, von dessen Gehirn Willis (a. a. O. p. 14. fig. 4.) eine Abbildung ge- liefert hat. c) Dieses Kind wurde mit abgeplattetem Vordertheil des Schädels und über einander geschobenen Schä- delknochen geboren. Es sog indeſs, und die Schä- delknochen erhoben sich allmählig, so daſs einige Monate nach der Geburt, wo ich dasselbe sah, die Gestalt des Kopfs der natürlichen ziemlich nahe kam. Aber weder in der ersten Lebenszeit, noch späterhin, zeigte sich irgend eine Spur von Empfäng- lichkeit der Sinnesnerven des Gehirns für äuſsere Eindrücke. Die Augen waren völlig amaurotisch. Das Gehör schien ebenfalls ganz zu fehlen. Die Un- I 5
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chung mit allen übrigen Hirntheilen so sehr
überwiegende Masse jener Windungen und dieser
Hemisphären, was einigermaſsen den höhern
Geisteskräften des Menschen entsprechen könnte.
Von Manchen sind darum dieselben für die Or-
gane der letztern angesehen worden, und diese
Meinung scheint auch von einigen andern Grün-
den unterstützt zu werden. Beym angebornen
Blödsinn fand man oft eine kleinere Masse der
Windungen des groſsen Gehirns, als im gesun-
den Zustande b). Ich traf bey einem zweyjähri-
gen Kinde, das von der Geburt an aller Thä-
tigkeit der höhern Sinne beraubt gewesen war,
wenig Ueberbleibsel davon an, während die übri-
gen Theile des Gehirns vorhanden waren c).
Die
b) Z. B. bey dem Blödsinnigen, von dessen Gehirn
Willis (a. a. O. p. 14. fig. 4.) eine Abbildung ge-
liefert hat.
c) Dieses Kind wurde mit abgeplattetem Vordertheil
des Schädels und über einander geschobenen Schä-
delknochen geboren. Es sog indeſs, und die Schä-
delknochen erhoben sich allmählig, so daſs einige
Monate nach der Geburt, wo ich dasselbe sah, die
Gestalt des Kopfs der natürlichen ziemlich nahe
kam. Aber weder in der ersten Lebenszeit, noch
späterhin, zeigte sich irgend eine Spur von Empfäng-
lichkeit der Sinnesnerven des Gehirns für äuſsere
Eindrücke. Die Augen waren völlig amaurotisch.
Das Gehör schien ebenfalls ganz zu fehlen. Die
Un-
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